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Biodiverse Cities in Europe’s North Sea Region

Projektstart im Rahmen des EU-Interreg-Programms für die Nordsee-Region

Das artec Forschungszentrum Nachhaltigkeit setzt sich für die Bewältigung der Biodiversitäts- und Klimakrise ein und unterstützt die Transformation zu einer naturverträglichen Gesellschaft. Wir freuen uns über den Start unseres neuen Projekts Biodiverse Cities, das von der Stadt Dordrecht, Niederlande, geleitet und von der Europäischen Union im Rahmen des Interreg-Programms für die Nordsee-Region (NSR) kofinanziert wird.

Als stark urbanisiertes Gebiet ist die Nordsee-Region unmittelbar in den regionalen Verlust von Biodiversität verstrickt. Trotz zunehmender politischer Aufmerksamkeit wird der Erhalt der Biodiversität in städtischen Räumen oft übersehen oder als nachrangig betrachtet. Zwar führen Städte so genannte „naturbasierte Lösungen” (NBS) ein, um die Auswirkungen des Klimawandels abzumildern. Jedoch ist der Erhalt der Biodiversität dabei selten ein gleichwertiges Ziel. Zudem wurden in der Vergangenheit auch die sozialen Implikationen nicht hinreichend beachtet, die eine Neubewertung und Ausweitung von grüner Infrastruktur in Städten mit sich bringt.

Im Rahmen von Biodiverse Cities sollen NBS in 5 Pilotstädten – darunter Bremen – exemplarisch entwickelt werden. Durch innovative Methoden wie räumliches Experimentieren und soziales Design werden die lokalen Bevölkerungen in das Projekt eingebunden, mit dem Ziel einer weitgehenden Beteiligung bis hin zu einer Koproduktion einzelner Maßnahmen. Um Biodiversitätskriterien in die Stadtplanung, Stadtentwicklung und Investitionen zu integrieren, will das Projekt damit über übliche Praktiken hinausgehen. Die Langfristigkeit der Ergebnisse soll durch das gleichzeitige Einwirken auf lokale Politiken gemeinsam mit regionalen und nationalen Regierungen gewährleistet werden – im Bremer Fall die senatorische Behörde für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau (SKUMS).  Das Teilprojekt in Bremen konzentriert sich auf den dicht besiedelten und kulturell vielfältigen Stadtteil Gröpelingen und wird in Zusammenarbeit mit der Forschungswerkstadt Gröpelingen des Instituts für Ethnologie und Kulturwissenschaften (IfEK) durchgeführt.

Biodiverse Cities bringt 16 Partner:innen aus 7 Ländern zusammen, die über ein breites Fachwissen in den Bereichen Ökologie, Co-Creation, Politik, Governance und Klimaanpassung verfügen. Darunter sind:

  • 8 Städte: Dordrecht (NL), Aarhus (DK), Bremen (DE), Vaxjo (SE) und Lille (FR),  sowie als Partnerstädte Hamburg (DE), Bergen (NO) und Brest (FR)
  • 3 Universitäten: Aeres University of Applied Sciences (NL), Aarhus University (DK) und Universität Bremen (DE)
  • 3 Experten:innen und Netzwerkpartner:innen: International Union for Conservation of Nature (IUCN, BE), Flanders Environment Agency (BE) und Open Kaart (NL)
  • 2 lokale Umwelt- und Gemeinde-NGOs: Bremer Umwelt Beratung (DE) und Vogelnest (NL)

Biodiverse Cities ist ein von der Europäischen Union kofinanziertes Interreg North Sea-Projekt.

Projektstart: September 2022

Hinter einem Schutthaufen ist eine Schutthaufen zu sehen mit Graffiti in Form großer gelb-schwarzer Bienen
Logo-Text: Interreg North Sea, co-funded by the European Union, Biodiverse Cities