Aktuelles
Prof. Dr. Dr. Manfred Herrmann, Leiter der AG Neuropsychologie und Verhaltensneurobiologie am Institut für Psychologie der Universität Bremen, ist am 31. August 2023 auf der 38. Jahrestagung der Gesellschaft für Neuropsychologie (GNP) in Berlin „für seine großen Verdienste im Bereich der Neuropsychologie“ zusammen mit Prof. Dr. Willmes und Prof. Dr. Wallesch mit der Ehrenmitgliedschaft der Fachgesellschaft ausgezeichnet worden.
Die GNP ist mit über 1700 Mitgliedern eine der international größten wissenschaftlichen Fachgesellschaften in der Neuropsychologie. Seit Gründung der GNP im Jahre 1986 sind bislang neun Wissenschaftler:innen aus dem In- und Ausland die Ehrenmitgliedschaft der GNP angetragen worden.

Der Fachbereichsrats 11 hat beschlossen, im November einen Workshop zur Konkretisierung des Nachhaltigkeitskonzepts des FB 11 zu veranstalten.
Der Workshop wird am 01.11.2023, 9:00 - 12:00 Uhr in der Grazer Str. 2 A, R HS 0100 stattfinden.
Alle Mitglieder (Studierende, Mitarbeiter*innen in Technik und Verwaltung, wissenschaftliche Mitarbeiter*innen, Lektor*innen und Professor*innen) des FB 11 sind herzlich dazu eingeladen, sich aktiv zu beteiligen.
Der Report des Weltklimarats vom März 2023 informiert über die weltweiten dramatischen klimatischen Veränderungen und die Folgen für das Überleben sowie die psychische und physische Gesundheit der Menschheit. Der FBR 11 hat sich vor diesem Hintergrund dazu entschlossen, den Themen „Nachhaltigkeit, Klimaneutralität und Klimagerechtigkeit (NKK)“ am FB 11 ein besonderes Gewicht zu verleihen und diese auch in Form einer Präambel in den Leitzielen zu verankern. Der Nachhaltigkeitsworkshop, der von der statusgruppenübergreifenden Initiative NKK am FB 11 organisiert wird, soll genutzt werden, um für den FB 11 in Kleingruppen konkrete Ziele, Maßnahmen, Verantwortliche und Zeitplan für die Felder 1. Lehre, 2. Forschung und Transfer, 3. studentisches Engagement und 4. Verwaltung / IT / Betrieb zu entwickeln. Zuvor werden zu diesen vier Feldern von externen Expert*innen Impulse hinsichtlich möglicher Aktivitäten gegeben.
Wir freuen uns sehr, zu diesem Termin auch die Rektorin der Universität Bremen begrüßen zu können.
Kontakt: Prof. Dr. Ingrid Darmann-Finck (für die Initiative NKK am FB 11)
Seite des NKK am FB11

Von Montag, 4. September bis Freitag, 8. September 2023 findet an der Universität Bremen der 37. Kongress der European Health Psychology Society statt.
Organisiert hat den Kongress Prof. Dr. Benjamin Schüz vom Institut für Public Health und Pflegeforschung am Fachbereich 11 | Human- und Gesundheitswissenschaften.
Rund 750 internationale Forschende werden sich mit Fragen rund um gesundheitliche Ungleichheit, Inklusivität und Prävention beschäftigen – Themen, die nicht zuletzt durch die Pandemie, die alternde Bevölkerung und die Zunahme von lebensstilbedingten Erkrankungen höchst relevant sind. Die Hauptvorträge (Keynotes) beschäftigen sich unter anderem damit, wie Gesundheitskommunikation beispielsweise beim Impfen gelingen kann (Prof. Dr. Cornelia Betsch, Universität Erfurt) oder welche sozialen Funktionen Essen hat und wie Wissen darüber zu besserer Gesundheit führen kann (Prof. Dr. Jutta Mata, Universität Mannheim). In mehr als 300 Fachvorträgen und Workshops und über 300 Postern werden außerdem neue Befunde aus allen Bereichen der Gesundheitspsychologie vorgestellt.
Kontakt: Prof. Dr. Benjamin Schüz
Weitere Informationen: https://2023.ehps.net/

Frau Jana Instinske erhält den diesjährigen Preis für eine hervorragende Masterarbeit in der Persönlichkeitspsychologie, der durch die Fachgruppe der DPPD herausgegeben und durch den Pearson Verlag gestiftet wird. Ein dreiköpfiges Begutachtungsgremium, welches die Nominierten bzw. die Abschlussarbeiten vergleichend evaluierte, hat das Niveau der nominierten Abschlussarbeiten als insgesamt hervorragend eingeschätzt. Dennoch stach die Arbeit von Frau Instinske hervor und sie konnte sich als diesjährige Preisträgerin durchsetzen. Das Begutachtungsgremium verfasste folgende Würdigung (wörtlich zitiert):
„In ihrer Abschlussarbeit analysiert Jana Instinske etablierte Operationalisierungen der Konstrukte Selbstwert, Kontrollüberzeugung, Selbstwirksamkeit und Emotionale Stabilität bei Zwillingspaaren unter Verwendung von multivariaten genetisch informativen Strukturgleichungsmodellierungen. Dabei vergleicht sie sogenannte Common Factor Models mit Independent Pathway Models. Besonders hervorzuheben bei dieser Arbeit ist zum einen die hohe theoretische und praktische Relevanz, da Gemeinsamkeiten und Unterschiede von grundlegenden und in vielen Anwendungsbereichen zentralen Persönlichkeitseigenschaften untersucht werden. Zum anderen sticht ihre Arbeit durch die methodische Aufwändigkeit und Qualität heraus, da komplexe statistische Verfahren zur Quantifizierung genetischer und umweltbedingter Quellen interindividueller Unterschiede erfolgreich angewendet werden.“
Die Zeremonie der Preisverleihung wird am Montag, den 25. September, von ca. 13:10 bis 15:00 Uhr auf der diesjährigen DPPD -Tagung in Salzburg stattfinden.

Die Rektorin hat im Mai 2023 Frau Prof. Dr. Helen Kohlen zur Honorarprofessorin für das Fachgebiet „Pflegewissenschaft mit dem Schwerpunkt Ethik und Palliative Care“ bestellt.
Frau Prof. Dr. Helen Kohlen hat nach einer Berufsausbildung und Berufstätigkeit in der Pflege ein Lehramtsstudium für Gesundheit und Anglistik (Universität Osnabrück) sowie das Referendariat absolviert. Sie war 14 Jahre als Studienrätin an einer Berufsbildenden Schule in Hannover tätig, studierte außerdem Sozialwissenschaften und wurde an der Leibniz Universität Hannover mit einer Arbeit zum Thema „Hospital Ethics Committees and the Marginalisation of Care“ promoviert. Im Anschluss hatte sie 15 Jahre einen Lehrstuhl für für „Care Policy und Ethik in der Pflege“ an der Pflegewissenschaftlichen Fakultät der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar (PTHV) inne. Ihre lokale Lehre und Forschung ergänzte Frau Prof. Dr. Kohlen durch Gastprofessuren an internationalen Universitäten, u.a. der University of Alberta (Kanada), University for Humanistic Studies in Utrecht (Niederlande), Universität Wien (Österreich) und Mexico City (Mexiko) sowie Forschungsaufenthalten an der University of Minnesota (USA) (Center for Bioethics in Kooperation mit Joan Liaschenko & Department der Politikwissenschaftlerin in Kooperation mit Joan Tronto). Ihre Leistungen wurden durch wissenschaftliche Preise ausgezeichnet, nämlich dem wissenschaftlichen Nachwuchspreis des Instituts Mensch, Ethik, Wissenschaft für ihre Dissertation und einem Schreibstipendium der Foundation Brocher. Kürzlich erhielt sie das Elisabeth List Fellowship der Universität Graz (Österreich) am Center for Aging and Care (CIRAC).
Thematisch beschäftigt sich Frau Prof. Dr. Kohlen mit Pflege- und Gesundheitsethik sowie Palliative Care und nimmt dabei insbesondere feministische und kultursensible Perspektiven ein. Aktuell leitet sie ein vom G-BA gefördertes dreijähriges Projekt „Stärkung von Krankenhauspersonal in der Versorgung von Migrantinnen. Eine Berliner Fallstudie zu Genitalverstümmelung/-beschneidung (STRONG)“.
Im WiSe 2023/24 wird sie am Studiengang BA Berufliche Bildung – Pflegewissenschaft das Seminar „Diskriminierungen im Gesundheits- und Pflegewesen. Entwicklungsmöglichkeiten in der Klinischen Ethik“ anbieten.

Expertin des Fachbereichs Human- und Gesundheitswissenschaften und Leiterin der Abteilung Pflegewissenschaftliche Versorgungsforschung am Institut für Public Health und Pflegeforschung (IPP) zum Einsatz von KI in der Pflege – Interview mit Joachim Ott, MEDICA
Durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) können Beschäftigte im Gesundheitswesen entlastet und kann die Patient*innenenversorgung verbessert werden.
KI löst nicht alle Probleme, es ist nur eines der Werkzeuge, mit denen in bestimmten Bereichen die (pflegerische) Versorgung optimiert werden kann. Außerdem sind ethische Standards bei der Entwicklung von KIs erforderlich. Anhand einer Befragung unter Gesundheitsfachkräften im medizinischen und pflegerischen Bereich durch die ‚Plattform Lernende Systeme’ wurde festgestellt, dass Beschäftigte der KI gegenüber aufgeschlossen sind, dafür jedoch Veränderungen im Arbeitsalltag fordern.
Prof. Karin Wolf-Ostermann vom Fachbereich Human- und Gesundheitswissenschaften der Universität Bremen ist Mitautorin des aus der Befragung entstandenen Whitepapers. Im Interview mit MEDICA.de spricht sie über Voraussetzungen und Möglichkeiten von KI im Gesundheitswesen. Insbesondere in der Langzeitpflege sind die neuen Technologien noch wenig im Versorgungsalltag verbreitet. Viele Studien beschäftigen sich mit Alarm-Management, Sturzerkennung, Schmerz-Assessment bis hin zu Dokumentation und Dienstplanung. In der Pflege scheitert eine breitere Umsetzung oftmals noch an der fehlenden digitalen Infrastruktur und der Verfügbarkeit von qualitativ hochwertigen Daten. Um KI-Entscheidungen individualisieren sind zu können, wäre aber eine gute Datenlage unabdingbar. Wesentlich ist auch, dass die Kompetenzen für den Umgang mit KI-Systemen weiterentwickelt und die neuen Technologien in bestehende Strukturen und Arbeitsabläufe integriert werden können.
Für den Erfolg in der Praxis sind eine hohe Nutzer*innenfreundlichkeit und eine große Akzeptanz wichtig. Akademische Lehr-Pflege-Einrichtungen – wie das Bremer TCALL-Projekt - können dabei Transferbrücken bilden zwischen Wissenschaft und Praxis.
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an
Prof. Dr. Karin Wolf-Ostermann
Universität Bremen
Fachbereich 11
Institut für Public Health und Pflegeforschung (IPP)
Abt. Pflegewissenschaftliche Versorgungsforschung
E-Mail: wolf-ostermannprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de
www.ipp.uni-bremen.de
Am 23. und 24. Juni 2023 fand auf dem Campus der Universität Bremen der Open Campus statt. Der Fachbereich 11 beteiligte sich daran mit mehreren Aktivitäten. Im Pagodenzelt des Fachbereichs standen Mitglieder des Fachbereichs für Gespräche zur Verfügung, informierten Plakate über Forschungsprojekte und Initiativen des Fachbereichs und wurden mehrere Kurzvorträge präsentiert, z. B. zu den Themen „Wie untersucht man das Gehirn“, „Gesundheitsförderung für Frauen in Haft“ oder “Emotionale Kompetenz in der Pflegeausbildung“.
Außerdem konnten sich Besucher*innen an einem psychologischen Experiment „Wiederholt Entscheidungen treffen – alleine und im Team“ beteiligen. Mit dem Projektteam BRISE (Bremer Initiative zur Stärkung frühkindlicher Entwicklung) konnten Interessierte das Labor besichtigen und im Campus Park wurden seitens des Projekts „Starke Väter, starke Kinder“ Bewegungseinheiten angeboten.
Das Geschlecht eines Menschen ist von großer Bedeutung für Gesundheit und Krankheit. Hierbei spielen soziale Dimensionen, wie z.B. die eigene Geschlechtsidentität, Geschlechterrollen und -normen, Geschlechterbeziehungen und gesellschaftliche Geschlechterverhältnisse, wie auch biologische Dimensionen von Geschlecht, etwa Hormone oder innere und äußere Geschlechtsorgane, eine Rolle.
In der quantitativen Gesundheitsforschung, vor allem in epidemiologischen Studien, wurde Geschlecht bisher aber meistens nur sehr vereinfacht mit einer Frage mit zwei Antwortmöglichkeiten (männlich/weiblich) erfasst. Dies reicht nicht aus, um das Zusammenwirken der verschiedenen Dimensionen von Geschlecht zu untersuchen und Zusammenhänge zwischen geschlechtlicher Vielfalt und Gesundheit zu verstehen.
Ein interdisziplinär zusammengesetztes Konsortium aus Forscherinnen der Universität Bremen (Public Health & Epidemiologie), der Humboldt Universität zu Berlin (Gender Studies) und der Radboud Universität in Nijmegen, NL, (Gender Medizin) ist daher in dem Projekt DIVERGesTOOL der Frage nachgegangen, wie geschlechtliche Vielfalt und die verschiedenen Dimensionen von Geschlecht messbar gemacht werden können. Gemeinsam mit Vertreter*innen von großen epidemiologischen Studien in Deutschland und des Gesundheitsmonitorings des Robert Koch-Instituts haben sie erstmals ein Set von standardisierten Fragen und weitergehenden Empfehlungen für Befragungen in Deutschland entwickelt, um Geschlecht adäquat in der quantitativen Gesundheitsforschung zu erfassen. Vertretungen des Bundesverbands trans* und des Vereins für intergeschlechtliche Menschen e.V. wurden dazu eingeladen, die Items aus ihrer Perspektive heraus zu bewerten.
Die Toolbox zur Operationalisierung von Geschlecht und geschlechtlicher Vielfalt wurde am 30.06.2023 in Berlin vorgestellt und mit Expert*innen aus der Gesundheitsforschung und der interessierten Öffentlichkeit diskutiert. Die Toolbox steht im Internet unter https://www.uni-bremen.de/divergestool-projekt/divergestool-toolbox Forscher*innen frei zur Verfügung.
„Der Bedarf an adäquaten Fragen ist groß in epidemiologischen Studien, um valide Daten zu Dimensionen von Geschlecht und geschlechtlicher Vielfalt zu erheben“ so Prof. Gabriele Bolte, Institut für Public Health und Pflegeforschung (IPP) der Universität Bremen und Leiterin des Projekts DIVERGesTOOL. „Bisher in Befragungen eingesetzte Instrumente basieren größtenteils auf einem binären Konzept von Geschlecht und stereotypen Annahmen zu Eigenschaften und Verhaltensweisen“ ergänzt Sophie Horstmann, wissenschaftliche Mitarbeiterin am IPP im Projekt DIVERGesTOOL.
Die Toolbox soll Akteur*innen im Bereich Gesundheitsforschung und Gesundheitsmonitoring bei der Datenerhebung unterstützen. Geschlechtergerechte Daten sind eine grundlegende Voraussetzung, angemessene Maßnahmen für Gesundheitsförderung, Prävention und Gesundheitsversorgung zu entwickeln und langfristig eine gerechte Versorgung für alle zu gewährleisten.
Das Projekt DIVERGesTOOL wurde vom Bundesministerium für Gesundheit für drei Jahre im Förderschwerpunkt „Geschlechtsspezifische Besonderheiten in der Gesundheitsversorgung, Prävention und Gesundheitsförderung“ gefördert.
Weitere Informationen:
https://www.uni-bremen.de/divergestool-projekt
https://www.ipp.uni-bremen.de/abteilungen/sozialepidemiologie/
Kontakt:
Prof. Dr. Gabriele Bolte
Leiterin der Abteilung Sozialepidemiologie
Institut für Public Health und Pflegeforschung
Universität Bremen
E-Mail: gabriele.bolteprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de
Telefon: +49 421 218-68820 /-68821
Sophie Horstmann
Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt DIVERGesTOOL
Abteilung Sozialepidemiologie
Institut für Public Health und Pflegeforschung
Universität Bremen
E-Mail: sophie.horstmannprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die Abteilung Sozialepidemiologie des Instituts für Public Health und Pflegeforschung (IPP) der Universität Bremen erneut als WHO Kooperationszentrum für umweltbezogene gesundheitliche Ungleichheiten (Collaborating Centre for Environmental Health Inequalities) ausgezeichnet. Damit würdigt die WHO die Forschung am IPP zu sozialen Ungleichheiten bei Umwelt und Gesundheit.
Professorin Gabriele Bolte, die mit ihrem Team im Institut für Public Health und Pflegeforschung der Universität Bremen die WHO berät, betont: „Als WHO Collaborating Centre können wir unsere Expertise zu sozialen Ungleichheiten bei Umwelt und Gesundheit in die internationale Gesundheitsberichterstattung, wissenschaftliche Stellungnahmen und politische Handlungsempfehlungen für umweltbezogene Gesundheitsförderung einbringen. Ein kontinuierliches Monitoring ist eine wichtige Voraussetzung zur Evaluation von Maßnahmen zur Verbesserung der Umweltqualität im Hinblick auf soziale Ungleichheiten.“ Mit der Redesignation könne die erfolgreiche Arbeit für weitere vier Jahre fortgesetzt werden.
Die Rektorin der Universität Bremen, Professorin Jutta Günther sagt: „Die Auszeichnung durch die WHO zeigt, dass wir an der Universität Bremen relevante Forschung und Lehre zu einem sehr wichtigen Thema leisten. Der Zusammenhang zwischen Umweltfaktoren und der Gesundheit der Bevölkerung liegt auf der Hand, wie wir an den Auswirkungen des Klimawandels jetzt schon sehen können. Die Risiken und Auswirkungen sind dabei weltweit ungleich verteilt, daher sind das auch soziale Fragen, die wir als Gesellschaft unbedingt angehen müssen. Die Wissenschaft leistet hier einen wichtigen Beitrag zur Klimagerechtigkeit.“
Zusammenhang zwischen Umweltbelastungen und Gesundheit
Die Aktivitäten des WHO Kooperationszentrumsbestehen zum einen in der Beobachtung gesundheitsrelevanter umweltbezogener Ungleichheiten in Europa und Verbesserung der Indikatoren zur Erfassung von gesundheitsrelevanten umweltbezogenen Ungleichheiten. Ein zweiter Schwerpunkt ist die Entwicklung eines Konzeptes zur Abschätzung gesundheitlicher Auswirkungen von sozial ungleich verteilten Umweltbelastungen und –ressourcen.
Neu hinzu kommt ein Schwerpunkt im Bereich der Weiterbildung. Das Team aus Bremen wird Trainingsmodule zu umweltbezogenen gesundheitlichen Ungleichheiten und deren Monitoring entwickeln für Mitarbeitende der WHO und Akteure aus Politik und Verwaltung in Europa.
Das Kooperationszentrum am IPP produziert eine Serie von Faktenblättern zu umweltbedingten gesundheitlichen Ungleichheiten. Bei den ersten Faktenblättern standen Wohnverhältnisse einschließlich Aspekten wie Überbelegung, Feuchtigkeit, thermische Behaglichkeit und Zugang zu Grundversorgung wie sauberes Trinkwasser und Sanitärversorgung im Mittelpunkt. Weitere Faktenblätter zu sozialen Ungleichheiten in der Lärmbelästigung, in der Luftschadstoffbelastung und zu Energiearmut werden in diesem Jahr erscheinen.
Auf der Siebten Ministerkonferenz zu Umwelt und Gesundheit, die vom 5. bis 7. Juli 2023 in Budapest stattfand, organisierte das Kooperationszentrum der Universität Bremen gemeinsam mit der Europäischen Umweltagentur eine Veranstaltung zu sozialen Ungleichheiten in Umweltbelastungen in Europa, den aktuellen Erkenntnissen aus dem Monitoring und deren politischen Implikationen.
Das Institut für Public Health und Pflegeforschung IPP
Die Verbesserung von Gesundheit und Wohlbefinden der Bevölkerung ist das zentrales Ziel des Instituts für Public Health und Pflegeforschung (IPP) der Universität Bremen. Das IPP bearbeitet Fragen aus den Themenfeldern Gesundheitsförderung und Prävention, epidemiologische Methoden und Krankheitsursachenforschung, gesundheitliche und pflegerische Versorgung sowie Professionalisierung der Gesundheitsberufe. Das Institut für Public Health und Pflegeforschung (IPP) der Universität Bremen ist eines der größten Forschungsinstitute in diesem Bereich in Deutschland.
Weitere Informationen:
https://www.uni-bremen.de/who-collaborating-centre-for-environmental-health-inequalities/
Siebte Ministerkonferenz zu Umwelt und Gesundheit in Europa: https://www.who.int/europe/event/seventh-ministerial-conference-on-environment-and-health
www.healthsciences.uni-bremen.de
Fragen beantwortet:
Prof. Dr. Gabriele Bolte
Leiterin der Abteilung Sozialepidemiologie
Institut für Public Health und Pflegeforschung
Universität Bremen
E-Mail: gabriele.bolteprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de

Am Innovation Lab, kurz InnoLab, „Wie geht Wissenschaft?“ sind aktuell ca. 20 Personen unterschiedlicher Gruppen (z.B. Studierende, Lehrende und Verwaltung) beteiligt, die aus verschiedenen Perspektiven auf das Thema „Wissenschaftliches Arbeiten“ blicken. Der Studiengang B.A. Public Health steht dabei im Fokus und wird von verschiedenen Einrichtungen (u.a. SuUB, Studierwerkstatt, ZMML) unterstützt. Im InnoLab werden studierenden-zentrierte, bedürfnis-orientierte und innovative Lern- und Lehr-Materialien entwickelt, sodass Studierende in allen Phasen des Studiums auf Materialien und Übungen zum Wissenschaftlichem Arbeiten und guter wissenschaftlicher Praxis zurückgreifen können. Hierzu zählen u.a. Arbeitsblätter, Erklärvideos und Podcast. Durch den direkten Einsatz der Materialien in Lehrveranstaltungen sowie über soziale Netzwerke werden sie getestet und verbreitet. Zudem wird über den Instagram-Kanal skill.fluencer über die Aktivitäten des InnoLabs informiert und Studierende erhalten weitere Tipps und Tricks rund ums Wissenschaftliche Arbeiten.
Das InnoLab besteht im Kern aus verschiedenen Arbeitsgruppen, die sich mit Teilelementen des wissenschaftlichen Arbeitens beschäftigen (z.B. Literaturrecherche, Schreiben, Literaturverwaltung). Eine Besonderheit ist, dass Studierende an allen Arbeitsgruppen, Arbeitsschritten und Entscheidungen beteiligt sind. Partizipation wird als ein grundlegendes Element der Public Health Praxis und der Lehre verstanden und im InnoLab umgesetzt.
Nach der Hälfte der ca. zweijährigen Projektlaufzeit wurde sich für die Erstellung einer Courseware in Stud.IP entschieden. Hier werden zu allen Themen des wissenschaftlichen Arbeitens Materialien aufbereitet und gesammelt zur Verfügung gestellt. Eine solche systematische Zusammenfassung mittels verschiedener Medien existiert aktuell noch nicht. Die Courseware soll zum Wintersemester als Prototyp im Modul Wissenschaftliches Arbeiten getestet werden. Ab dem Sommersemester 2024 sollen alle Studierenden und Lehrenden im B.A. auf sie zugreifen können. Derzeit erarbeitet das InnoLab eine Implementierungs- und Nachhaltigkeitsstrategie.
Das InnoLab ist Teil der universitären Gesamtstrategie des SKILL-UB-Projektes (Studierendenzentriert, kollaborativ, innovativ - Lehren und Lernen an der Universität Bremen). Weitere Informationen finden sich hier: https://www.uni-bremen.de/skill

Die Frage, wie der Mensch die internale und externale Welt repräsentiert, spielt eine wichtige Rolle für die menschliche Kognition. Eine zentrale Unterscheidung ist die zwischen modalen und amodalen Repräsentationsformaten, von denen oft angenommen wird, es würdee entweder das eine oder das andere Format bestimmten Domänen menschlicher Kognition (z.B. Vorstellung, Wahrnehmung, Sprache, …) zugrunde liegen. Die Forschungsgruppe geht davon aus, dass in den meisten Domänen beide Formate eine Rolle spielen und eine übergreifende Theorie die repräsentationalen Formate domänenspezifisch und domänenübergreifend verstehen muss, flankiert von entwicklungspsychologischen Aspekten und der Bedeutung der Repräsentationen für dysfunktionales Verhalten.
Prof. Dr. Markus Janczyk ist in der Forschungsgruppe PI in den Projekten A2 („Amodale und modale Repräsentationen bei Planung und Kontrolle menschlicher Handlungen“, gemeinsam mit Prof. Dr. Volker Franz, Universität Tübingen) und A4 ("Exekutive Funktionen: Basiert Proaktive Kontrolle auf Amodalen Repräsentationen?", gemeinsam mit Dr. Carolin Dudschig und Prof. Dr. Hartmut Leuthold, Universität Tübingen).

Heinrich Liesefeld und Markus Janczyk haben von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) das Projekt "Validating (easy) measures to combine speed and accuracy" (LI 2868/7-1 und JA 2307/10-1) bewilligt bekommen (3 Jahre Laufzeit, 100% PostDoc Stelle, weitere Sachmittel).
Der Großteil experimentalpsychologischer Studien produziert zwei Leistungsmaße: die Reaktions-Geschwindigkeit (mean RTs) und Genauigkeit (Prozent richtiger Antworten; PC) beim Drücken eines von zwei Knöpfen (two-alternative forced choice tasks, 2AFC). Es ist nicht immer klar, welches der beiden abhängigen Maße am relevantesten ist, und daher in statistische Analysen einfließen sollte, und ob es unproblematisch ist, das jeweils andere Maß als nebensächlich zu behandeln. Das Hauptproblem besteht darin, dass eine starke, nicht-arbiträre Beziehung zwischen mean RTs und PCs besteht, nämlich dass eine Geschwindigkeitserhöhung eine Genauigkeitsreduktion mit sich bringt. Kombinierte Maße versuchen für diesen speed-accuracy tradeoff (SAT) zu kontrollieren, um „wahre“ Leistung widerzuspiegeln. Es wurden in der Vergangenheit einige Leistungsmaße vorgeschlagen, die beide Leistungsaspekte kombinieren und diese wurden und werden häufig in der Forschung genutzt. Das DFG-Projekt untersucht die Validität und den Geltungsbereich dieser Maße. Dies wird erreicht mittels großangelegter Simulationen mit etablierten computationalen Entscheidungsmodellen und speziell zu dem Zweck gesammelter empirischer Daten mit experimentellen Manipulationen von Leistungs- und SAT-Niveaus. Das Ziel ist, diejenigen Maße zu identifizieren (und ggf. weiterzuentwickeln), die effektiv für SATs kontrollieren und am besten die Gesamtleistung widerspiegeln und damit Orientierungshilfen zur Wahl geeigneter abhängiger Maße in zukünftigen experimentalpsychologischen Studien zu bieten, wobei ein möglicher Ausgang sein kann, dass sich keines der untersuchten Maße als geeignet erweist.
Negin Javaheri, Mitglied der IfP-Arbeitsgruppe "Neuropsychologie und Verhaltensneurobiologie" (Prof. Dr. Dr. Manfred Herrmann) und Doktorandin im internationalen DFG-Graduiertenkolleg (GRK 2739 "KD²School - Designing Adaptive Systems For Economic Decision-Making"; https://kd2school.info) wurde auf der 19. NeuroPsychoEconomics Conference (NPEC), die 2023 an der Universität Granada, Spanien, stattfand, mit dem Best Poster Award ausgezeichnet.
Die NPEC bringt Experten aus Bereichen wie Neurowissenschaften, Psychologie und Wirtschaft zusammen, die alle das Ziel haben, ein tieferes Verständnis dafür zu erlangen, wie unser Gehirn arbeitet, wenn es darum geht, Entscheidungen zu treffen.
Ihr Poster mit dem Titel "Nudging Dietary Decisions with the Nutri-Score: A Behavioral Pilot Study of an fMRI Study" präsentierte Verhaltens-Pilotdaten einer laufenden funktionellen Magnetresonanztomographie-Studie, die darauf zielt, besser zu verstehen, wie die Nährwertkennzeichnung auf der Vorderseite von Verpackungen wie der "Nutri-Score"© die Entscheidungsfindung beeinflusst und dazu beiträgt, einen gesünderen Lebensstil anzunehmen. Dabei untersucht sie speziell, welche Attribute eines Lebensmittels, wie z.B. der Geschmack des Produktes, der angegebene Preis und seine subjektive Bewertung oder gesundheitliche Attribute, wie z.B. die Nährwertqualität, das individuelle Verhalten bei der Wahl des jeweiligen Produktes beeinflussen. Mit ihrer verhaltenswissenschaftlichen Pilotstudie konnte sie zeigen, dass das Etikett nicht nur die Wahrnehmung der Gesundheit eines Lebensmittels, sondern auch die Geschmackswahrnehmung beeinflusst.

Zum Auftakt des auf neun Jahre angelegten BMBF-geförderten Projekts TCALL (Transfercluster akademischer Lehrpflegeeinrichtungen in der Langezeitpflege) lud die Senatorin für Soziales, Jugend, Integration und Sport Anja Stahmann am 03. April Vertreterinnen und Vertreter des wissenschaftlichen Projektteams sowie der beteiligten Altenpflegeeinrichtungen von Caritas und Johannitern zu einem Senatsempfang im Bremer Rathaus ein.
Das Projekt wird durch das Bundesministerium für Forschung und Bildung mit insgesamt 16 Mio. Euro gefördert. Für den Fachbereich 11 sind neben Prof. Dr. Heinz Rothgang vom SOCIUM als Projektkoordinator aus dem Institut für Public Health und Pflegeforschung (IPP) Prof. Dr. Ingrid Darmann-Finck und Prof. Dr. Karin Wolf-Ostermann als leitende Wissenschaftlerinnen in TCALL vertreten. Weitere Expertise von Seiten der Universität Bremen wird durch Prof. Dr. Karsten Wolf aus dem Zentrum für Medien-, Kommunikations- und Informationsforschung (ZeMKI) eingebracht sowie durch die externen Projektpartner Prof. Dr. Claudia Stolle vom Zentrum für Pflegeforschung und Beratung von der Hochschule Bremen, Prof. Dr. Matthias Zündel vom Integrierten Gesundheitscampus Bremen (IGB), das Bremer Zentrum für Pflegebildung sowie die Praxispartner, das Johanniterhaus Bremen und zwei Einrichtungen des Caritasverbands Bremen.

Prof. Dr. Hajo Zeeb ist seit 2021 Mitglied der Strahlenschutzkommission (SSK). Er leitet am Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie – BIPS die Abteilung Prävention und Evaluation. Für seine neue Aufgabe hat er sich besonders ein Ziel gesetzt.
Die Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV), Steffi Lemke, hat Hajo Zeeb im Januar für weitere zwei Jahre als Mitglied der Strahlenschutzkommission bestellt und ihn gleichzeitig für das Jahr 2023 zum stellvertretenden Vorsitzenden des Gremiums ernannt.
„Ich freue mich sehr über das mir entgegengebrachte Vertrauen der Ministerin und meine neue Aufgabe“, sagt Hajo Zeeb. Er fügt an: „Ich habe mir für die Zeit meiner Mitgliedschaft vorgenommen, meine Epidemiologie-Expertise intensiv in die interdisziplinären Diskussionen und Stellungnahmen der SSK einzubringen, damit der Strahlenschutz der Bevölkerung noch besser wird. Uns als Mitglied des Leitungsgremiums will ich natürlich auch das effektive Arbeiten der SSK insgesamt unterstützen.“
Die SSK ist ein Beratungsgremium des BMUV und berät dieses in Angelegenheiten des Schutzes vor Gefahren ionisierender und nichtionisierender Strahlen. Die Mitgliedschaft in der Strahlenschutzkommission ist ein persönliches Ehrenamt. Die Mitglieder der Kommission werden durch das BMUV berufen, sind unabhängig und nicht an Weisungen gebunden. Die Ergebnisse der Beratungen der SSK werden als naturwissenschaftliche und technische Empfehlungen oder Stellungnahmen an das BMUV gerichtet.
Hajo Zeeb promovierte an der RWTH Aachen zum Dr. med. und arbeitete einige Jahre als Arzt in deutschen und englischen Kliniken, bevor er für drei Jahre als Medical Officer nach Namibia ging. Nach einem Masterstudium in Public Health an der Universität Heidelberg arbeitete er dann am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg und später an der Universität Bielefeld. Dort war er an zahlreichen epidemiologischen Studien beteiligt sowie in der Lehre aktiv, insbesondere im Master of Science in Epidemiology.
Bei der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf arbeitete Hajo Zeeb in der Abteilung Public Health and Environment, bevor er 2006 ans Institut für Medizinische Biometrie, Epidemiologie und Informatik (IMBEI) des Universitätsklinikums Mainz wechselte. Hajo Zeeb ist Mitglied verschiedener Fachorganisationen (u.a. International Epidemiological Association, Deutsche Gesellschaft für Epidemiologie), zudem ist er seit vielen Jahren in Arbeitsgruppen und Ausschüssen der Strahlenschutzkommission des Bundes aktiv. Er gehört der deutschen Delegation bei UNSCEAR an und ist ebenfalls seit 2021 Mitglied im wissenschaftlichen Beirat des Bernhard-Nocht-Instituts für Tropenmedizin.
Ein besonderes Interesse von Hajo Zeeb gilt der Evidenzbasierung in Public Health. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen die evidenzbasierte Prävention und Evaluation chronischer Erkrankungen sowie die epidemiologische Forschung zur Gesundheit von Migranten. Forschungsarbeiten zur Strahlenepidemiologie werden u.a. mit Partnern der Universität Nagasaki in Japan durchgeführt.
Hajo Zeeb ist Co-Sprecher des Wissenschaftsschwerpunkts Gesundheitswissenschaften der Universität Bremen. Als Sprecher des Direktoriums leitet er seit 2019 den Leibniz-WissenschaftsCampus Digital Public Health Bremen.
Das BIPS – Gesundheitsforschung im Dienste des Menschen
Die Bevölkerung steht im Zentrum unserer Forschung. Als epidemiologisches Forschungsinstitut sehen wir unsere Aufgabe darin, Ursachen für Gesundheitsstörungen zu erkennen und neue Konzepte zur Vorbeugung von Krankheiten zu entwickeln. Unsere Forschung liefert Grundlagen für gesellschaftliche Entscheidungen. Sie informiert die Bevölkerung über Gesundheitsrisiken und trägt zu einer gesunden Lebensumwelt bei.
Das BIPS ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft, zu der 97 selbstständige Forschungseinrichtungen gehören. Die Ausrichtung der Leibniz-Institute reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute widmen sich gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevanten Fragen. Aufgrund ihrer gesamtstaatlichen Bedeutung fördern Bund und Länder die Institute der Leibniz-Gemeinschaft gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschäftigen rund 20.000 Personen, darunter 10.000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Der Gesamtetat der Institute liegt bei mehr als 1,9 Milliarden Euro.

Expertin berät das BZgA zu Interventionen der kommunalen Gesundheitsförderung und zur wissenschaftlichen Weiterentwicklung des BZgA
Prof. Dr. Gabriele Bolte wurde als ausgewiesene Public Health-Expertin für gesundheitsfördernde Stadtentwicklung und Umweltgerechtigkeit vom Direktor der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung im Einvernehmen mit dem Bundesministerium für Gesundheit in den Wissenschaftlichen Beirat des BZgA berufen.
Der Wissenschaftliche Beirat berät das BZgA bei der Planung von Interventionen zur Prävention, Gesundheitsförderung und -kommunikation sowie bei der wissenschaftlichen Weiterentwicklung der BZgA und bei dem geplanten Übergang in ein neues Bundesinstitut.
Der neu berufene Wissenschaftliche Beirat wird sich in der ersten Sitzung im März 2023 konstituieren.
Weitere Informationen unter:
https://www.bzga.de/forschung/wissenschaftlicher-beirat/
Kontakt:
Prof. Dr. Gabriele Bolte
Abteilung Sozialepidemiologie
Institut für Public Health und Pflegeforschung

Abschlusssymposium und neue Webseite des Forschungsverbundes AdvanceGender
Am 9. Dezember 2022 fand in Brandenburg an der Havel das internationale Abschlusssymposium des Forschungsverbundes AdvanceGender in einem hybriden Format statt, das vom Institut für Public Health und Pflegeforschung (IPP) der Universität Bremen, dem Institut für Sozialmedizin und Epidemiologie der Medizinischen Hochschule Brandenburg Theodor Fontane und dem Robert Koch-Institut durchgeführt wurde.
In AdvanceGender wurden zwischen 2017 und 2022 Methoden für eine geschlechtersensible Gesundheitsforschung und Gesundheitsberichterstattung entwickelt, die im Rahmen des Symposiums vorgestellt und diskutiert wurden.
Die beteiligten Institutionen stellten auf der Veranstaltung außerdem die Webseite https://advancegender.info vor, auf der die entwickelten Methoden und Tools frei zugänglich sind. Die Internetseite richtet sich an das Fachpublikum sowie an Studierende der Gesundheitswissenschaften, Gesundheitsberichterstattung, Medizin und Sozialwissenschaften.
Um neue Ansätze für eine geschlechtersensible Forschung und Gesundheitsberichterstattung zu ermöglichen, wurden in AdvanceGender beispielsweise neue Methoden für die statistische Datenanalyse entwickelt. „Bei der statistischen Analyse der Daten aus epidemiologischen Gesundheitsstudien steht die Wissenschaft aktuell vor der Herausforderung, geschlechtertheoretische und intersektionalitäts-informierte Konzepte angemessen zu integrieren. Mit unserer Forschung konnten wir zeigen, welchen Mehrwert geschlechtersensible und intersektionalitäts-informierte Datenanalysestrategien für die Gesundheitsberichterstattung haben können.“, so Prof. Dr. Gabriele Bolte, IPP der Universität Bremen, Leiterin des Teilprojekts AdvanceDataAnalysis.
„Forschung und Gesundheitsberichterstattung sind aus unserer Sicht dann geschlechtersensibel, wenn wir in der Lage sind, gesellschaftliche Dimensionen von Geschlecht adäquat abzubilden. Damit sind beispielsweise die gesundheitlichen Auswirkungen von Geschlechtsdiskriminierung gemeint. Ein fundiertes Wissen über diese Zusammenhänge ist notwendig, um geeignete Maßnahmen zur Verringerung gesundheitlicher Ungleichheiten abzuleiten“, erklärt Prof. Dr. Christine Holmberg, Leiterin und Sprecherin des Forschungsverbunds AdvanceGender.
Geschlechtsdiskriminierung kann dabei jedoch nicht isoliert, sondern nur in Wechselwirkung mit Diskriminierung aufgrund weiterer Kategorien sozialer Ungleichheit wie ethnische Herkunft, Armut, Sexualität oder Behinderung betrachtet werden. „Es ist beispielsweise bekannt, dass sich die Qualität der medizinischen Behandlung innerhalb der Gruppe der Frauen je nach ethnischer Herkunft unterscheiden kann. So fanden sich in den USA Hinweise darauf, dass Schwarze Frauen, also Frauen, die sich selbst als Schwarz bezeichnen und negativ von Rassismus betroffen sind, bei einem Herzinfarkt schlechter behandelt werden als weiße Frauen“, erläutert Dr. Philipp Jaehn, Koordinator des Forschungsverbunds und Mitarbeiter am Institut für Sozialmedizin und Epidemiologie der MHB. Das Konzept der Intersektionalität, das in AdvanceGender Anwendung findet, integriere diese Erkenntnis der gegenseitigen Abhängigkeit von Kategorien sozialer Ungleichheit.
Zu den weiteren Ergebnissen des Projekts AdvanceGender gehören unter anderem Lösungsansätze für die Beschreibung von Studienteilnahme, für die Interpretation von Forschungsergebnissen und für die Planung von Gesundheitsberichten.
Der Forschungsverbund wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.
Weitere Informationen:
Programm des internationalen Symposiums :
Projekt AdvanceDataAnalysis am IPP der Universität Bremen:
Kontakt:
Prof. Dr. Gabriele Bolte
Institut für Public Health und Pflegeforschung IPP
Abteilung Sozialepidemiologie
gabriele.bolte@uni-bremen.de
https://www.ipp.uni-bremen.de/abteilungen/sozialepidemiologie/

IPP in allen sechs Teilprojekten des Forschungsclusters aktiv
Wie muss die Gesundheitsversorgung in Bremen aussehen, damit in Zukunft möglichst viele Bürger:innen möglichst lange und gesund leben können? Wie kann eine gesundheitsfördernde Stadtentwicklung gelingen? Wo können digitale Innovationen in der Pflege eingesetzt werden? Wie sieht nachhaltige Präventionsarbeit aus, die schon Jugendliche erreicht? Diese und weitere Aspekte zum Thema ergründet jetzt im Rahmen des Integrierten Gesundheitscampus ein neues, interdisziplinäres Forschungscluster unter dem Titel „Gesunde Stadt Bremen: Interprofessionell, digital, nachhaltig“. Die Senatorin für Wissenschaft und Häfen fördert die Arbeit der Wissenschaftler:innen der Universität Bremen, der Hochschule Bremen (HSB) und der Apollon-Hochschule der Gesundheitswirtschaft über vier Jahre.
In einer Auftaktveranstaltung haben sich am 2.12.2022 die Wissenschaftler:innen des Forschungsclusters „Gesunde Stadt Bremen - interprofessionell, digital, nachhaltig“ mit ihren Forschungsprojekten der Öffentlichkeit vorgestellt.
Das Forschungscluster untersucht Herausforderungen und potenzielle Lösungsansätze in den für eine gesunde Stadt relevanten Bereichen und Ebenen. Die Forschungsprojekte arbeiten dabei nicht nur auf theoretischer Basis, sondern beziehen verschiedenste Bevölkerungsgruppen mit ein.
Das Forschungscluster bezieht sich auf das Konzept der „Gesunden Stadt“ der Weltgesundheitsorganisation, das auf die Reduktion gesundheitlicher Ungleichheiten, auf eine gute Governance und auf die Berücksichtigung von Gesundheit bzw. Gesundheitsförderung in allen Sektoren im Sinne einer Health in All Policies abzielt. Zentral hierfür ist die Etablierung einer ressortübergreifenden Zusammenarbeit für eine gesundheitsfördernde Stadtentwicklung.
Dazu Dr. Claudia Schilling, Senatorin für Wissenschaft und Häfen: „Mit dem Forschungscluster ,Gesunde Stadt Bremen‘ gehen wir einen wichtigen Schritt auf dem Weg zu einer Stadt, in der die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger im Mittelpunkt steht. Der Idee der Vernetzung unterschiedlicher Gesundheitsbereiche haben wir bereits mit der Gründung des Integrierten Gesundheitscampus Bremen vor einem Jahr Bedeutung und Struktur verliehen. Mit dem Forschungscluster ‚Gesunde Stadt Bremen‘ wird die Idee der Vernetzung nun konkret und geht in die Praxis. Was mir dabei besonders wichtig ist: Es ist Forschung mit den Menschen, nicht über die Menschen. Jugendliche, Mütter, ältere Menschen und Menschen mit Pflegebedarf werden einbezogen und gehört.“
Prof. Dr. Michael Kucera, Konrektor für Forschung und Transfer der Universität Bremen: „Die Forschung zu Bevölkerungsgesundheit und Stadtentwicklung verknüpft auf innovative Weise verschiedene Fachdisziplinen, um ein gesellschaftlich hochrelevantes Thema aufzugreifen. Ich freue mich, dass die Universität Bremen sich mit ihrer Expertise und ihren Forschenden beim Forschungscluster ,Gesunde Stadt Bremen‘ einbringt. Das Cluster hat das Potential, einen überregional sichtbaren Beitrag zu einer gesundheitsfördernden, nachhaltigen Stadtentwicklung zu leisten.“
Prof. Dr. Karin Luckey, Rektorin der Hochschule Bremen: "Mit dem hochschulübergreifenden Landesprogramm Forschungscluster ‚Gesunde Stadt' setzt Bremen ein starkes Signal: Mit der gemeinsamen Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses schaffen wir zukunftsweisende, attraktive Rahmenbedingungen. Gesundheit ist ein gesellschaftliches Megathema für das Land Bremen. Die Forschungsergebnisse werden unmittelbar zum Transfer in die Praxis beitragen. Die Hochschule Bremen leistet dazu mit der Akademisierung der Gesundheits- und Pflegefachberufe einen zusätzlichen Beitrag."
Prof. Dr. Viviane Scherenberg, Vizepräsidentin für strategische Kooperationen und Transfer der Apollon Hochschule der Gesundheitswirtschaft Bremen: „Wir freuen uns sehr – angesichts der vielfältigen umwelt- und klimabezogenen Herausforderungen – gemeinsam mit den Partnerhochschulen und wichtigen Multiplikatoren in Sachen Gesundheit zukunftsweisende, forschungsbasierte Lösungen zum Wohle der Bremer Stadtgesundheit zu finden.“
Hintergrund des Projekts
Die Senatorin für Wissenschaft und Häfen hat 2021 in Kooperation mit dem Integrierten Gesundheitscampus Bremen das Forschungscluster „Gesunde Stadt Bremen“ ausgeschrieben. Von den insgesamt sechs im Forschungscluster geförderten Forschungsprojekten sollen Impulse für eine verbesserte Versorgung der Bevölkerung in Bremen ausgehen. Gleichzeitig verbindet das Wissenschaftsressort mit der Ausschreibung des Forschungsclusters das
hochschulpolitische Ziel, die Bremer Hochschulen durch Forschungskooperationen stärker zu vernetzen. Von der Universität Bremen sind Wissenschaftler:innen insbesondere aus dem Institut für Public Health und Pflegeforschung (IPP) sowie dem Socium - Forschungszentrum Ungleichheit und Sozialpolitik und dem Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie – BIPS, beteiligt. Aus der Hochschule Bremen sind die Fakultäten Gesellschaftswissenschaften, Architektur/Bau/Umwelt sowie das Institut für Energie und Kreislaufwirtschaft vertreten. Die Apollon-Hochschule der Gesundheitswirtschaft ist mit den Fachbereichen Gesundheitswirtschaft sowie Psychologie und Pädagogik beteiligt.
Über einen Zeitraum von vier Jahren werden eine Postdoc-Stelle, fünf Doktorand:innenstellen und eine Verwaltungsstelle gefördert.
Weitere Informationen:
https://gesundheitscampusbremen.de/forschungscluster/
Kontakt:
Sprecherin des Forschungsclusters für die Universität Bremen:
Prof. Dr. Gabriele Bolte
Geschäftsführende Direktorin des IPP
Institut für Public Health und Pflegeforschung IPP
gabriele.bolte@uni-bremen.de
https://www.ipp.uni-bremen.de/abteilungen/sozialepidemiologie/
Wissenschaftliche Koordinatorin des Forschungsclusters:
Dr.-Ing. Julita Skodra
julita.skodra@gesundheitscampusbremen.de

Ehemalige Mitarbeiterin des IPP im Interview
Agnes-Dorothee Greiner hat nach einer Ausbildung zur Altenpflegerin von 2004 bis 2009 an der Universität Bremen Berufspädagogik Pflegewissenschaft und Deutsch für Lehramt Sek II studiert. Danach war sie bis 2015 wissenschaftliche Mitarbeiterin am IPP, dem Institut für Public Health und Pflegeforschung der Universität Bremen. Dort war sie als Wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Abteilung Qualifikations- und Curriculumforschung unter der Leitung von Prof. Dr. Ingrid Darmann-Finck tätig. Heute ist Agnes-Dorothe Greiner Leiterin des Bildungszentrums der Bremer Heimstiftung und Mitglied der fünfköpfigen Stiftungsleitung.
Lesen Sie das Interview mit Agnes-Dorothee Greiner im Newsletter des Alumni-Netzwerks der Bremer Universität unter:
Kontakt:
Prof. Dr. Ingrid Darmann-Finck
Universität Bremen, Fachbereich 11
Institut für Public Health und Pflegeforschung (IPP)
Leiterin Abt. Qualifikations- und Curriculumforschung
darmannprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de
++49 421 218 68940
www.ipp.uni-bremen.de/abteilungen/qualifikations-und-curriculumforschung

Nachdem der Fachbereichsrat am 13. Juli 2022 beschlossen hatte, den Themen „Nachhaltigkeit, Klimaneutralität und Klimagerechtigkeit (NKK)“ im FB 11 eine besondere Bedeutung zu verleihen und diese auch in den Leitzielen in Form einer Präambel hoch zu gewichten, führte die Initiativgruppe NKK am FB 11 vom 05. bis 24.10.2022 eine Onlinebefragung über alle Statusgruppen durch, um auch auf empirischer Grundlage das Interesse am Thema NKK und mögliche Schwerpunkte für unseren Fachbereich zu erkunden. Die Umfrage stieß auf ein hohes Interesse und die Beteiligung zeigte eine vergleichbare Größenordnung wie die Wahlbeteiligung an den letzten Fachbereichsratswahlen im FB 11.
Wenig überraschend wurde über alle Teilnehmer:innen hinweg das Nachhaltigkeitsziel (Sustainable Development Goal, SDG) „Gesundheit und Wohlbefinden” als am bedeutendsten für die Arbeit am FB 11 bewertet. Es zeigten sich aber auch Unterschiede zwischen den befragten Statusgruppen: Mitarbeiter:innen aus Verwaltung/IT sehen im Gegensatz zu den anderen Statusgruppen „Hochwertige Bildung“ als wichtigstes Nachhaltigkeitsziel für den FB 11, Mitarbeiter:innen des Mittelbaus haben einen stärkeren Fokus auf SDG 1 („Keine Armut“) und SDG 10 („Weniger Ungleichheiten“), während die Gruppe der Studierenden SDG 13 („Maßnahmen zum Klimaschutz“) relativ stärker gewichtet. Zu den Themenfeldern „Lehre und Studium“, „Verwaltung, Betrieb und IT“, „Forschung“ und „Transfer“ wurde vielfältige NKK Kompetenz- und Handlungsfelder des FB 11 identifiziert, die mit einer kurz- und mittelfristigen Perspektive am FB 11 umgesetzt werden können und sollten: stärkere Einbeziehung von NKK-Themen in die Lehre, ein höherer Digitalisierungsgrad der administrativen Ebene, ein stärkerer NKK- Forschungsbezug sowie Einbeziehung von Studierenden sind häufig genannte Themenbereiche. Die in die Online-Befragung eingeführten Bewertungsskalen weisen sowohl auf eine im Mittel hohe bis sehr hohe Bedeutung von NKK-Einzelmaßnahmen hin als auch auf ein starkes Interesse der Beteiligten, sich auch persönlich zu engagieren. Hierbei zeigte sich jedoch eine über die Statusgruppen hinweg oftmals unterschiedliche Bewertung von Einzelmaßnahmen.
Die Ergebnisse werden detailliert in einer der nächsten Sitzungen des Fachbereichsrates und demnächst hier auf der Homepage der NKK-Initiative am FB 11 dargestellt. Erste Vorschläge aus dem Umfrage im Kontext „Klimafreundliche Mobilität auf dem Campus“ sollen bereits in den nächsten Wochen am FB 11 umgesetzt werden.

Expertin des Fachbereiches 11 Human- und Gesundheitswissenschaften der Universität Bremen berät Beirat zu Fragen der angewandten Statistik und der pflegewissenschaftlichen Versorgungsforschung
Prof. Dr. Karin Wolf-Ostermann vom Institut für Public Health und Pflegeforschung (IPP) ist in den wissenschaftlichen Beirat des Zentrums für Qualität in der Pflege (ZQP) berufen worden. Als ausgewiesene Expertin zu Fragen der angewandten Statistik und der pflegewissenschaftlichen Versorgungsforschung wird sie zukünftig den wissenschaftlichen Beirat des ZQP beraten. Das Zentrum für Qualität in der Pflege ist eine im November 2009 errichtete gemeinnützige Stiftung mit Sitz in Berlin. Ziel der Stiftungsarbeit ist die wissenschaftliche Evaluation und Weiterentwicklung von Methoden und Verfahren zur Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung in der Pflege, die Forschung für eine sichere, bedürfnisorientierte und qualitativ hochwertige pflegerisch-medizinische Versorgung und Betreuung pflegebedürftiger Menschen einschließlich ihrer Prävention und Rehabilitation, der Transfer und die Translation wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Pflegepraxis sowie die gesellschaftliche Aufklärung zum Thema Pflege und Prävention. Als gemeinnützige Stiftung unterstützt das ZQP das Engagement für pflegebedürftige Menschen und die Entwicklung von Pflegekompetenz und Strukturen zur Gesundheitsförderung und Prävention für ältere pflegebedürftige Menschen. Aufgabe des wissenschaftlichen Beirats ist es, die Stiftungsorgane bei ihrer Tätigkeit zu beraten.
Kontakt:
Prof. Dr. Karin Wolf-Ostermann
Universität Bremen
Fachbereich 11
Institut für Public Health und Pflegeforschung (IPP)
Abt. Pflegewissenschaftliche Versorgungsforschung
E-Mail: wolf-ostermann@uni-bremen.de

Die Bremer Senatorin für Wissenschaft und Häfen, Dr. Claudia Schilling, verlieh am 2. November 2022 den Bremer Hochschulpreis für ausgezeichnete Lehre (Landeslehrpreis 2022) an die Bremer Gesundheitsethikerin Dr. Solveig Lena Hansen. Der Preis ist mit 15.000 Euro dotiert.
Das Projekt: Aufbau eines Curriculums Public Health Ethik in den Bremer Gesundheitswissenschaften
Der Preis wurde verliehen für den Wettbewerbsbeitrag „Aufbau eines Curriculums Public Health Ethik in den Bremer Gesundheitswissenschaften“. Prämiert wurde ein Lehrkonzept der Public Health Ethik, welches in vier Studiengänge einfließt: Den Bachelor Public Health/Gesundheitswissenschaften und die drei gesundheitswissenschaftlichen Masterstudiengänge: Public Health - Gesundheitsförderung und Prävention; Epidemiologie; sowie Public Health – Gesundheitsversorgung, Ökonomie und Management. Dabei wurde eine Vielzahl innovativer und kompetenzorientierter Lehr-Lern-Formate umgesetzt: Inverted Classroom, ethische Filmanalysen sowie Werkstätten für forschungsethische Fragen. Das neue Curriculum enthält sowohl transfer- und skalierbare Themen, wie etwa Gesundheitsgerechtigkeit, gute wissenschaftliche Praxis, Einführung in Theorien und Themen der Public Health Ethik, Forschungsethik, als auch Themen, die Bremen als innovativen Hochschul-Standort stärken, etwa der konsekutive Schwerpunkt „Health Humanities“ im Bachelorstudiengang.
Die Preisträgerin:
Dr. Solveig Lena Hansen ist seit Oktober 2020 Lektorin für Ethik am Fachbereich 11, Universität Bremen.
Informationen zum Preis:
Der Preis wird für herausragende und innovative Leistungen in Lehre, Prüfung, Beratung und Betreuung von Studierenden an einer bremischen Hochschule verliehen und ist mit insgesamt 40.000 Euro dotiert. Das Land Bremen stellt einen 1. Preis mit 25.000 Euro und einen 2. Preis mit 15.000Euro Preisgeld zur Verfügung. Die Ausschreibung für den 1. Preis richtet sich ausschließlich an Arbeitsgruppen bzw. Organisationseinheiten der vier staatlichen bremischen Hochschulen. Die Ausschreibung für den 2. Preis richtet sich ausschließlich an Lehrende als Einzelpersonen. Die Lehrpreisträger*innen können die Preisgelder für dienstliche Zwecke frei verwenden.
Weitere Informationen:
https://www.wissenschaft-haefen.bremen.de/landeslehrpreis-53185
Kontakt:
Dr. Solveig Lena Hansen (sohansenprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de; 0421/218-68634)
Institut für Public Health und Pflegeforschung
Fachbereich 11
Universität Bremen
www.solveiglenahansen.de

Professor Dr. Ingrid Darmann-Finck und Professor Dr. Karin Wolf-Ostermann mit Teilprojekten beteiligt
Bislang gibt es in der Langzeitpflege keinen Ort, an dem gleichzeitig gelehrt, geforscht und versorgt wird. Das Kooperationsprojekt T!CALL der Universität Bremen und der Hochschule Bremen (HSB) wird dies ändern. Bundesweit sollen erstmalig Pflegeeinrichtungen zu „akademischen Lehrpflegeeinrichtungen“ ausgebaut werden, in denen Versorgung auf dem Stand neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse gewährleistet wird. Das Projekt wird vom Bund mit 16 Millionen Euro gefördert. Prof. Ingrid Darmann-Finck und Prof. Karin Wolf-Ostermann vom Institut für Public Health und Pflegeforschung der Universität Bremen leiten Teilprojekte des Forschungsverbundes und vertreten gemeinsam mit Prof. Heinz Rothgang (SOCIUM) die Universität Bremen in dem Konsortium.
Drei von vier Männern und vier von fünf Frauen werden in ihrem Leben pflegebedürftig. Die Zahl der Pflegebedürftigen wird dabei noch 30 Jahre lang steigen – um insgesamt rund 60 Prozent auf dann mehr als 7 Millionen Pflegebedürftige. Gleichzeitig wird die Zahl der Pflegekräfte demografisch bedingt sinken. Das zeigt: Die Sicherung der Langzeitpflege ist eines der zentralen Zukunftsthemen.
„Vor dem Hintergrund einer steigenden Zahl pflegebedürftiger Menschen und einer sinkenden Zahl von Personen im erwerbsfähigen Alter ist die Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen Langzeitpflege eine der größten Herausforderung der kommenden Jahre“, sagt Professor Heinz Rothgang von Universität Bremen, der das Kooperationsprojekt T!CALL leitet.
„Um diese Herausforderung bewältigen zu können, ist es zunehmend wichtig, dass Pflegeinrichtungen technologisch und organisatorisch auf dem neusten Stand der wissenschaftlichen Entwicklung sind. Dazu gehört auch die Digitalisierung, deren Stand in Pflegeeinrichtungen derzeit noch unzureichend ist“, betont Professorin Karin Wolf-Ostermann vom IPP. Professorin Darmann-Finck ergänzt: „Voraussetzung für die notwendigen Veränderungen ist der flankierende Ausbau von Bildungsmaßnahmen in den Einrichtungen der Langzeitpflege, so dass bei den Beschäftigten die erforderlichen Kompetenzen aufgebaut werden können.“
Um diese Herausforderungen zu meistern, müssen Innovationen erprobt, evaluiert und bei positiven Ergebnissen in den Alltag implementiert werden. Dazu ist eine enge Verzahnung von Forschung und Lehre mit der Versorgung notwendig. Im Krankenhausbereich erfolgt dies in Universitätskliniken und akademischen Lehrkrankenhäusern. In Pflegeeinrichtungen fehlen derartige Strukturen dagegen bislang. Innovationen schaffen daher nur selten den Sprung in den Versorgungsalltag.
Hier setzt das gemeinsame Projekt T!CALL („Transfercluster Akademischer Lehrpflegeeinrichtungen in der Langzeitpflege“) der Universität Bremen und der HSB an, das sich als eines von 12 Projekten in einem bundesweiten Wettbewerb mit insgesamt 115 Einreichungen durchgesetzt hat. Das auf 9 Jahre angelegte Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit insgesamt 16 Millionen Euro im Rahmen des Programms „T!Raum-TransferRäume für die Zukunft von Regionen“ gefördert.
Technologische und organisatorische Neuerungen werden in akademischen Lehrpflegeeinrichtungen erprobt, evaluiert und dann in den Pflegealltag implementiert. T!CALL trägt so dazu bei, die Lebensqualität von Menschen mit Pflegebedarf sowie ihrer Angehörigen, die Qualität der Pflege und die Qualität der Arbeit der in der Langzeitpflege Tätigen zu verbessern – zunächst in den drei Pflegeeinrichtungen, die zu akademischen Lehrpflegeeinrichtungen weiterentwickelt werden, perspektivisch dann aber auch durch die Leuchtturmfunktion dieser Einrichtungen bundesweit. Hierfür werden innovative Transferstrukturen aufgebaut, wie die Schaffung der Position von Transfer- und Innovationsagent:innen in den drei Pflegeeinrichtungen, die Schaffung einer dezentralen Lerninfrastruktur in den Einrichtungen, das Angebot von Praktika und Hospitationen sowie regelmäßige Disseminationsveranstaltungen und die Entwicklung von Disseminationsmaterialien.
Weitere Informationen: https://www.uni-bremen.de/universitaet/hochschulkommunikation-und-marketing/aktuelle-meldungen/detailansicht/millionenprojekt-fuer-mehr-qualitaet-in-der-pflege-im-land-bremen
BMBF-Förderprogramm „T!Raum": https://www.innovation-strukturwandel.de/strukturwandel/de/innovation-strukturwandel/t_raum/t_raum_node.html
Quelle: Christina Selzer: Millionenprojekt für mehr Qualität in der Pflege im Land Bremen. Gemeinsame Pressemitteilung der Universität Bremen und der Hochschule Bremen vom 30.09.22
Kontakt:
Prof. Dr. Ingrid Darmann-Finck
Universität Bremen, Fachbereich 11
Institut für Public Health und Pflegeforschung (IPP)
Leiterin Abt. Qualifikations- und Curriculumforschung
darmannprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de
Prof. Dr. Karin Wolf-Ostermann
Universität Bremen, Fachbereich 11
Institut für Public Health und Pflegeforschung (IPP)
Leiterin Abt. Pflegewissenschaftliche Versorgungsforschung
Das Forschungsnetzwerk „Health Humanities und audiovisuelle Kulturen“ (He:Ku) wurde im August 2022 in Bremen gegründet. Das Netzwerk wird langfristig vom Nachwuchszentrum BYRD (Bremen Early Career Researcher Development) finanziert. Die Antragssteller*innen sind Tobias Dietrich (FB 9) und Thomas Hehlmann, Martina Wachtlin und Solveig Lena Hansen (FB 11).
He:Ku befasst sich mit Fragestellungen der Gesundheit in Verbindung mit Medienästhetik und Medienkultur. International bilden die Health Humanities eine Schnittstelle zwischen Natur-, Geistes-, Sozial-, Kulturwissenschaften und den Künsten. Sie gelten als Forschungsansätze, die das Schreiben, Denken und Sprechen über Krankheit und Gesundheit diversifiziert haben. Weniger wurden bislang die kulturellalltagsbasierten, körperlich-performativen und (audio-)visuellen Dimensionen von Krankheit, Gesundheit und Wohlergehen thematisiert.
„Im Forschungsnetzwerk He:Ku wollen wir Zugänge zu diesen thematischen und methodologischen Schnittstellen ergründen“, erläutert die Sprecherin, Dr. Solveig Lena Hansen. „Unsere Ziele sind die interdisziplinäre Zusammenarbeit und der Transfer von Forschung und Lehre im Sinne einer fachbereichsübergreifenden Ideenschmiede.“
Zukünftige Forschungs- und Transferformate sind u.a. Forschungskolloquien, ein World Café mit Kulturschaffenden aus Stadt und Umland und öffentlichen Film-Screenings mit Fachgästen und Publikumsgesprächen.
PostDocs, die Interesse haben, dem Netzwerk beizutreten, können sich an Dr. Solveig Lena Hansen (sohansenprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de) wenden.