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Bürgermeister Bovenschulte informiert sich am TZI über VR-Technologien

Virtual-Reality-Technologien kommen mittlerweile in vielfältigen Anwendungsbereichen zum Einsatz: Vom Gesundheitswesen über die Raumfahrt bis zur Planung von Infrastrukturprojekten reichen die Lösungen, die an der Universität Bremen erforscht und entwickelt werden.

Angesichts der Bedeutung des Themas für den Standort Bremen besuchte Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte das Technologie-Zentrum Informatik und Informationstechnik (TZI) der Universität am 1. Februar 2023, um sich selbst ein Bild von den Kompetenzen zu machen.

Nach dem 90-minütigen Rundgang, der von TZI-Direktor Prof. Rainer Malaka geleitet wurde, zeigte der Bürgermeister sich sichtlich beeindruckt. „Wenn eines sicher ist, dann: Künstliche Intelligenz und Virtuelle Realität sind nicht die Zukunft, sondern die Gegenwart“, betonte Bovenschulte. „Hier beim TZI sind faszinierende Entwicklungen zu sehen und zu testen, die eines verbindet: Sie sind kein Spielkram, sie sind kein Gag, sie sind auch keine gesellschaftliche Bedrohung. Sie sind nützlich, wichtig, fortschrittlich und verantwortungsvoll ersonnen und umgesetzt. So stelle ich mir den Einsatz von Künstlicher Intelligenz und Virtueller Realität vor."

Virtuelle Zwillinge in vielen Anwendungsbereichen

Bürgermeister Bovenschulte konnte sich unter anderem in die Rolle eines Chirurgen versetzen, der eine komplexe Operation zu Entfernung eines Tumors, durchführen möchte. Im Projekt „VIVATOP“ (www.vivatop.de) wurde dazu ein VR-gestütztes System zur Unterstützung von Chirurginnen und Chirurgen entwickelt, das medizinische Daten dreidimensional darstellt. Zum Einsatz soll es bei der Planung von Operationen, dem Training von Nachwuchskräften und bei der OP selbst kommen. Auf Basis bildgebender Verfahren wie der Computer-Tomografie lassen sich unter anderem virtuelle Modelle eines Organs erstellen, an denen der konkrete OP-Verlauf vorab simuliert werden kann.

Am TZI werden VR-Technologien eingesetzt, um anhand virtueller Zwillinge schnell und effizient für den realen Einsatz unterschiedliche Szenarien durchzuspielen. So wird das TZI auch im Großforschungsprojekt „hyBit“, das von der Universität Bremen koordiniert wird, VR-Technologien einsetzen. Dabei soll die Transformation der Energieversorgung in der regionalen Industrie – und insbesondere an den örtlichen Stahlwerken – begleitet werden. VR wird bei der Steuerung des Vorhabens und der Einbindung von Stakeholdern helfen, um schon vorab zu sehen, wie sich betroffene Areale verändern werden.

 

Nah am Menschen ist auch „UsableSec@Home“ (www.usablesecathome.de). Die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wollen die Nutzerinnen und Nutzer von Smart-Home-Systemen in die Lage versetzen, Datenschutzprobleme realistisch einzuschätzen. Diesem Ziel dienen vor allem Simulationen und Visualisierungen des Smart-Home-Netzwerks und der Datenflüsse.

Zu den Anwendungsfeldern, die besonders von VR-Technologien profitieren können, zählt darüber hinaus die Raumfahrt. Im Rahmen des Projekts „VaMEx“ hat die Arbeitsgruppe Computergrafik und Virtual Reality unter der Leitung von Prof. Gabriel Zachmann auf der Basis von Satellitendaten die realitätsgetreue Abbildung einer Mars-Region geschaffen. Dort simuliert es das Zusammenspiel eines Schwarms vielfältiger Roboter, die von unterschiedlichen wissenschaftlichen Einrichtungen mit jeweils eigenen Softwaresystemen entwickelt werden. Mit ihren unterschiedlichen Stärken sollen die Roboter möglichst autonom kooperieren, um Gesteinsproben zu entnehmen und zu analysieren. (https://www.uni-bremen.de/tzi/nachrichten/virtuelle-marslandschaft-ermoeglicht-test-von-roboterschwaermen0 )

Der Bürgermeister als Botschafter der Wissenschaft

Bürgermeister Bovenschulte hob zum Abschluss die Bedeutung der Forschungsleistungen für die Zukunft des Bundeslandes hervor. An die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des TZI, aber auch anderer bremischer Forschungseinrichtungen gerichtet, sagte er: „Was Sie in mir haben, ist ein Chief Evangelist. Wir müssen die Gesellschaft insgesamt dafür gewinnen, dass wir Ressourcen in diesen Bereich stecken.“ Der Besuch am TZI habe ihm geholfen, dies noch besser zu argumentieren.

Aktualisiert von: TZI