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Volles Haus und eine Wette auf Bremen

Wirtschaft und Wissenschaft trafen sich am 9. April an der Universität Bremen, um vielfältige Demonstratoren aus der TZI-Forschung zu besichtigen und über Kooperationsmöglichkeiten zu sprechen.

Künstliche Intelligenz kann ein wichtiges Instrument sein, um gesellschaftliche Herausforderungen zu bewältigen – mit dieser Aufforderung wandte sich Frauke Meyer, Kanzlerin der Universität Bremen, an die Besucherinnen und Besucher der i2b-Veranstaltung „TZI-Roadshow – KI-Innovationen made in Bremen“ am 9. April im TAB-Gebäude der Uni.

Ähnliches Potenzial sah Kathrin Moosdorf, Bremens Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft, in den vorgestellten Technologien. Für ihre eigenen Senatsressorts entdeckte sie am TZI beispielweise Lösungsansätze für Bereiche wie Wasserstoff, Biodiversität und Nutztiere. Sie wünschte den Teilnehmenden, dass sie die „große Expertise und Kreativität“ der TZI-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftler nutzen – nicht nur an dem Abend, sondern dauerhaft.

Der geschäftsführende Direktor des TZI, Prof. Dr. Rainer Malaka, verwies auf die Bedeutung der KI-Forschung und -Ausbildung für den Strukturwandel der Region. Bei großen Themen sei es zwar kaum möglich, mit internationalen Konzernen wie Google oder Facebook mitzuhalten, allerdings gebe es genügend Nischen, die besetzt werden können. Im Bereich KI spüre das TZI eine große Nachfrage sowohl von Unternehmen als auch Studierenden.

Eine ambitionierte Vision für Bremen formulierte Prof. Michael Beetz, Leiter des Instituts für Künstliche Intelligenz (IAI), in seiner Keynote. Er sagte, das TZI verfüge mit seinen vielfältigen Projekten über ein Portfolio von „research bets“. Davon könnten naturgemäß einige aufgehen, andere nicht -- dies sei ein wichtiger Aspekt der Grundlagenforschung.

Prof. Beetz schlug in seiner Rede eine neue, große Wette vor: Bremen könne eines der weltweit wichtigsten Forschungszentren im Bereich der KI-basierten Robotik aufbauen. Dies sei zwar sehr ambitioniert, aber machbar, wie das Robot Operating System (ROS) zeige, das von einer kleinen Firma in Kalifornien entwickelt wurde und sich aufgrund seines Open-Source-Konzepts weltweit durchgesetzt habe. Ähnliches könne auch mit den bereits in Bremen entwickelten Technologien gelingen, glaubt Beetz. Die Wette sei zwar risikobehaftet, „aber aus Bremer Sicht können wir nur gewinnen“, betonte er.

Im Anschluss widmete sich eine Expertenrunde der Frage, welche Chancen die KI für den Nordwesten und die regionalen Unternehmen bietet. Auf dem Podium diskutieren Georg Bartels (Geschäftsführer, CTO & Co-Founder bei der Ubica Robotics GmbH), Prof. Rainer Malaka (geschäftsführender Direktor des TZI), Dr. Nina Wenig (Gründerin der IDA GmbH) sowie Andreas Wulfes (CEO, Neusta Data Intelligence GmbH).

Aktualisiert von: TZI