Geschichte des GW1

Das Gebäude Geisteswissenschaften 1 (GW1) ist das älteste Gebäude der Universität Bremen. Es wurde im April 1971 bezogen. Bei der Eröffnung im Oktober 1971 bestand die Universität Bremen ausschließlich aus diesem Gebäude mit seinen drei Blöcken. Seitdem haben im GW1 unterschiedliche Institutionen und Abteilungen gewirkt. Diese Tafeln möchten einen Einblick in die vielfältige Geschichte der ersten 50 Jahre des Gebäudes geben.

Vorgeschichte

Ende der 1960er Jahre mangelte es an Studienplätzen, daher sollten die Zulassungsbeschränkungen auf immer mehr Fächer angewendet werden. Um die Kapazitäten der Hochschulen zu erweitern, rief die Bundesregierung deshalb das Programm der Schnellbaumaßnahmen ins Leben.

Geplante Flächen für den Wissenschaftsbereich, die Wohneinheiten und die Versorgungseinheiten wie Mensa oder ALDI auf dem Universitätscampus. Nördlich des Campus ist das geplante Hollerland eingezeichnet.
Lageplan der Universität Bremen 1970

Dieses Hochschulbauförderungsprogramm besagte: Der Bund beteiligt sich mit der Hälfte der Kosten am Hochschulbau. Die Gelder werden im Voraus gestellt. Bedingung ist, dass die Planungs- und Bauphase maximal 15 Monate dauert, um kurzfristig Kapazitäten in den Engpassfächern zu schaffen.

Diesem Anreiz ging die Bremer Landesregierung nach:
Ursprünglich sollte die Universität Bremen zum Wintersemester 1973/74 eröffnet werden. Am 24. Februar 1970 jedoch beschloss der Bremer Senat, die Eröffnung der Universität um zwei Jahre vorzuziehen.

Der Bauprozess im Zentralbereich, die sogenannte Aufbaustufe 1, konnte nicht beschleunigt werden. Deshalb wurde ein neues Gelände außerhalb des Universitätsareals an der Achterstraße erworben, um die ersten Gebäude in einer Vorstufe 1 zu errichten.

Die Realisierung von zwei Schnellbaumaßnahmen stand an: drei dreigeschossige Gebäude für die Geisteswissenschaften sowie ein sechsstöckiges Gebäude für die Naturwissenschaften.

Die Vorstufe Geisteswissenschaften sollte Plätze für 700 Studierende schaffen. Die geplante Nettonutzfläche des GW1 betrug rund 6600 , die geplanten Gesamtkosten wurden mit 13,22 Millionen DM veranschlagt.


Eine Universität im Bau

Die Firma Hochtief AG erhielt den Zuschlag für die Errichtung des Gebäudekomplexes GW1 in einer Fertigteilsystem-Bauweise.

Grundlage für die Bauweise bildete ein bereits in Freiburg von Hochtief errichtetes Gebäude. Durch die Kopie dieses Baus fielen sowohl Planungszeit als auch Planungskosten weg.


Die Bauvorbereitungen starteten bereits im April 1970. Der Sand wurde auf die vorgesehenen Grundstücksflächen an der Achterstrasse aufgespült. Schlecht oder nicht tragfähig bindige Böden und Torfschichten wurden ersetzt, das Baugelände im Bodenaustauschverfahren aufgeschüttet.


Im Juli war Baubeginn für das Gebäude GW1. Bereits am 5. November fand das Richtfest statt. Im März 1971 war Bauabschluss.
Das erste Gebäude der Universität wurde innerhalb eines Jahres entschieden, geplant und schlüsselfertig erstellt.

Rohbau des dreistöckigen Gebäudes GW1. Ein Kran hebt einen Richtkranz durch die Luft. Auf dem Sandplatz stehen Menschen, Laster und Autos. Einige Menschen stehen auf dem Dach des Gebäudes.

Richtfest GW1


Konkrete Daten

Geplante Engpass-Fächer und Anzahl an Studierenden für 1971 bis 1974. Details in Bildbeschreibung.

Schreiben des Senators für Bildungswesen vom 19. März 1970 zum Bedarfsprogramm für geisteswissenschaftliche Fächer.

Bildbeschreibung Bedarfsprogramm und Studentenzahlen 1972 bis 1974.

Einzelne Planungsmaßnahmen mit Datumsangaben. Details in Bildbeschreibung.

Presseinformation des Universitätsbauamts vom 19. Juni 1970 zur Bauplanung des Geisteswissenschaftlichen Gebäudes (GW) 1.

Bildbeschreibung Presseinformation des Universitätsbauamts.


Sechs Männer mit Mantel laufen über ein Gelände. Im Hintergrund ist ein Gebäude im Rohbau zu sehen.

Besichtigung der Baustelle des Gebäudes Geisteswissenschaften 1 Ende November 1970. Im Vordergrund, von links nach rechts: Bildungssenator Moritz Thape, Bundeswissenschaftsminister Hans Leussink, Bausenator Hans-Stefan Seifritz, Gründungsrektor Thomas von der Vring. Ein ursprünglich geplanter Hubschrauberrundflug über das Universitätsgelände musste aufgrund starken Nebels abgesagt werden.

Im Vordergrund ein großes Spülfeld, im Hintergrund die drei Blöcke des Gebäudes GW1. Ein Kran ragt in die Höhe. Mehrere Bauwägen stehen vor dem Gebäude.

Blick über das Baugelände / Spülfeld  mit dem GW1 im Hintergrund.

1971

Gründungsrektor und Planer

13. April 1971

Der Gründungsrektor, die Universitätsverwaltung und die Planer*innen ziehen von der Marcusallee in das Gebäude GW1 ein.
Das GW1 beherbergt neben der kompletten Verwaltung und den Serviceabteilungen (wie Poststelle, Druckerei, Sozialwerk/heute Studierendenwerk, Studierendensekretariat) das Rektorat, eine Cafeteria, Bereichsbibliotheken und sogar Tischtennisplatten.


Foto: Die Universitätsleitung zieht ins Gebäude GW1 ein.
links: Gründungskanzler Hans-Heinrich Maaß, rechts: Gründungsrektor Thomas von der Vring

Sitzung des Gründungssenats

18. April 1971

Der Gründungssenat (GS) tagt zum ersten Mal im GW1. Diese 45. Arbeitssitzung ging von 16:25 bis 19 Uhr.


Foto: Sitzung des Gründungssenats im GW1 1971, genaues Datum unbekannt.

 


1971

Auch die Bauleitung des Universitätsbauamtes bezieht vorerst Räume im GW1. Aufgrund des Platzmangels muss sie jedoch wieder ausziehen und bezieht eine Baracke an der Universitätsallee, bis ein neu zu errichtender Bau für sie fertig ist.

16. September 1971

Unter dem Titel "Die Universität lädt ein" gestaltet die Universität eine erste Vorlesungsreihe. Ziel ist, die Universität den Bürger*innen der Stadt Bremen vorzustellen, um kein "Fremdkörper in dieser Stadt" zu sein. Der erste Vortrag findet am 16. September im Rathaus Bremen statt, es spricht Professor Walter Jens zu "Antiquierte Antike? Perspektiven eines neuen Humanismus". Weitere im September an der Universität geplante Veranstaltungen haben die Themen Lehrerbildung, Sport an der Universität sowie Universität und Arbeiterkammer.


Auszug aus Bericht über den Tag der Offenen Tür. Details in Bildbeschreibung.

26. September 1971

Die Universität öffnet erstmals ihre Türen für die Bevölkerung, wie auch an den folgenden Sonntagen.

Bildbeschreibung "Erster Tag der Offenen Tür".


Foto: Auszug aus einem Schreiben des Pressesprechers an den Gründungssenat vom 27.9.1971

Universität Bremen. Studienführer und Personalverzeichnis Wintersemester 1971/72 und skizzenhafter Lageplan des Uni-Campus mit Legende.

Oktober 1971

Ein „Studienführer und Personalverzeichnis“ erscheint erstmalig.


Foto: Vorder- und Rückseite von: Studienführer und Personalverzeichnis, Wintersemester 1971/72


Deckblatt der Einladung zur Eröffnungsfeier. Details siehe Bildbeschreibung.

14. Oktober 1971

Die Universität wird im Rathaus mit einer Sondersitzung des Gründungssenats von 10 bis 12.30 eröffnet. Im Anschluss erfolgt in der Cafeteria des GW1 eine Pressekonferenz.

Der Gründungssenat setzt nach der Pressekonferenz seine Sitzung als 53. Sitzung von 15.00 bis 20.30 Uhr fort.


Foto: Einladungs- und Eintrittskarte für die Eröffnungsveranstaltung im Rathaus am 14.10.1971 (im Original Faltkarte, hier auf eine Seite kopiert).

Bildbeschreibung Eröffnungsfeier Universität Bremen.

Gezeichnete Comic-Figur sitzt auf Bücherstapel mit Flasche in der Hand. Grafik: B. Lindhoff. Text des Eröffnungsplakats: Bremer Uni wird eröffnet. Wann? Freitag, 15.10.71 ab 19.00. Wo? Uni Bremen, Achterstr. Tanzkapelle Jäger. Cracker Jack. Non-Stop-Cinema. Lieder deutscher Liedermacher Berlin. Wer kommt? Alle Bremer Bürger die Zeit und Lust haben.

15. Oktober 1971

Die Universität feiert den offiziellen Semester- und Universitätsstart in den Räumen des GW1 mit 1500 Menschen.




 


Foto: Einladungsplakat für die große Eröffnungsparty in den Erdgeschossräumen des GW1 am 15.10.1971


Vorwort aus dem ersten Studienführer Universität Bremen. Details siehe Bildbeschreibung.

19. Oktober 1971

Der Lehr- und Forschungsbetrieb beginnt mit ca. 450 Studierenden.
 


Foto: Auszug aus dem Vorwort des Gründungsrektors Dr. von der Vring im ersten Studien- und Personalverzeichnis der Universität Bremen, Oktober 1971
Bildbeschreibung "Auszug aus dem Vorwort des ersten Studienführers".

Drei Menschen laufen auf den Eingang, ein Glasflur, des dreistöckigen Gebäudes GW1 zu.

Oktober 1971

Das GW1 ist nun neben Verwaltungs- und Servicegebäude auch der Lehr- und Lernort für Studierende und Wissenschaftler*innen.


Foto: Blick auf den Eingang zwischen den Blöcken A und B von der Achterstrasse


Studierende vor einer großen Kreide-Wand-Tafel, worauf die Namen der einzelnen Hochschulgruppen und ihrer Kandidatinnen und Kandidaten mit Stimmenanzahl stehen.

28./29. Oktober 1971

Die Wahlen zum ersten Studentenparlament (heute Studierendenrat) finden statt.


Foto: Stimmenzählung der ersten Studierendenratswahl am 28.10.1971

Wahlkampfzeitung der Gruppe Rote Liste: „Wahlprogramm. Rote Liste. Block Sozialistischer und Demokratischer Studenten“

Oktober 1971

Ergebnis der ersten Wahl: Die Rote Liste, Block Demokratischer und Sozialistischer Studierender, erhält die meisten Stimmen und ist mit sieben Sitzen im Studierendenrat. Der Sozialdemokratische (ab 1972 Sozialistische) Hochschulbund (SHB) erhält sechs und der Marxistische Studentenbund (MSB) zwei Sitze.


Foto: Titelblatt des Wahlprogramms der Roten Liste vom Oktober 1971


1972

15. Februar 1972

Der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) organisiert eine große Abschlussfete des ersten Uni-Semesters an der Bremer Universität unter dem Motto "Roter Zinnober". Alle Studierenden sind angehalten, eigene Musikinstrumente mitzubringen. Zwei offizielle Beatbands sind auch mit dabei. 1500 Menschen feiern bis in die Morgenstunden des folgenden Tages.

Das GW1 von oben. Im Hintergrund stehen einige Autos auf einem Parkplatz. Rechts im Bild sieht man das angrenzende Parzellengebiet.

21. April 1972

Noch sind das Gebäude GW1 und das Gebäude NW1 die einzigen bezugsfertigen Universitätsgebäude, umgeben von Parzellengebiet und Natur.


Foto: Luftaufnahme des Gebäudes GW1


Zwei vier Stockwerke hohe Skelettbauten, dazwischen ein halb so hoher Betonbau. Rechts am Gebäude läuft ein Fluss entlang.

Oktober 1972

Der Schnellbau Naturwissenschaften (NW) 1 ist nun komplett bezugsfertig. Das Rechenzentrum zieht daraufhin aus Block A in das neue Gebäude NW1 wie auch Teile der Verwaltung; so unter anderem die BAFÖG-Abteilung und das damalige Sozialwerk.


Foto: Betonskelett der beiden Gebäudeteile des NW 1

Ein Transparent „AStA“ sowie diverse Plakate hängen an einer Wand. Eine leicht geöffnete Tür führt zu einem Innenraum. Auf der Tür kleben viele Zettel. Vor der Wand liegt eine zusammengeknüllte mehrere Meter lange Wandzeitung.

Die Fachsektionen sowie der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) belegen weiterhin Räume im Block C des GW1.


Foto: Eingangstür zum Allgemeinen Studierendenausschuss in Block C


Einladung zur Sitzung des Akademischen Senats. Vorschlag für eine Tagesordnung für die 1. Sitzung des Akademischen Senats am Mittwoch, den 4. Oktober 1972, 10.00 Uhr in der Universität, NW 1, Raum S 304.

4. Oktober 1972

Der neu konstituierte Akademische Senat kommt für seine erste Sitzung zusammen.
Die erste Sitzung findet im Gebäude NW1 statt, ab der zweiten Sitzung tagt der Akademische Senat im Gebäude GW1 Block C Raum 028. In Raum 028 finden fortan auch sonstige größere Veranstaltungen und Filmvorführungen statt.


Foto: Erste Seite des Einladungsschreibens zur Sitzung des Akademischen Senats

17. November 1972

Der AStA lädt zu einer Fete in allen drei Blöcken des Gebäudes GW1 ein. Mit dabei sind die Musikgruppen Fleetwood und J. A. Connection, die Bremer Singgruppe der Sozialistischen Deutschen Arbeiterjugend (SDAJ) sowie eine Hochschullehrerband mit Dixie-Klängen.


Ende 1972

Im Block B befinden sich zwei Buchläden mit je 25 :


Die „Kooperative Buchladen Bettina Wassmann / Das Politische Buch" (Ostseite)

sowie die

„Arbeitsgemeinschaft Karl Kamloth und Werner Sieglin“
(Westseite).


Foto: Lageplan des Gebäudes GW1 Block B Erdgeschoss 1971/72

Raumplan von Block B Erdgeschoss. In der Mitte des Plans sind nebeneinander zwei Buchläden eingezeichnet.

1973

Mehrere Personen sitzen, weitere stehen um einen Tisch. Zu erkennen sind der Rektor von der Vring und der Kanzler Maaß. Auf dem Tisch steht ein Aufnahmegerät.

17. Mai 1973

In einer gemeinsamen Pressekonferenz erläutern Vertreter*innen des Akademischen Senats, der Universitätsleitung und des studentischen Streikrats ihre Beschlüsse und Maßnahmen zur von der Bildungsbehörde geplanten Studien- und Prüfungsordnung sowie zur Tutorensatzung.


Foto: Pressekonferenz im GW1

Ein Gebäude im Rohbau auf einem großen Sandfeld, umringt von mehreren Baukränen.

15. Oktober 1973

Das Gebäude Geisteswissenschaften (GW) 2 ist bezugsfertig.

Die Fachsektionen und Studienbereiche ziehen in das Gebäude GW2 um.

Die Verwaltung bleibt im GW1 in den Blöcken A und B.


Foto: Das Gebäude GW2 in der Bauphase


Wintersemester 1973/74

Die Hochschule für Sozialpädagogik und Sozialökonomie (HfSS), welche am bisherigen Standort Weidedamm Platz für die Gesamtschule für Sozialpädagogik machen soll, belegt ab dem Wintersemester zusammen mit der Bibliothek der HfSS den freigewordenen Platz im GW1 Block C mit ca. 840 Studierenden.

Im gleichen Monat lädt sie bereits zum Feiern ins GW1 ein.

Auszug aus Schreiben der Kommunistischen Studentenorganisation. Details siehe Bildbeschreibung.

6. Dezember 1973

Bürgermeister Hans Koschnick ist eingeladen, im GW1 im Arbeitsvorhaben "Ökonomie und Politik im Langzeitprogramm der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands" der Lehrenden Hickel, Hoffmann und Woll über Fragen der Bodenrechtsreform zu sprechen. Die studentische Hochschulgruppe Kommunistische Studentenorganisation (KSO) kündigt an, die Veranstaltung für ein Tribunal über die Hochschulpolitik des Bremer Senats zu nutzen. Die Veranstaltung wird aufgrund drohender Konflikte abgesagt.


Foto: Auszug aus einem Flugblatt der KSO, November 1973

Bildbeschreibung "Bremer Konsens".


1975

6. – 8. Januar 1975

Der Großteil der Universitätsverwaltung, das Studierendensekretariat und das Sozialwerk (heute Studierendenwerk) ziehen in das neu errichtete Mehrzweckhochhaus (MZH). Block A und B des GW1 stehen nun nahezu leer. Der Arbeitsbereich 54, Druckerei und Reproduktion, bleibt vorerst im GW1, da das MZH auf der Ebene 0 nicht genügend Platz bietet und auch die technischen Voraussetzungen für die Druckerei fehlen.


Foto: Links im Bild das Mehrzweckhochhaus, unten im Bild der Mensateich. Aufnahme April 1977

Siebenstöckiges Gebäude, davor ein Parkplatz und ein kleiner Teich in der Nähe.

1976

20. – 23. September 1976

Die Hochschule für Wirtschaft (HfW) zieht in den Block A ein.

Die Druckerei muss sich dadurch verkleinern.

ASTA-Info mit Forderung: Eine weitere Essensausgabe muss her. Details in Bildbeschreibung.

Oktober 1976

Die Cafeteria ist durch die hohe Anzahl an Studierenden (inzwischen 1500) völlig überlastet. Die Studierenden protestieren daraufhin mehrfach gegen die unzureichenden Essensbedingungen im GW1 und auf dem Campus.


Foto: Auszug aus einem Protestflugblatt der Asten Hochschule für Wirtschaft, Hochschule für Sozialpädagogik und Sozialökonomie sowie Universität Bremen vom 28.10.1976

Bildbeschreibung "ASTA-Info".


1977

Die bis dahin auch im GW1 angesiedelte Druckerei zieht in den neu errichteten Betriebshof.

Die Studiengänge Sozialarbeit und Sozialpädagogik der Hochschule für Sozialpädagogik und Sozialökonomie werden zum Fachbereich Sozialwesen.

1981

1981

Der Fachbereich Sozialökonomie der Hochschule für Sozialpädagogik und Sozialökonomie geht in die Hochschule Bremerhaven über.

Hinweisschild, angebracht üver einer Tür im GW1. Darauf steht: Forschungsstelle Osteuropa. Ein Pfeil auf dem Schild zeigt nach links.

11. Dezember 1981

Mit Beschluss des Bremer Senats und der Bremischen Bürgerschaft wird die Forschungsstelle Osteuropa, ursprünglich unter dem Namen “Forschungsstelle für unabhängige Literatur und gesellschaftliche Bewegungen Osteuropas“, gegründet. Sie hat bis 1997 ihre Wirkstätte im Block C.


Foto: Hinweisschild im GW1


1982

23. März 1982

Die Bremische Bürgerschaft stimmt der Gründung des Zentrums für europäische Rechtspolitik (ZERP) als An-Institut, Stiftung des bürgerlichen Rechts, zu. Ab 2009 wird es ein Institut des Fachbereichs 6, Rechtswissenschaft. Es beginnt bereits am 1. April seine Arbeit und wird offiziell am 21. April 1983 eröffnet.

1982

Die Bremer Hochschulen werden zur Hochschule Bremen zusammengelegt. Die im GW1 ansässigen Studiengänge bleiben vorerst auf dem Universitätsgelände.


1988

Die ehemalige Hochschule für Wirtschaft (HfW) zieht vom GW1 Block A um in die Werderstraße.


1989

Das Zentrum für Sozialpolitik (ZeS) bezieht bis Oktober 1991 unter anderem Räume im GW1.

Das Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL) zieht in den Block A ein (bis 2008). Mit dem ISL kommt auch die Informationsbibliothek (bis 2013/14) in das  Gebäude.


1990

1990

Das Sachgebiet Arbeitssicherheit / Sicherheitswesen hat sein Büro im GW1 Block A (bis 1992).


Mitarbeiter der Kooperationsstelle Arbeiterkammer Universität (KUA) belegen Räume im GW1 (bis 1992).

September 1990

Das GW1 soll grundlegend umgebaut werden. Hierbei werden auch behindertengerechte Umbaumaßnahmen mit eingeplant. Basis hierfür ist der Planungsauftrag „Behindertengerechte Ausstattung von Unigebäuden“ vom 18.6.1990. Langfristig ist hierbei auch der Einbau von Fahrstühlen geplant. Wo genau diese verortet werden sollen ist noch nicht entschieden. 

Bei den beginnenden Umbauarbeiten wird Asbest in den Deckenanschlüssen in Block B entdeckt.


1991

Fest im Gw1

16. Oktober 1991

Die Universität feiert ihr 20-jähriges Jubiläum. Im Foyer und der Cafeteria des GW1 finden eine Talk-Show und ein geselliger Abend statt unter dem Motto „Alles Nichts – Oder?“.


Foto: Jubiläumsfest im GW1

Eine beige Torte mit Schrift "20 Universität", darunter ist die Bremer Flagge, ist in einem beigen runden Plastikbehälter.

1991

Zum Geburtstag passend ein Kuchen mit bremischer Flagge (Speckflagge).

 

 


Foto: Torte zum 20jährigen Universitätsjubiläum


1992

Einweihungsfeier des Zentrums für molekulare Tropenökologie

Das 1990 gegründete Zentrum für molekulare Tropenökologie zieht ins GW1 ein und wird noch im selben Jahr zu einer Wissenschaftlichen Einrichtung an der Universität. Nach zwei Jahren zieht es in den fertiggestellten Neubau GEO und von dort später in die Fahrenheitstraße.


Foto: Einweihungsfeier des Zentrums für molekulare Tropenökologie am13. Mai 1992. Redner Professor Gotthilf Hempel, Direktor des Zentrums

Bei Arbeiten im Gebäude werden Polychlorierte Biphenyle (PCB)-Rückstände gefunden und der Verdacht auf Formaldehyd, künstliche Mineralfaser und Asbest in den Baumaterialien geäußert beziehungsweise erneuert.

In einem Schreiben im November an den Senator für das Bauwesen bittet die Universität um Bewertung.


1993

Der betriebsärztliche Dienst der Stadt Bremen empfiehlt im März, bei der Sanierung Asbest und Mineralfaser zu entsorgen. Die Überprüfung der Bedenklichkeit des PCB steht noch aus.

Zur Gefahrstoff-Feststellung wird ein Asbestkataster erstellt; zu Formaldehyd, Mineralfaser und PGB wird auf Entsorgungsempfehlung gewartet. Der Senator sieht keinen Handlungsbedarf.

Der letzte Teil des Fachbereichs Sozialwesen der ehemaligen Hochschule für Sozialpädagogik und Sozialökonomie zieht in die Bremer Neustadt.

Dadurch wird von der Universität benötigter Platz frei und die Umbaumaßnahmen im GW1 können auch im Block C umgesetzt werden.


1994

BioBiss pachtet ab März die Cafeteria des Studierendenwerks.

Die European Law Students Association (ELSA-Bremen e.V.) zieht ein.


Die Forschungsstelle Europäisches Umweltrecht (FEU) wird gegründet, zusammen mit einer kleinen Spezialbibliothek zum Umweltrecht.

Der Fachbereich 6 (Rechtswissenschaft) zieht nach und nach aus dem GW2 in das GW1 ein. Ende 1997 ist der Umzug abgeschlossen.
Mit dem Fachbereich 6 und den einzelnen Professor*innen kommen auch über den Zeitraum verteilt die am Fachbereich eingerichteten Institute und Wissenschaftlichen Einrichtungen (WE).


1995

Der Aufbaustudiengang „Europäisches und internationales Recht“ ist im GW1 angesiedelt.

Die wissenschaftliche Einheit „Arbeitsrecht, Sozialrecht, Recht der Geschlechterbeziehungen“ (ASG) wird gegründet.


1996

Das Graduiertenkolleg „Risikoregulierung und Privatrechtssystem“ (1991-1998) der WE Sozialschutzfunktion des Wirtschafts- und Zivilrechts kommt mit dem Einzug des Fachbereichs Rechtswissenschaft ins GW1.

Das Studierhaus wird eingerichtet. Hier sollten Studierende zum Diskutieren und Lernen zusammenkommen. Nach wenigen Jahren wurde es jedoch bereits wieder aufgelöst. Es wurde von den Studierenden wenig angenommen. Auch musste für die Auslagerung von Aktivitäten des neu aufgebauten Juridicums im GW1 (wie Arbeitsgruppenräume für Bibliotheksnutzer*innen) sowie für im GW1 angesiedelter Fachbibliotheken (Strafvollzugsarchiv und Archido) Platz geschaffen werden.


Mit dem Einzug des Fachbereichs 6 kommt auch das Bremer Institut für Kriminalpolitik (BRIK), das seit 1984 als fachbereichsübergreifende Wissenschaftliche Einheit (WE) besteht, ins GW1. Desgleichen ziehen seine ihm zu dieser Zeit angegliederten unabhängigen Abteilungen ein:

  • Kriminalpolitikforschung (KRIPF),
  • das 1986 gegründete Bremer Institut für Drogenpolitik (BISDRO). Ihm angegliedert ist das 1987 gegründete Archiv und Dokumentationszentrum deutschsprachiger Drogenliteratur (ARCHIDO) (Block B, Raum 2245)
  • Institut für Vollzugsforschung (InVo) mit dem von ihm 1977 gegründeten Strafvollzugsarchiv (SVA). Das Strafvollzugsarchiv entstand im Zusammenhang mit der Kommentierung des neuen Strafvollzugsgesetzes. Seinen Namen erhielt es 1983. Das Strafvollzugsarchiv teilt sich die Räume mit dem ARCHIDO.
  • Institut für Forensische Therapie und Recht (IFTR).

Weitere Institute und wissenschaftliche Einrichtungen des Fachbereichs 6, die sich im GW1 niederlassen, sind:

  • die Ende 1987 gegründete WE Internationale Beziehungen und Völkerrecht, Rechtsvergleichung, politische Anthropologie (IVRA)
  • das Centre for African Studies (CAS)/Zentrum für Afrika-Studien mit dem Trägerverein Bremer Afrika Archiv e.V.
Eine weibliche lebensgroße Statue steht auf einem Sockel mit Inschrift: StPO Verfassung. Jura Novit Curia, Mundus Vult Decipe. In der linken Hand ein Stab, in der rechten ein gefüllter Sack.

Die am 19. Januar 1994 beim großen Treppenaufgang im Gebäude GW 2 enthüllte Skulptur Justitia wird im Eingangsbereich zwischen Block B und C aufgestellt.


Foto: Skulptur "Justitia", angefertigt in der Bildhauerwerkstatt der Justizvollzugsanstalt Bremen-Oslebshausen


1997

Das Projektbüro der Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) „Rechtsreform in den Transformationsstaaten“ wird im März nach einer internationalen Konferenz gegründet und bezieht Räume im Block C im 1. Stock. Es besteht bis ins Jahr 2006.

Die Forschungsstelle Osteuropa (FSO) zieht in die Klagenfurtherstr. 3.


1998

Im Februar wird im Eingangsbereich zwischen Block A und B eine Ausstellung zur Zusammenarbeit der Stadt Bremen mit dem Land Namibia gezeigt. Zu Besuch ist auch der namibische Parlamentspräsident Mosé Pennani Tjitendro.

Der Fachbereich Rechtswissenschaft gründet das Institut für Informations-, Gesundheits- und Medizinrecht (IGMR) als wissenschaftliche Einrichtung.


Die Interdisziplinäre Trennungs- und Scheidungsberatung (ITS) ist bis Oktober 2000 in den Räumen der Rechtswissenschaft untergebracht.


27. Mai 1998

Das Juridicum eröffnet im Block C.


Fotos: Einladung und Programm zur Eröffnung des Juridicums 1998


2000

Ein Gebäude mit einem steilen geklinkerten Dach mit 3 kleinen Fenstern und großen Glasfenstern und Glastüren. Davor ein großer Sandhaufen, im Hintergrund ein Bauwagen.

7. Februar 2000

Das Hörsaalgebäude GW1 wird eingeweiht.


Foto: Hörsaalgebäude GW1 im Bau

Der Dekan des Fachbereichs Rechtswissenschaft und die Universitätsmusikdirektorin laden ein zur Einweihung des neuen Hörsaals. Details siehe Bildbeschreibung.

 

 


Foto: Programm zur Einweihung des Hörsaalgebäudes

Bildbeschreibung Eröffnungsfeier Hörsaalgebäude GW1.

 

2001

Das Archido erfährt eine Erweiterung um das Dreifache durch die Übernahme der wissenschaftlichen Bibliothek „Projekt CORK Resource Centre“ aus den USA.

Für die Unterbringung der umfangreichen Drogenbibliothek erhält das Archido einen weiteren Raum im 2. Stock Block B.


Foto: Buchpräsentation des 1995 erschienenen Leitfadens zu Drogenpraxis, Drogenrecht und Drogenpolitik

Zwei Bücher: "Einrichtungen der Drogenhilfe. Verzeichnis der Adressen …", Archido Bremen und "Drogenpraxis. Drogenrecht. Drogenpolitik.“ L. Böllinger, H. Stöver, L. Fietzek.

2002

Eine kleine Holzbrücke verbindet das GW1 mit einem Holzpodest. Darauf stehen runde Tische, Stühle und Sonnenschirme.

Versuche, die GW1-Cafeteria um „Ein Café im Grünen“ zu erweitern, scheitern.


Foto: Skizze eines Cafés mit Außenbereich am GW1

Der damalige Bürgermeister der Hansestadt Bremen, Henning Scherf, steht am Rednerpult und spricht zu den Zuschauer*innen.

18. September 2002

Die Carl von Ossietzky Universität Oldenburg und die Universität Bremen kooperieren mit der Rijksuniversitet Groningen und gründen die Hanse Law School mit ihren zwei internationalen Studiengängen am Fachbereich Rechtswissenschaft. Die offizielle Eröffnung ist am 18. September im Schütting.


Foto: Bürgermeister Henning Scherf als Redner


2002

Der Fachbereich Rechtswissenschaft gründet das Bremer Institut für deutsches, europäisches und internationales Gender-, Arbeits- und Sozialrecht (BIGAS) als wissenschaftliche Einrichtung. Das BIGAS löst die wissenschaftliche Einheit „Arbeitsrecht, Sozialrecht, Recht der Geschlechterbeziehungen“ ab.


2004

Das Bremer Institut für Transnationales Verfassungsrecht (BITRAV/BITRAC) wird gegründet (bis 2009).


2005

Das Bremer Forschungscenter Geldwäschekriminalität (bfog) wird etabliert (bis 2011). Es geht im Bremer Institut für Kriminalwissenschaften auf.


2006

Das Forschungsprojekt „Transformation des Zivil- und Wirtschaftsrechts in den Staaten Zentralasiens und des Kaukasus“ (TransZAK) wird in Anknüpfung an das Rechtsberatungsbüro der GTZ eingerichtet (bis 2011).


2009

Das ARCHIDO zieht nach Frankfurt an die University of Applied Sciences.


2010

04, 2019, Archiv, Archiv Uni Bremen, Archiv Universität, Magazin

Juli 2010

Das Universitätsarchiv (BUA) zieht ein.


Fotos: links: Magazin des Universitätsarchivs, rechts: Lesesaal des Universitätsarchivs

Tische stehen im Raum. Sie bilden zusammen ein Sechseck.In der Mitte sind mehrere Steckdosen angebracht. An den Tischen stehen 6 Stühle. Hinten ist eine Fensterfront. Links an der Wand steht ein Bücherregal.

2010

Das Dokumentationszentrum für Europäische Gewerkschaftspublikationen (DEG) (ehemals Gewerkschaftspresse) zieht bis zu seiner Auflösung Ende 2013 ins GW1.


2011

Das Marum richtet ab Oktober im GW1 das UNISchullabor ein (bis Frühjahr 2021).


2012

Die Universitätsmusik bezieht ab Frühjahr ihr Büro im GW1.


Das Strafvollzugsarchiv zieht an die Fachhochschule Dortmund.

Im Dezember wird das Institut für Handelsrecht (IHR) wird gegründet.


2014

Ein buntes Mural, politisches Wandbild, in ungefähr 1 Meter Höhe und 8 Meter Breite an der Außenfassade des GW1 gegenüber dem Hörsaal. Details in Bildbeschreibung.

22. Juli 2014

Das rekonstruierte Wandbild der „Brigada Luis Corvalán” zum chilenischen Widerstand wird feierlich eingeweiht.

Die Rekonstruktion erfolgt auf Initiative des Universitätsarchivs mit Unterstützung der Stiftung Wohnliche Stadt und dem ausführenden Bremer Künstler Jub Mönster.

Da sich die geplante Restaurierung als zu aufwändig und kostenintensiv herausstellt, soll zumindest mittels der Rekonstruktion der Respekt vor dem Werk der Künstler*innen ausgedrückt und die Erinnerung an den historisch-politischen Entstehungszusammenhang aufrecht erhalten werden.
 


Foto: Rekonstruiertes Wandbild an der Außenseite des Gebäudes GW1 Block A / Westseite

Buntes Wandbild auf Betonplatten über einem Boulevard. Details in Bildbeschreibung.

Das Original-Wandbild "Antifaschistischer Widerstand in Chile", auch unter dem Namen „Terror und Widerstand in Chile" bekannt, der chilenischen Exilgruppe Brigada Luis Corvalán. Es entstand 1976 im Rahmen einer Chile-Solidaritätswoche in Bremen. Zusammen mit der Brigada Luis Corvalán nahmen auch Bremer Studierende der Hochschule für Gestaltung und der Universität Bremen an der Gestaltung teil. Gefördert wurde das chilenische Projekt von der Stadt Bremen im Rahmen des Programms "Kunst im öffentlichen Raum". Das Wandbild wurde auf Attikaplatten gemalt und auf dem Boulevard angebracht. Bei Umbaumaßnahmen musste es Ende der 1990er Jahre entfernt werden und erhielt einen neuen Platz auf der Wiese vor der Schwimmhalle. Dort war und ist es ungeschützt der Witterung ausgesetzt, so dass die Betonplatten porös wurden und das Gemälde verblasste und absplitterte.


Foto: Original-Wandbild am Dach des Boulevards zwischen Studierendenhaus und GW2 vor der Bibliothek

Bildbeschreibung "Mural Antifaschistischer Widerstand".


2015

Es werden erneut PCB-Rückstände im Gebäude entdeckt. Die Sanierung beginnt.

Eine Wand ist mit Holz verkleidet und mit Metallstangen gesichert. Auf dem Boden sind teilweise Holzplanen verlegt.

2018

Die Cafeteria BioBiss stellt zum 30. Oktober den Betrieb ein. Sie muss dem Umbau weichen.


2021

Das Gebäude GW1 und mit ihm auch die Universität Bremen werden 50 Jahre alt.

Haupteingang GW1 Geisteswissenschaften 1