Extrazelluläre Ableitungen
Neurone kommunizieren via kleiner elektrischer Pulse, welche auch Aktionspotentiale (APs) genannt werden. Im Allgemeinen erzeugen Neurone ein AP (oder viele), wenn sie genügend starken Input an ihren Synapsen erhalten. Diese neuronale Aktivität verursacht eine Änderung in der Zusammensetzung der Ionen im Extrazellulärraum (auch in der Zelle), woraus sich lokalen Änderungen des elektrischen Feldes ergeben, welche gemessen werden können.
Eine Technik um diese Änderungen zu messen sind extrazelluläre Ableitungen des elektrischen Feldes, welche es ermöglichen die Aktivität von Einzelzellen zu untersuchen und darüber hinaus auch die Kommunikation zwischen individuellen, sowie Gruppen von Neuronen, mit hoher räumlicher- und zeitlicher Auflösung. Dies ermöglicht es die neuronalen Mechanismen, welche höheren kognitiven Funktionen zu Grunde liegen zu untersuchen. In unserer Arbeitsgruppe untersuchen wir beispielsweise die aufmerksamkeitsabhängige Verbesserung der Antwortselektivität und des Signal-Rausch Verhältnisses, die Koordination innerhalb neuronaler Ensembles und die Kommunikation zwischen und innerhalb verschiedener kortikaler Areale (z. B. Grothe et al., 2012; Drebitz et al., 2018; Galashan et al., 2013; Schledde et al., 2017).