Zwischen Frankreich und der jungen BRD: Schulische Musikpädagogik an der Saar und im teilautonomen Saarstaat in den Jahren 1945 bis 1957
Habilitationsprojekt von Dr. phil. Stefan Jahnke
Das Forschungsvorhaben untersucht die schulische Musikpädagogik in der Saarregion und dem späteren teilautonomen Saarstaat in den Jahren 1945 bis 1957, einer politisch und kulturell besonderen Phase zwischen französischem Einfluss, deutscher Bevölkerungsverwurzelung, konfessioneller Schultradition und den Einflüssen der jungen Bundesrepublik Deutschland. Im Mittelpunkt stehen die verschiedenen schulischen Ebenen – von der Volksschule über die Mittelschule bis zum Gymnasium – sowie die musikpädagogische Ausbildung an den Lehrerseminaren. Eine Schlüsselstellung nimmt das 1947 gegründete Staatliche Konservatorium in Saarbrücken ein, das mit dem Institut für Schulmusik und in Zusammenarbeit mit der 1948 gegründeten Universität des Saarlandes eine professionelle Grundlage für die Lehrerbildung an höheren Schulen schuf. Analysiert wird, wie historisch-politische Rahmenbedingungen, kulturpolitische Zielsetzungen und Aushandlungsprozesse die Konzeption und Praxis der schulischen Musikpädagogik und des Musikunterrichts prägten und welche spezifischen Profile sich daraus im Saarstaat entwickelten, ebenso rückt hier das Wirken prägender Persönlichkeiten in den Blick. Damit leistet die Arbeit einen Beitrag zur Erforschung der deutsch-französischen Kultur- und Bildungsgeschichte in der unmittelbaren Nachkriegszeit im dritten Staat auf deutschem Boden bis zur „kleinen Wiedervereinigung“ im Jahr 1957.
Wissenschaftlicher Mentor der Arbeit ist Prof. Dr. Alexander J. Cvetko.
Stefan Jahnke hat in Saarbrücken (UdS) promoviert. Titel der Dissertation: Vom Volksschullehrer zum Domorganisten: Ludwig Boslet (1860-1951), Saarbrücken 2022.
Er unterrichtet am Leibniz-Gymnasium St. Ingbert und war bis zum SoSe 2024 Lehrbeauftragter der Universität des Saarlandes.
