Im Rahmen der Studie wurde untersucht, wie viele Tabakverkaufsstellen sich im unmittelbaren Umfeld von Schulen befinden. Die Resultate zeigen deutlich, dass Bremer Schüler*innen auf ihrem Schulweg regelmäßig Tabakverkaufsstellen passieren und somit auch Tabakwerbung ausgesetzt sind. So befinden sich in der Umgebung jeder Bremer Schule (Schulweg-Entfernung – 500 Meter) im Durchschnitt 7,46 Tabakverkaufsstellen. Mehr Infos zu den Studienergebnissen finden Sie hier.
Diese Zahlen sind von Relevanz im Kontext der Rauchprävention, da an Tabakverkaufsstellen nach wie vor für Tabakprodukte geworben werden darf. Somit gibt die Anzahl an Verkaufsstellen auch Auskunft darüber, inwiefern Kinder und Jugendliche auf ihrem Schulweg direkt mit Tabakmarketing konfrontiert werden. Die Ergebnisse der Studie deuten darauf hin, dass die Präsenz von Tabakwerbung sowie die Platzierung von Tabakprodukten neben Alltagswaren (wie z.B. Süßigkeiten an der Kasse) zu einer Normalisierung des Rauchens für Kinder und Jugendliche beiträgt.
Mit zum Team der Bremer Forschenden gehörten ebenfalls DSC Data Scientists Annika Nolte und Dr. Susanne de Vogel, welche bei der Studie mitwirkten, indem sie die Entwicklung der generellen Methode sowie des R-Workflows unterstützten. Die Programmiersprache R wurde verwendet, um die Entfernungen zwischen Elementen städtischer Infrastruktur zu berechnen. Da keine offiziellen Daten zu Tabakverkaufsstellen von Behörden vorliegen, wurden die Geo-Koordinaten und Adressen der Standorte aus Online-Kartendiensten (Google Maps) extrahiert und mit der Lage von Schulen in Bremen in Beziehung gesetzt.
Die Studie liefert erstmals Daten zu Tabakverkaufsstellen in Schulumfeldern einer gesamten deutschen Stadt und füllt damit eine wichtige Forschungslücke. Die Ergebnisse könnten als Grundlage für weitergehende Präventionsmaßnahmen genutzt werden. Zum Vergleich wurden dieselben Analysen zu Tabakverkaufsstellen in Hamburg durchgeführt. Die dort erhobenen Daten werden gerade ausgewertet. Die Forschenden planen, die Ergebnisse anschließend zusammenzutragen und zur Veröffentlichung einzureichen. Der in der Studie entwickelte methodische Ansatz und R-Workflow sollen außerdem in einem weiteren Projekt angewendet werden, um den Zusammenhang zwischen der Verfügbarkeit von Bezugsquellen von Nahrungsmitteln und dem Ernährungsverhalten von Studienteilnehmenden zu untersuchen.
Weiterführende Links:
Pressemitteilung der Uni Bremen
Fragen beantworten:
Annika Nolte
DSC Data Scientist
Tel. +49 (421) 218 59856
E-Mail: anolteprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de
Dr. Susanne de Vogel
DSC Data Scientist
Tel. +49 (421) 218 63938
E-Mail: devogelprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de


