Mobile Folksonomien
Exploration von Folksonomien auf Mobilgeräten
Übersicht
Dieses von der DGF geförderte Forschungsprojekt befasst sich mit dem Entwurf, dem Prototyping und der Evaluation von Benutzungsschnittstellen für die Navigation und Exploration in Folksonomien auf mobilen Endgeräten.
Folksonomien sind Informationsstrukturen welche durch die Verschlagwortung von Inhalten durch die Nutzer ('Tagging') entstehen. Für die Nutzung im stationären Kontext haben sich sogenannte Tag Clouds als Darstellungsform etabliert. Mobile Nutzungskontexte unterscheiden sich jedoch in vielerlei Hinsicht stark von der stationären Nutzung: Mobile Geräte weisen andere Eigenschaften – wie eingeschränkte Anzeigegröße oder alternative Eingabemöglichkeiten – auf, die Informationsbedürfnisse von Nutzern in mobilen Kontexten unterscheiden sich deutlich von der stationären Nutzung, die Fähigkeit zur Interaktion wird durch zeitgleiche Aktivitäten und dynamische Umgebungsveränderungen eingeschränkt. Wesentliches Ziel des Vorhabens ist daher ein Erkenntnisgewinn über auf mobile Nutzungskontexte optimierte Darstellungs- und Interaktionsmöglichkeiten für die Verwendung von Folksonomien.
Um die Frage, wie Folksonomien auf Mobilgeräten dargestellt und verwendet werden können, systematisch bearbeiten zu können, wurden zunächst die folgenden zwei konzeptionellen Grundlagen erarbeitet: (1.) die Entwicklung eines Folksonomiemodells, welches die besonderen Potentiale von mobilen Endgeräten in Bezug auf Kontextinformationen bzw. Sensorinformationen adressiert und (2.) die systematische Untersuchung von Visualisierungen für Folksonomien mit verschiedenen Ressourcetypen auf stationären und mobilen Geräten.
In einem benutzerzentrierten Prozess werden im Rahmen des Projekts Prototypen für drei verschiedene Anwendungsszenarien entworfen, entwickelt und evaluiert: (a) Interaktionen mit Tag Clouds zur Exploration großer Textdokumente auf dem Mobilgerät, (b) die Visualisierung von Folksonomiedatensätzen eines Urban Gardening Projekts auf dem Mobilgerät und (c) die Kombination von mobiler Interaktion mit Folksonomien mit interaktiven Wänden zur Exploration großer Datensätze.