(Im) Bild sein: Filmische Blicke auf Künstlerinnen

FILMREIHE: (Im) Bild sein. Filmische Blicke auf Künstlerinnen

Von April bis Juni zeigen wir unterschiedliche Filme über Künstlerinnen wie Frida Kahlo und Camille Claudel, Marina Abramovic oder Vivian Maier. Neben einem Einblick in das Leben und Werk der einzelnen Frauen, geht es dabei um ein Hinterfragen der Bilder und Vorstellungen von Künstlerinnen wie sie durch die Filme hergestellt und reflektiert werden.
Anhand der ausgewählten Beispiele sollen Formen der Darstellung und Selbstdarstellung von Künstlerinnen diskutiert werden: Wie setzen Künstlerinnen sich selbst ins Bild? Wie werden sie filmisch ins Bild gesetzt? Welche Konzepte von Weiblichkeit spielen dabei jeweils eine Rolle? An welche Zuschauer*innen richten sich die Filme und wie werden diese in die filmischen Inszenierungen einbezogen?
Eingebettet in Einführungen von Expert*innen aus Kunst, Film und Performance lädt dieses Programm dazu ein, sich in anschließenden Publikumsgesprächen mit den konstruierten Bildern über weibliche Künstlerschaft auseinanderzusetzen.

Diese Filmreihe findet in Kooperation mit dem Institut für Kunstwissenschaft – Filmwissenschaft – Kunstpädagogik der Universität Bremen statt und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt.

Kuratiert von Christiane Keim, Britta Petersen und Jula Schürmann (Institut für Kunstwissenschaft - Filmwissenschaft – Kunstpädagogik an der Universität Bremen).

Die Reihe läuft vom 19.04.2018 bis 14.06.2018 *Alle Filme mit Einführung!

Finding Vivian Maier

Do. 3.5.2018, 20:00 Uhr

Mit dokumentarischen Mitteln entwirft der Film ein Porträt der Fotografin Vivian Maier, die zu Lebzeiten ein unbekanntes Kindermädchen war und erst posthum Ruhm erlangte. Ausgehend von einem Zufallsfund aus Maiers’ Nachlass wird der Versuch unternommen aus diesen Spuren ihre Biografie zu rekonstruieren. Als investigatives Projekt angelegt, arbeiten sich John Maloof und Charlie Siskel filmisch durch tausende Negative, unentwickelte Filme, Super-8-Rollen, Cassetten, Zeitungsausschnitte, Notizen und allerlei anderer Habseligkeiten. Auf geschickte Weise verbinden sie die Fotografien mit Interviews, in denen ehemalige Bekannte, Freunde und Arbeitgeber*innen von ihren Erinnerungen an Vivian Maier berichten. Dabei entsteht trotz großer Lücken der Eindruck einer Kohärenz von Leben und Werk. So wird auf eindrückliche Weise deutlich, wie die filmische Erzählung einer Künstlerinnenbiografie hier vor allem eine Erzählung ist, deren fiktive Anteile nicht eindeutig identifizierbar sind.

USA 2013, Regie: Charlie Siskel, John Maloof, mit Vivian Maier, John Maloof, Mary Ellen Mark, 84 Min., Dokumentation, OmU

Mit Einführung von Jula Schürmann (Institut für Kunstwissenschaft - Filmwissenschaft - Kunstpädagogik, Universität Bremen)

Charlie Siskel, John Maloof | Finding Vivian Maier