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Zu Tisch. Spuren temporärer Gemeinschaften

Ausstellung der Kunststudierenden der Universität Bremen

Die Gemeinschaft am Tisch ist ein alltägliches und zugleich einzigartiges Phänomen, das je nach Zusammensetzung der Teilnehmer*innen und Anlass rituell, einmalig, exquisit, rudimentär, diskriminierend oder privilegierend sein kann. Sie wird u.a. als ein „Urmodell der Kultur“ (G. Baudy) oder als besondere Form von Vergemeinschaftungsprozess verstanden, in dem der Mensch als ein „soziales Tier“ überhaupt nur im „Mit-Sein“ mit anderen Individuen sein kann.
Tischgemeinschaften sind immer temporär und endlos vielfältig in ihren Erscheinungsarten: Tischformen, Sitzordnungen, Esspraktiken, Besteck und Aufbau, Dekorationen, Sitten und Gebräuche, Ort und Zeit oder Gesprächsformen strukturieren als kulturelle Konventionen Prozesse von Hierarchie, Ein- und Ausschluss sowie kollektiver Identität.
Am Tisch werden Menschen versammelt, Körper in Verbindung gesetzt, Essen geteilt, verzehrt sowie Affekte und Wissen ausgetauscht und – im besten Fall – vermehrt.
 
Wie passieren Tischgemeinschaften und welche Spuren hinterlassen sie bewusst und unbewusst, analog und digital? Dieser und anderen Fragen haben wir uns in zwei Seminaren (Kunstpädagogik / Kunstpraxis) im Studiengang Kunst, Medien, ästhetische Bildung an der Universität Bremen gestellt, und in Zusammenarbeit mit der Kulturkirche St. Stephani Möglichkeiten und Wege gefunden eine Ausstellung mit verschiedenen analogen und digitalen Kunstwerken, Aktionen und Formaten der Vermittlung zu generieren.
 
Die Ausstellung wird am 8.7.2021 in der Kulturkirche St. Stephani eröffnet und läuft bis zum 15.7.2021. Öffnungszeiten: täglich 11-17 Uhr, montags geschlossen.

Leitung: Maja Linke & Sarah Lüdemann in Kooperation mit der Kulturkirche St. Stephani.

Artikel im Weser Kurier vom 08.07.2021

Zu Tisch