Kunstwissenschaft
aktuelle Forschungsprojekte
abgeschlossene Forschungsprojekte
wohnen+/-ausstellen
Wohnen – jener vermeintliche Ort des Privaten – ist in der Moderne als gesellschaftlicher Schauplatz figuriert, an dem sich die innenorientiert moderne Subjektivität fortwährend veräußert, ausstellt und ausstellen muss. Wohnen richtet als politische, soziale und kulturelle An-Ordnung Zuschreibungen an Geschlechter, Ethnien, Körper und Nation ein. Auch Ausstellen ist eine Konstellation sozialer und kultureller Narrative, die im Akt des Zeigens Wissen und Vorstellungen produziert. Im Forschungsfeld wohnen+/-ausstellen wird das Prinzip des Einrichtens und Ausstellens in verschiedenen bildlichen und räumlichen Formaten des Zu-Sehen- Gebens untersucht.
Das Forschungsfeld ist eine Kooperation des Instituts für Kunstwissenschaft – Filmwissenschaft – Kunstpädagogik der Universität Bremen mit dem Mariann Steegmann Institut. Kunst & Gender (Leitung: Kathrin Heinz).
Forschungsgruppe wohnen+/-ausstellen
Die Forschungsgruppe arbeitet kontinuierlich seit Dezember 2009. Sie veranstaltet regelmäßig Forschungswerkstätten zu den thematischen Schwerpunkten des Forschungsfeldes.
Leitung
Dr. Kathrin Heinz (seit 2009)
Prof. Dr. Elena Zanichelli (2021–2023)
Prof. i.R. Dr. Irene Nierhaus, Begründung und Leitung (2009–2021)
Mitglieder
Prof. Dr. Kerstin Brandes, Prof. Dr. Insa Härtel, Dr. Susanne Huber, Jorun Jensen, Dr. habil. Christiane Keim, Mira Anneli Naß, Amelie Ochs, Dr. Franziska Rauh, Prof. Dr. Mona Schieren, Astrid Silvia Schönhagen, Nadja Tamara Siemer, Rosanna Umbach, Prof. Dr. Elena Zanichelli
Organisatorische Betreuung: Amelie Ochs, Rosanna Umbach
Vortragsreihen
studio ist die Vortragsreihe des Forschungsfeldes wohnen+/−ausstellen, zu der renommierte Wissenschaftler*innen aus Kunst- und Kulturwissenschaft, Architektur, Philosophie und Gender Studies eingeladen werden. Die Reihe findet kontinuierlich jedes Semester zur Vertiefung in Theorie und Geschichte des Forschungsthemas statt.
In der Kuvert-Reihe werden aktuelle Debatten im Feld der kunst- und kulturwissenschaftlichen Geschlechterforschung aufgegriffen. Es werden Künstler*innen zu Vorträgen eingeladen, deren künstlerische Positionen diskursive Anschlussstellen und konzeptionelle Verschränkungen zum Forschungsfeld bieten. Die Kuvert-Reihe wird veranstaltet von der Forschungsgruppe wohnen+/–ausstellen in Kooperation mit dem Forschungskolloquium für Kunstwissenschaft und Visuelle Kultur Bild-Raum-Subjekt
Zeitraum:
seit Dezember 2009
Leitung und Konzept:
Prof. Dr. Irene Nierhaus
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Dr. Kathrin Heinz
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Mariann Steegmann Institut Kunst & Gender
Wohnseiten
Das Sprechen über Wohnen ist oft doppelt positiv als Daseiendes und Gutes: Wohnen ist da. Es ist gebaut, es ist ausgestattet, es existiert durch Häuser, Wohnungen, Möbel. Seine Geschichte wird durch seinen Bestand, seine Dinglichkeit in der Wissenschaft bis hin zur persönlichen Erinnerung erzählt. Wohnen erscheint als positivistisch Gegebenes. Und Wohnen wird gerne als positiv, im Sinn von gut als sichernder und glücklicher Raum eines Selbst, einer Familien-, Status- oder Territorialzugehörigkeit beschrieben.
Das Forschungsprojekt Wohnseiten.Deutschsprachige Zeitschriften zum Wohnen vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart und ihre medialen Übertragungen widmet sich der grundlegenden Erforschung und Analyse vorwiegend deutschsprachiger illustrierter Zeitschriften zum Thema Wohnen. Dabei werden sowohl historische als auch aktuelle Zeitschriften sowie weitere (inter-)mediale, durch eine serielle Ästhetik gekennzeichnete Formate berücksichtigt und aus einer medienästhetischen und ideologiekritischen Perspektive angeschaut. Gefragt wird, auf welche Weise Zeitschriften Diskurse des Wohnens produzieren und vermitteln, und inwiefern dadurch die seit der Moderne wirksamen Vorstellungs- und Subjektivierungsweisen konstitutiv mitgestaltet werden.
Publikationen
Rosanna Umbach: Un/Gewohnte Beziehungsweisen. Visuelle Politiken des Familialen in der Zeitschrift »Schöner Wohnen«, 1960–1979, Bielefeld: transcript 2025 (Schriftenreihe wohnen+/-ausstellen, Band 11).
Irene Nierhaus, Kathrin Heinz, Rosanna Umbach (Hg.): WohnSeiten: Visuelle Konstruktionen des Wohnens in Zeitschriften, Bielefeld: transcript 2021 (Schriftenreihe wohnen+/-ausstellen, Band 8).
Katharina Eck, Kathrin Heinz, Irene Nierhaus (Hg.): FKW // Zeitschrift für Geschlechterforschung und Visuelle Kultur, H. 64, Seitenweise Wohnen: Mediale Ein-schreibungen, 2018.
Tagung
WohnSeiten: Ins Bild gesetzt und durchgeblättert. Zeigestrategien des Wohnens in Zeitschriften (10.–12.05.19, Universität Bremen)
Workshop
Seiten des Wohnens: Bild, Text, Serie (12.–13.05.2017, Universität Bremen)
[wohn]zeitschriften
Das 2020 aus dem Forschungsprojekt Wohnseiten heraus gegründete internationale Forscher*innennetzwerk [wohn]zeitschriften verbindet transdisziplinäre Perspektiven aus Kunstgeschichte und -wissenschaft, Designgeschichte, Architekturgeschichte und -theorie, Medienwissenschaft, Literaturwissenschaft, Geschichte und Historischer Bauforschung, um die medialen Vermittlung des Wohnens in Text und Bild in Zeitschriften und anderen seriellen Medien zum Wohnen zu untersuchen. Diese werden hinsichtlich ihrer Wohndidaktiken und gesellschaftlichen An-Ordnungen analysiert, ihre Zeige- und Konsumstrategien ins Verhältnis gesetzt mit Kanon- und Geschmacksbildung und architektonische Entwürfe und gebaute Raumstrukturen als integraler Bestandteil von Wohnkonzepten kontextualisiert.
Mitglieder: Dr. Laura Altmann (IGdJ, Hamburg), Janina Amrehn-Rupp (LMU München), Dr. des. Zofia Durda (Weltkulturerbe Rammelsberg), Dr. Jan Engelke (TU München), Dr. Maren-Sophie Fünderich (Stadtarchiv Dortmund), Valentin Hemberger (JLU Gießen), Dr. Bernadette Krejs (TU Wien), Dr. Monique Miggelbrink (Universität Paderborn), Amelie Ochs (Universität Bremen, MSI), Nicole Opel (BTU Cottbus-Senftenberg), Sonja Sikora (Philipps University Marburg), Dr. Linda Stagni (ETH Zürich), Rosanna Umbach (Universität Bremen, MSI), Dr. Alexander Wagner (Bergische Universität Wuppertal)
Forschungswerkstatt
Classifying home – Wohn-Raum-Bilder und Klassenverhältnisse in Zeitschriften und seriellen Medien (16.–17.06.2023, Universität Bremen)
Buchpräsentation
Die Wohnzeitschrift als Kaleidoskop – Variationen des ,richtigen' Lebens in Bild und Text (11.05.2022, Universität Bremen)
Podiumsdiskussion mit Bernadette Krejs, Monique Miggelbrink, Amelie Ochs, Rosanna Umbach und Alexander Wagner anlässlich der Buchpräsentation WohnSeiten: Visuelle Konstruktionen des Wohnens in Zeitschriften, hg. von Irene Nierhaus, Kathrin Heinz und Rosanna Umbach
Zeitraum: Seit 2020
Koordination: Amelie Ochs, Rosanna Umbach
Zeitraum: Seit 2014
Leitung: Prof. i.R. Dr. Irene Nierhaus, Dr. Kathrin Heinz
Koordination: Amelie Ochs, Rosanna Umbach
http://mariann-steegmann-institut.de/
https://www.transcript-verlag.de/978-3-8376-5404-2/wohnseiten/?c=311000194
Wohnen mit Klasse
Wie werden Klassenverhältnisse in (Vor-)Bildern des Wohnens, Grundrissen und (Innen-)Architektur re/produziert und wie sind wiederum Kunst- und Architekturgeschichte, (Wohn-)Medien, Stadtplanung und Architektur daran beteiligt, klassistische Strukturen und (stereotype) Vorstellungen von Klasse(nzugehörigkeiten) zu zementieren? Das Forschungsprojekt widmet sich den ästhetischen, gesellschaftlichen und politischen Wechselverhältnissen von Wohnen und Klasse. Es wird analysiert, inwiefern Klassenverhältnisse und -zugehörigkeiten über Wohn-Dinge, Geschmacksdiskurse, Ästhetikgemeinschaften und Bild-, Design- bzw. Sprachpolitiken produziert und reflektiert werden.
Publikation
Im Juni 2025 erscheint das von Amelie Ochs und Rosanna Umbach herausgegebene Themenheft Wohnen mit Klasse als Gastheft bei den kritischen berichten.
Vorlesungen und Lehrveranstaltungen
Amelie Ochs und Rosanna Umbach: Wohungsfrage(n) und Klassenverhältnisse in Kunst und Architektur, Vorlesung im Rahmen der Reihe DNA des Wohnens im Modul Wohnbau, Institut für Architektur und Entwerfen, TU Wien, WiSe 2023/24, WiSe 2024/25
Rosanna Umbach: Homestorys – (Wohn-)Zeitschriften als Klassendisplays, Seminar im Leuphana Semester, Modul Wissenschaft problematisiert: kritisches Denken, Leuphana Universität Lüneburg, WiSe 2023/24
Amelie Ochs und Rosanna Umbach: Wohnen mit Klasse, Projektseminar im BA Kunst – Medien – Ästhetische Bildung, Institut für Kunstwissenschaft – Filmwissenschaft – Kunstpädagogik, Universität Bremen, WiSe 22/23 – SoSe 23, Kooperation mit dem Projekt SPRint des Instituts für Schreibwissenschaft
Vorträge
Rosanna Umbach: Dwelling With Class – Building Structures of Classism in Architecture, Vortrag im Rahmen der Reihe Housing and… des Center for Critical Studies in Architecture, Frankfurt/Main, 06.11.2024
Amelie Ochs und Rosanna Umbach: Un/sichtbare Klassenverhältnisse in (Vor-)Bildern des Wohnens, Vortrag im Rahmen der Summer School: Kunstgeschichte x Klassismus (25.–28.9. 2023), Universität zu Köln, 26.09.2023
Amelie Ochs und Rosanna Umbach: Wohnen klassifizieren, Klasse zeigen? Eine Einführung mit Blick auf den Krisenherd Küche in Wohnzeitschriften, Vortrag auf der Forschungswerkstatt Classifying home – Wohn-Raum-Bilder und Klassenverhältnisse in Zeitschriften und seriellen Medien (16.–17.06.2023), Universität Bremen, 17.06.2023
Forschungswerkstatt
Classifying home – Wohn-Raum-Bilder und Klassenverhältnisse in Zeitschriften und seriellen Medien (16.–17.06.2023, Universität Bremen) des internationalen Forscher_innennetzwerks [wohn]zeitschriften, Konzept und Organisation: Amelie Ochs und Rosanna Umbach
Zeitraum: Seit 2022
Leitung und Konzept: Amelie Ochs, Rosanna Umbach
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c/o HABITAT TIER
Der Forschungsschwerpunkt c/o HABITAT TIER widmet sich dem Beziehungsgeflecht von Mensch und Tier im gemeinsam bewohnten Habitat. Der geteilte, architektonisch konstruierte und möblierte Wohnraum in den (menschen-)eigenen vier Wänden ist dabei ebenso von Interesse wie gemeinsam bewohnte Stadt- oder Landschaftsräume. Das Wohnen, vor allem das bürgerliche Wohnen seit 1800, gilt als ein Ort, an dem identitätspolitische Diskurse zum Verhältnis von Geschlecht, Klasse und Ethnizität verhandelt und ausgestellt werden. Wenig Aufmerksamkeit ist in diesem Zusammenhang bisher dem Verhältnis der tier-menschlichen Kohabitation oder Koexistenz gewidmet worden. Diese Lücke sucht c/o HABITAT TIER zu schließen, indem der Forschungsschwerpunkt – ausgehend von relationalen und raumtopologischen Überlegungen – den Fokus auf die mediale Repräsentation sowie die Konstruktion und Historizität von Wohnbildern legt und deren Kontinuitäten und Brüche aufzeigt. Besonderes Interesse gilt Wohnmetaphern und -narrativen, künstlerischen Darstellungen eines interspecies-Wohnens in der visuellen Kultur, aber auch architektonischen wie städteplanerischen Projekten, die Menschen und Tiere als gleichberechtigte Akteur*innen bei der Gestaltung ihrer Umwelten auffassen. Ein weiterer Fokus liegt auf historischen Topografien tier-menschlichen Wohnens. So sollen Ansätze der Cultural Human-Animal Studies, des Ecocriticism und der kulturwissenschaftlichen Wohnraumforschung miteinander verknüpft sowie neue methodisch-theoretische Perspektiven eröffnet werden. c/o HABITAT TIER setzt hierzu bewusst auf offene Strukturen und (Veranstaltungs-)Formate sowie auf die Vernetzung unterschiedlicher Institutionen.
Veranstaltungsreihe SALON TIER
SALON TIER wird seit Sommersemester 2021 von Silke Förschler, Christiane Keim und Astrid Silvia Schönhagen kuratiert. Das aktuelle Programm findet sich hier: http://mariann-steegmann-institut.de/
Publikationen
Silke Förschler, Astrid Silvia Schönhagen (Hg.): Trophäen. Inszenierungen der Jagd in Wohn- und Ausstellungsräumen, Bielefeld: transcript (Schriftenreihe wohnen+/-ausstellen, Band. 12), erscheint voraussichtlich im Frühling 2025.
Christiane Keim, Astrid Silvia Schönhagen: Queering Bulldogs. Damenimitatoren und hundlich-menschliche (Selbst-)Inszenierung im Berlin der Weimarer Republik, in: Tierstudien 24/2023 (Tiere und Geschlecht), hg. von Jessica Ullrich/Mieke Roscher, S. 85–97
Silke Förschler, Christiane Keim, Astrid Silvia Schönhagen (Hg.): Heim/Tier.Tier-Mensch-Beziehungenim Wohnen, Bielefeld: transcript 2019 (Schriftenreihe wohnen+/-ausstellen, Band 6)
Silke Förschler: Was macht das Tier im Interieur? Gemälde exotischer Tiere als naturhistorische Objekte und als Mittel der Distinktion am Hof von Schwerin, in: Katharina Eck, Astrid Silvia Schönhagen (Hg.): Interieur und Bildtapete: Narrative des Wohnens um 1800, Bielefeld: transcript 2014 (Schriftenreihe wohnen+/–ausstellen, Band 2), S. 165–184
Tagungen
Das Jagdzimmer. Wohnstile, Geschlechterkonstruktionen und die Aneignung von Natur im Zeichen des erlegten Tieres (4.–5.11.2022, Universität Bremen)
HEIM-TIER. Inszenierungspraktiken in tierlichen und menschlichen Wohnverhältnissen (10.–11.11.2016, Universität Kassel)
Ausstellung
Rendez-vous de chasse, 26.05.–20.06.2021, XPINKY BERLIN (Kuratorinnen: Astrid Silvia Schönhagen, Isabella Sedeka)
Zeitraum: Seit 2016
Leitung und Konzept: Dr. habil. Christiane Keim (Bremen/Berlin), PD Dr. Silke Förschler (Berlin), Astrid Silvia Schönhagen (Bremen/Berlin)
http://mariann-steegmann-institut.de/
https://www.transcript-verlag.de/978-3-8376-4691-7/heim/tier/?c=311000194
Ästhetische Ordnungen und Politiken des Wohnens
Wohnen ist geprägt von Vorstellungswelten, die in bildlichen und räumlichen Medien produziert werden. Seit 1800 werden Beziehungen zwischen Bewohner*innenschaft, Räumlichkeit und Dingen als identitätsproduzierende Verhältnisse und gemeinschaftsbildende Prozesse formiert, ästhetisch entworfen und in verschiedenen Bildsorten, Genres, Bildstrategien und visuellen Verfahren abgebildet.
Publikation
Irene Nierhaus, Kathrin Heinz (Hg.): Ästhetische Ordnungen und Politiken des Wohnens. Häuslichen und Domestischenin der visuellen Moderne, Bielefeld: transcript 2023 (Schriftenreihe wohnen+/-ausstellen, Band 9)
Tagung
Ästhetische Ordnungen des Wohnens. Zu bildlichen Politiken des Wohnens, Häuslichen und Domestischen in Kunst und visueller Kultur der Moderne (18.–20.06.2021, Universität Bremen)
Weitere Infos unter der Tagungshomepage: www.aesthetische-ordnungen-des-wohnens.com
Zeitraum: 2019–2023
Leitung: Prof. i.R. Dr. Irene Nierhaus, Dr. Kathrin Heinz
http://mariann-steegmann-institut.de/
https://www.transcript-verlag.de/978-3-8376-6383-9/aesthetische-ordnungen-und-politiken-des-wohnens/?c=311000194
Stadt und Kultur
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Im Rahmen des Forschungsschwerpunkts "Stadt und Kultur" analysiert Michael Müller in seiner jüngsten Veröffentlichung Kultur der Stadt. Essays für eine Politik der Architektur moderne Kultur- und Raummodelle, Ästhetisierungs- und Musealisierungsprozesse des urbanen Raumes sowie Strategien einer neuerlichen Politisierung der Architektur. Themen des Buches sind: Stadt als Ort kultureller Produktion / Straße und Integration / Drei Stadtmodelle / Die gesuchte Befriedigung am bloßen Sehen / Bild und Raum / Ästhetisierung, Kultur und Ökonomie / Museum und Stadt / Museum und Selbstinszenierung / Avantgarde, Subjekt und Massenkultur / Der Traum ewiger Ordnung / Kritik von Links / Walter Benjamin: Architektur für das schlechte Neue / Methodischer Perspektivwechsel und ökonomisches Kulturmodell.
Publikation:
Michael Müller: Kultur der Stadt. Essays für eine Politik der Architektur" (transcript-Verlag), Bielefeld 2010. 240 Seiten mit 13 farbigen und 8 s/w Abbildungen
Unbehaust Wohnen
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Das Sprechen über Wohnen ist oft doppelt positiv als Daseiendes und Gutes: Wohnen ist da. Es ist gebaut, es ist ausgestattet, es existiert durch Häuser, Wohnungen, Möbel. Seine Geschichte wird durch seinen Bestand, seine Dinglichkeit in der Wissenschaft bis hin zur persönlichen Erinnerung erzählt. Wohnen erscheint als positivistisch Gegebenes. Und Wohnen wird gerne als positiv, im Sinn von gut als sichernder und glücklicher Raum eines Selbst, einer Familien-, Status- oder Territorialzugehörigkeit beschrieben. Dem Wohnen als Existenz und Heim/at steht jedoch auch ein unbehaustes Wohnen zur Seite: Zerstörtes Wohnen, wie in kriegerischen Konflikten, verlorenes Wohnen in Migrationen, temporäres Unbehaust Wohnen ist ein zentraler Teil der Geschichte und Theorie des Wohnens und wird dennoch häufig vergessen, verborgen, zum Diskurs allein von Spezialist_innen gemacht oder als ein ,Anderes‘ zu einem sichernden und ,eigentlichen‘ Wohnen verhandelt. Dem positiv gedachten Wohnen als Existenz und Heim/at steht also immer auch ein unbehaustes Wohnen zur Seite: Zerstörtes Wohnen in kriegerischen Konflikten, verlorenes Wohnen in Migrationen, temporäres Wohnen in Obdach- und Wohnungslosigkeit, prekäres Wohnen in ökonomischer, emotionaler und körperlicher Unversorgtheit, beängstigendes Wohnen in Subjektkrisen. Der Band nähert sich verschiedenen Zugängen und Ebenen eines Unbehausten aus kunst- und kulturwissenschaftlicher, philosophischer, historischer, ethnografischer, architekturtheoretischer, psychiatrischer sowie künstlerischer Perspektive.
Publikation
Irene Nierhaus, Kathrin Heinz (Hg.): Unbehaust Wohnen.Konflikthafte Räume in Kunst – Architektur – Visueller Kultur, Bielefeld: transcript 2020 (Schriftenreihe wohnen+/-ausstellen, Band 7).
Tagung
Unbehaust Wohnen Verheerende wie diskrete Desaster. Perspektiven auf gesellschaftliche Wohnorte und Aufenthalte im Alltäglichen (03–06.05.2018, Universität Bremen)
Zeitraum: 2016–2019
Leitung: Prof. i.R. Dr. Irene Nierhaus, Dr. Kathrin Heinz
http://mariann-steegmann-institut.de/
Wohn/Raum/Denken
![Foto](/fileadmin/_processed_/5/b/csm_Kultur_der_Stadt_ef8273f613.jpg)
Häuslichkeit, Haus, Wohnen – diese Begriffe artikulieren das so genannte ,Private‘, seinen privilegierten Ort, seine Atmosphären und Befindlichkeiten. Das Häusliche wird auch als Sphäre des vermeintlich unpolitisch Eigenen und Individuellen bezeichnet. Tatsächlich ist es jedoch seit jeher Territorium von Regulierungstechniken, Erziehungsstrategien, emotionalen Bindungen und Arbeitsbeziehungen.
Publikation
Katharina Eck, Johanna Hartmann, Kathrin Heinz, Christiane Keim (Hg.): Wohn/Raum/Denken.Politiken des Häuslichen in Kunst,Architektur und visueller Kultur Bielefeld: transcript 2021 (Schriftenreihe wohnen+/-ausstellen, Band 5).
Tagung
Wohn/Raum/Denken. Politiken des Häuslichen in Kunst, Architektur und visueller Kultur. Für Irene Nierhaus zum 60. Geburtstag (10–11.07.2015, Universität Bremen)
Ausstellung
DAZWISCHENTRETEN, 06.06–10.07.2015, Künstlerhaus Bremen
Zeitraum: 2014–2021
Leitung:, Dr. Katharina Eck, Johanna Hartmann, Dr. Kathrin Heinz, Dr. habil. Christiane Keim
http://mariann-steegmann-institut.de/
https://www.transcript-verlag.de/978-3-8376-4517-0/wohn/raum/denken/?c=311000194
Matratze/Matrize
Die Matratze ist Grundelement des Wohnens, jenes Ding unseres Alltags, auf dem wir schlafen, lieben, faulenzen, träumen, gesunden und sterben. Sie ist Inbegriff von Intimität und Körperlichkeit und zugleich Agentin von Normierungen in Subjektivierungsprozessen und sozialen Beziehungen. Die Matrize dient in diesem Band als Theoriefigur, um die Matratze und die mit ihr verbundenen Prägevorgänge und Wissenskomplexe am vermeintlich privatesten Ort zu betrachten.
Tagung
Matratze/ Matrize: Substanz und Reproduktion im Wohnen. Konzepte in Kunst und Architektur (15.–18.05.2014, Universität Bremen)
Publikation
Irene Nierhaus, Kathrin Heinz (Hg.): Matratze/Matrize. Möblierung von Subjekt und Gesellschaft. Konzepte in Kunst und Architektur, Bielefeld: transcript 2016 (Schriftenreihe wohnen+/-ausstellen, Band 3)
Zeitraum: 2013–2016
Leitung: Prof. i. R. Dr. Irene Nierhaus, Dr. Kathrin Heinz
http://mariann-steegmann-institut.de/
https://www.transcript-verlag.de/978-3-8376-3205-7/matratze/matrize/?c=311000194