Vision & Re-Vision

Plastikflaschen auf dunklem Hintergrund, Ankündigung der Tagung „Vision und Re-Vision: Nachhaltigkeit als Fokus künstlerischer Forschung im Kontext von Kunstpädagogik“, 25. bis 26. September 2025, Universität Bremen

Jahrestagung der Wissenschaftlichen Sozietät Kunst Medien Bildung

25. bis 26. September 2025

Universität Bremen GW2 B3009, 3. Etage

Book Of Abstracts

Vision & Re-Vision

Nachhaltigkeit als Fokus künstlerischer Forschung im Kontext von Kunstpädagogik

In einer durch manifestes Krisenempfinden geprägten Gesellschaft, die sich mit vielfältigen globalen Herausforderungen konfrontiert sieht, ist Nachhaltigkeit ein vorrangiges Ziel für transformierendes Handeln. Dazu braucht es eine Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE), durch die insbesondere Kinder und Jugendliche alternative Handlungsmöglichkeiten zukunfts- und forschungsorientiert ausloten und somit Visionsfähigkeit (vgl. Niederhauser 2024) entwickeln. Mittels kritischer Formen der Re-Vision gilt es, sedimentierte Erfahrungen sichtbar zu machen, Leerstellen und Desiderate zu identifizieren, um innovative kunstpädagogische Modelle zu erarbeiten.

Der gängige Diskurs zu Nachhaltigkeit orientiert sich überwiegend an einem Drei-Säulen-Modell, welches die sozialen, ökologischen und ökonomischen Aspekte thematisiert (vgl. Hauff 2021). Die kulturelle Dimension spielt jedoch nur eine marginale Rolle, obschon ihre Bedeutung mehrfach betont wurde (vgl.. Stoltenberg 2020 und Goehler 2020). Künstlerische Forschung in der Kunstpädagogik kann in diesem Zusammenhang einen entscheidenden und impulsreichen Beitrag leisten (Brohl 2023). Konzepte, Strategien und Prozesse der Künstlerischen Forschung implizieren ein kritisch-reflexives Denken und eröffnen eine Problemsensitivität (Inthoff 2017) im Hinblick auf die 17 „Global Goals for Sustainable Development“ (https://sdgs.un.org/goals).

Mit dem Fokus auf Nachhaltigkeit erproben Lehrende und Lernende in hochschuldidaktischen Projekten, in schulischen und außerschulischen Vermittlungssettings sowie in Fort- und Weiterbildungsformaten künstlerisch forschende Verfahren. Etablierte Denkperspektiven und Handlungsmuster werden erweitert und experimentell erarbeitete Visionen für eine Welt von morgen sichtbar gemacht. Lehren und Lernen in Projekten Künstlerischer Forschung als intersubjektives Experimentierfeld und nachhaltiges Forschungslabor erfindet, realisiert und reflektiert auf explorative Weise Inhalte und Methoden (vgl. Brohl 2021). Künstlerische Forschung fokussiert die Transformation von Lern- und Bildungsprozessen und initiiert die Erweiterung bestehender Lernsettings.

Folgende Fragen sollen auf der Tagung bearbeitet werden:

  • Welche Rolle spielt Künstlerische Forschung in der Kunstpädagogik, um die kulturelle Dimension des Nachhaltigkeitsdiskurses zu stärken und weiterzuentwickeln?
  • Wie muss ein Kunstunterricht konstituiert sein, der es Kindern und Jugendlichen ermöglicht, zukunftsorientierte Themen aufzugreifen und visionär zu entfalten?
  • Welche kritischen Formen der Re-Vision benötigt die Aus-, Fort-, und Weiterbildung von Kunstlehrenden, um ihnen zu ermöglichen, eine künstlerisch-forschende Haltung zur Entwicklung von Visionen anzubahnen?
  • Wie kann Nachhaltigkeit als Fokus Künstlerischer Forschung im Kontext von Kunstpädagogik zu einer Transformation von Lern- und Schulkultur beitragen?

Tagungsprogramm

Ab 13:00 Uhr

Einchecken (Treppenabsatz, 3. Etage)

Ab 13:30 Uhr

Begrüßung/ Grußworte (B3009)

Keynote 1: Prof. Dr. Anne-Katrin Holfelder, Professur für Erziehungswissenschaft mit Schwerpunkt Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE), Universität Bamberg 

Keynote 2: Juniorprof. Dr. Alexandra Toland, Professur für Arts and Research, Bauhaus Universität Weimar 

15:30 Uhr

Pause

16:00 Uhr

Panels Teil 1 – Auswahl aus zwei parallelen Symposien (90 min)

Symposium 1 (B3010):

Umweltbeziehungen (Prof. Dr. Maja Linke, Universität Potsdam), Konfliktzonen (Prof. Dr. Andreas Brenne, Universität Potsdam), Re-Connected by Water (Dr. Christiane Brohl, Universität Bremen)

Symposium 2 (B3810):

Spaces of Visions: Gemeinschaftliche Räume für Visionen gestalten (Prof. Dr. Iris Laner, Eva-Maria Schitter, Lea Wiednig, alle Universität Mozarteum Salzburg)

17:45 Uhr 

Podiumsdiskussion, (B2900) (90 Min)

Isabell Müller (BNE-Landeskoordinatorin der Senatorin für Kinder und Bildung, Bremen), Prof. Dr. Gila Kolb (Leiterin Forschungsprofessur Fachdidaktik der Künste, PH Schwyz), Dr. Michael Hiltbrunner (Shedhalle, Zürich), Dr. Sarah Kuschel (Bundesakademie für Kulturelle Bildung Wolfenbüttel)

Moderation: Prof. Dr. Andreas Brenne, Universität Potsdam

19:15 Uhr 

Ausstellungseröffnung (Ebene 3)

Ausstellung mit Beiträgen von Ingke Günther und Jörg Wagner (ABENDBROTKONGRESS, Gießen), Ruppe Koselleck (#ROTEKOHLE, Münster) und Mark Straeck (VELO TRAMP, Berlin) sowie verschiedene Projekte zum Thema BNE von Schüler:innen, Studierenden und Kunstpädagog:innen

9:00 Uhr

Begrüßung (B3009)

Keynote 3: Prof. Dr. Maria Peters, Julia Alvis-Seidel, Dr. Nikola Dicke, alle Universität Bremen

10:15 Uhr

Kaffeepause

10:30 Uhr

Panels Teil 2: Auswahl aus vier parallelen Workshops (90 min)

Workshop 1 (B3010): Ökologische Beunruhigung: Kunstpädagogisches Re-Visioning in der Virtual Reality (Dr. Ulrike Gerhardt, Prof. Dr. Michaela Kaiser, beide Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Daniel Hengst, freischaffender Medienkünstler, Berlin/Essen)

Workshop 2 (B3810): In-Specology, von Tatorten und Tatendrang – Künstlerische Forschung zukünftiger Stadträume (Prof. Dr. Katharina Brönnecke, Universität der Künste Berlin, Caroline Dreinemann, Niklas Washausen, beide Universität Potsdam)

Workshop 3 (Außenbereich): Lernen als ermächtigendes Überschreiten. Ein Workshop zum trans*gressiven Lernen mittels künstlerisch-forschendem Schmieden (Joran Yonis, Universität Potsdam, Oke Fijal, Akademie der bildenden Künste Wien)

Workshop 4 (B2900): Erfahrungen transdependenter Wahrnehmungen und deren didaktische Transformation (Moritz Masuch, Universität Bremen)

12:00 Uhr

Worauf wartet Godot? (B3009) Performative Erkundungen mit dem Theater der Versammlung (Universität Bremen)

13:00 Uhr

Mittagspause

14:00 Uhr 

Panels Teil 3: Auswahl aus drei parallelen Vortragspanels mit je drei Vorträgen und anschließender Diskussion (90 min)

Vortragspanel 1 (B3810) – Schwerpunkt „Relationen zwischen Menschen und Natur“, Moderation: Dr. Christiane Brohl, Universität Bremen“

a) Kunst und Bildung im Anthropozän (Sarah Lopper, Universität zu Köln)

b) Ambiguitätssensible Kunstpädagogik für eine nachhaltige Zukunftsgestaltung (Marie Johanna Trautmann, Rheinisch-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau)

c) Scheiter heiter! Improvisation und positive Fehlerkultur für mehr Nachhaltigkeit in der Kunstlehrendenbildung (Kira Hess, Universität Bremen)

Vortragspanel 2 (B3850) – Schwerpunkt  „Raumverhältnisse“, Moderation: Prof. Dr. Andreas Brenne, Universität Potsdam

a) Just Green Enough? Ästhetische Stadterkundung im Spiegel ökologischer, sozialer und ökonomischer Nachhaltigkeit (Eva Greisberger, Universität für angewandte Kunst Wien, Dr. Birke Sturm, Universität Mozarteum Salzburg)

b) VELO TRAMP - Ein Projekt von Seedbombs und mobilen Nektartheken (Mark Staeck, freischaffender Künstler, Berlin)

Vortragspanel 3 (B3010) – Schwerpunkt „Nachhaltige Lernsettings“, Moderation: Prof. Dr. Maria Peters, Universität Bremen

a) AG Museum: Kunst und Klima (Isabell Hirtz, Monika Demler, Haus Bastian – Zentrum für Kulturelle Bildung Berlin)

b) „Mensch-Natur-Verhältnis“ Ausgangslage für den Kunstunterricht: was sehen und formulieren Lernende der Sekundarstufe I dazu? (Flurina Stuppan, PH Luzern)

c) Mikroabenteuer (Dr. Christina Inthoff, Universität Bremen)

15:45 Uhr

Kaffee Pause

16:00 Uhr

Panels Teil 4: Auswahl aus drei parallel aktivierende Workshops (60 min)

Workshop 1 (B3010): Zum Eigenwert des Künstlerischen in Bildungsprozessen für nachhaltige Entwicklung (Prof. Dr. Andrea Dreyer, Bauhaus Universität Weimar)

Workshop 2 (B3810): But „what“ is it? – Grundsatzfragen zu künstlerischer Forschung, kunstpädagogischer Professionalisierung und Nachhaltigkeit (Prof. Dr. Johanna Tewes, Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, Prof. Dr. Nadia Bader, PH Zürich)

Workshop 3 (entfällt): Back to the Future: Artistic Research und erinnerungskulturelle Arbeit an Orten des NS-Verbrechens. Für ein künstlerisch-kritisches Denken über das Klassenzimmer hinaus (Prof. Dr. Antje Winkler, Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg)

17:15 Uhr

Ausklang

Anreise

Der Bremer Hauptbahnhof liegt zentral in der Innenstadt und ist durch Bus und Straßenbahn an das öffentliche Verkehrsnetz (BSAG) angeschlossen. Die Fahrzeit zur Universität beträgt 20 Minuten (Straßenbahnlinie 6 in Richtung Universität bis zur Haltestelle Bremen Universität/Zentralbereich).

Der zentrale Busbahnhof befindet sich im Zentrum Bremens, direkt neben dem Bremer Hauptbahnhof.

Die Universität Bremen befindet sich an der A27. Von der A1 kommend, wechseln Sie am Bremer Kreuz auf die A27 in Richtung Bremen-Bremerhaven, verlassen die A27 an der Ausfahrt Universität/Horn-Lehe und fahren in Richtung Centrum/Universität.
Auf dem Campus und im Technologiepark der Universität stehen ausreichend Parkplätze zur Verfügung, die jedoch gebührenpflichtig sind.

Der Flughafen ist durch die BSAG-Straßenbahnlinie 6 gut angebunden. Die Fahrzeit in die Innenstadt beträgt 11 Minuten, zur Universität 36 Minuten (Straßenbahnlinie 6 Richtung Universität bis Haltestelle Bremen Universität/Zentralbereich).

Förderer

Die Tagung Vision & Re-Vision wird realisiert mit freundlicher Unterstützung der Karin und Uwe Hollweg Stiftung, Bremen - sowie von https://www.stempelservice.de/ - Spezialist für individuell gestaltete Lehrerstempel und pädagogische Unterrichtshilfen - und https://www.onlineplotten.de/