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Neue Perspektive(n) auf die DDR – Unterschiedliche Wege in die „Moderne“ und multiple Referenzsysteme!?

Das zweite Konsortialmeeting von „Mod-Block-DDR“ fand am 16. September 2019 an der TU Berlin statt. Auf der Tagesordnung standen die Präsentation der Zwischenstände, die Planung von Konferenzen im Jubiläumsjahr 2020 und die Diskussion eines Perspektivwechsels auf die DDR und die Entwicklung in den Neuen Bundesländern.

Zu Beginn stellten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Forschungsverbundes Zuschnitt und vorläufige Ergebnisse ihrer jeweiligen Teilprojekte vor. In den Fragen und Anmerkungen der Teilnehmenden zeigten sich die inhaltlichen Anschlussfähigkeiten und der Gewinn der interdisziplinären Ausrichtung des Forschungsverbundes. Der konstruktive Austausch regte dazu an, die Zusammenarbeit zwischen den Forschungsteams zu vertiefen und auszuweiten. Auch deuteten sich bereits jetzt die Vorteile an, die eine langfristige Perspektive und eine Ausweitung des Referenzsystems, wie bspw. auf das sozialistische Polen, für ein besseres Verständnis der ostdeutschen Entwicklung bieten können.

Auf dieser Grundlage konnten die WissenschaftlerInnen in der nachfolgenden Diskussion an die Fragen des Kick-Off- Meetings anschließen und diese zusammen mit den anderen Teilnehmenden, zu denen u.a. Ksenia Gonchar und das Beiratsmitglied Dr. Johannes Staemmlergehörten, bereichernd erörtern. Sie diskutierten kontrovers die wissenschaftliche Brauchbarkeit des Modernisierungsbegriffs mit seiner Vielzahl an Definitionen und Bezügen, sowie seinen idealtypischen und deterministischen Konnotationen. Die Teilnehmenden hielten fest, dass die Entwicklung in der DDR als einer der vielen Pfade in die „Moderne“ angesehen werden könne. Auch teilten die Projektmitarbeiter und -mitarbeiterinnen die Perspektive, dass es Sinn mache, die Prozesse in der DDR offen zu untersuchen, und danach zu fragen, wie das Zusammenspiel von Wirtschaft und Wissenschaft in der DDR funktioniert habe. Damit ließen sich dann sowohl „Potentiale“ als auch „Blockaden“ ausmachen, und anschließend der Frage nachgehen, welche Bedeutung den Transformationspolitiken bei Reproduktion, Wandel und Beseitigung des „DDR-Erbes“ zukamen.

Neben Ausrichtung zweier Konferenzen in Danzig und Berlin im Jahr 2020, welche die Debatte und bisherigen Ergebnisse des Forschungsverbundes in Wissenschaft und Öffentlichkeit tragen, wird die weitere Aufgabe des Konsortiums sein, die Ergebnisse der Teilprojekte zusammenzuführen, um eine Gesamtinterpretation und gegebenenfalls Neubewertung der „DDR“ und des Transformationsprozess zu ermöglichen.

Teilnehmden der Konferenz des Forschungsverbundes in Berlin - Gruppenfoto
Mitarbeiter*innen des Forschungsverbundes "Mod-Block-DDR" am 16. September in Berlin