TP 5: Folgen von Inklusionsbeschränkungen

Folgen von Inklusionsbeschränkungen für NaturwissenschaftlerInnen der DDR

Bearbeitung: Jochen Gläser (Technische Universität Berlin, Leitung), Grit Laudel (Technische Universität Berlin), Jonathan Caroline Bauer (Technische Universität Berlin)

Fragestellungen:

Die naturwissenschaftliche Forschung in der DDR  war aufgrund politischer und ökonomischer Restriktionen nur partiell in die Wissensproduktion internationaler Fachgemeinschaften eingebunden. Diese Inklusionsbeschränkungen lassen sich auf die Dynamik der internationalen Beziehungen und der Innenpolitik der DDR von der unmittelbaren Nachkriegszeit bis in die spätsozialistische Phase zurückführen. Während der politischen und gesellschaftlichen Transformationsphase zwischen 1989 und den späten 90er Jahren kam es auch zu einer grundlegenden Umstrukturierung der ostdeutschen Wissenschaftslandschaft nach Vorbild der BRD. Damit entstanden für die NaturwissenschaftlerInnen, die ihre Karriere fortsetzen konnten, Bedingungen, die eine vollständige Inklusion ermöglichten.

Wir möchten mit unserer Untersuchung die Frage beantworten, wie die Forschungsbedingungen der NaturwissenschaftlerInnen im Spätsozialismus ihre Inklusion in internationale Fachgemeinschaften vor und nach 1989 beeinflusst haben.

In der (wissenschafts-)historischen Perspektive des Projekts werden wir die Einbettung von Praktiken der Wissensproduktion in die späte DDR-Gesellschaft rekonstruieren und damit einen Beitrag zum Verständnis dieser Gesellschaft leisten. Darüber hinaus werden wir mit dem Projekt Grundlagen für die vergleichende historische und soziologische Einordnung der Inklusionsbedingungen und Karrieren von NaturwissenschaftlerInnen der DDR schaffen.

Vorgehensweise (Bearbeitung):

Um die Inklusionsbiographien der NaturwissenschaftlerInnen der DDR zu erklären, führen wir in vier naturwissenschaftlichen Fachgebieten (Mathematik, Festkörperphysik, Molekularbiologie und chemische Verfahrenstechnik) Archivstudien durch und rekonstruieren Forschungsbiographien. Die Rekonstruktion der Biographien erfolgt mit bibliometrischen Methoden sowie forschungsbiographischen (Oral history) Interviews mit WissenschaftlerInnen, die ihre Karrieren nach der Wiedervereinigung fortsetzen konnten.

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