Bad Smells

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Bad Smells in langlebigen Systemen - Empirische Untersuchungen zur Auswirkung und Evolution von Bad Smells

Die Praxis zeigt, dass die meisten Ressourcen in der Softwareentwicklung nicht für die Neuentwicklung von Systemen verwendet werden, sondern für die Wartung bestehender Systeme. Anpassungen an neue Anforderungen, die Erweiterung der Funktionalität oder die Beseitigung von Fehlern unterwerfen Software steten Änderungen. Hierbei entstehen in der Praxis strukturelle Qualitätsmängel in den Programmquelltexten, sei es wegen unzureichender Vorausplanung im Entwurf, nicht vorhersehbarer Änderungen der Anforderungen oder unzureichender Durchführung von Anpassungen. Derartige Qualitätsmängel werden als Bad-Smells bezeichnet. Als Gegenmaßnahme können semantikerhaltende Restrukturierungen - so genannte Refactorings - angewendet werden. Für langlebende Systeme müssen erkannt, verfolgt und behandelt werden. Ansonsten droht solchen Systemen ein frühes Ende, weil sie nicht mehr ökonomisch gewartet werden können.Bad-Smells finden große Aufmerksamkeit in der Forschung im Bereich der Software-Qualität. Die Bedeutung, die ihnen beigemessen wird, reicht sogar so weit, dass Bewertungsverfahren zur Softwarequalität auf ihrer Grundlage existieren, die bis hin zu Wartbarkeits-Zertifikaten reichen (z.B. vom TÜVit). Dem steht jedoch die Tatsache entgegen, dass die tatsächliche Auswirkung von Bad-Smells auf die Wartbarkeit nicht erschöpfend untersucht und nachgewiesen wurde. Somit ist auch nicht klar, ob und wie Bad-Smells zu Bewertungszwecken herangezogen werden können. Die vorhandene Forschung beschränkt sich bisher überwiegend darauf, einige wenige Bad-Smells zu betrachten. Ein umfassendes und vollständiges Verständnis fehlt. Darüber hinaus ist wenig darüber bekannt, wie sich Bad-Smells über die Zeit entwickeln. Vorhandene Methoden betrachten jeweils nur Momentaufnahmen und blenden so wesentliche Informationen aus.Unser Forschungsprojekt zielt darauf ab, Bad-Smells umfassend in Software zu erfassen und hierbei insbesondere ihre evolutionäre Entwicklung zu berücksichtigen. Die so gesammelten Daten werden wir eingehend auf wiederkehrende Muster und Zusammenhänge untersuchen. Darüber hinaus stellen wir die Daten der Forschergemeinde als Grundlage für umfassende und vergleichbare Studien zur Verfügung. Wir prüfen, inwiefern Daten zur Evolution dazu beitragen, Bad-Smells besser zu definieren und zu verstehen, und evaluieren die Eignung von Bad-Smells zur Vorhersage beziehungsweise Bewertung von Software-Qualität. Das langfristige Ziel unserer Forschung besteht darin, Wartbarkeitsmodelle empirisch zu fundieren.

Förderer: DFG

Ansprechpartner

Prof. Dr.

Rainer Koschke

Einrichtung Universität Bremen (Uni Bremen),
Einrichtung Softwaretechnik (softtech)


Gebäude/Raum: MZH 3070
Telefon: +49-421-218-64481
E-Mail: koschkeprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de
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