aufgezeichnet - gender dynamics in MINT

Über das Projekt

Die Cartoonistinnen Bettina Bexte, Laura Breiling und Miriam Wurster haben in Zusammenarbeit mit mehreren DFG-Forschungsverbünden sowie der Arbeitsstelle Chancengleichheit eine Cartoonreihe über Genderdynamiken in den unterschiedlichen MINT-Fachkulturen entwickelt.

Ideen für die Cartoon-Szenarien boten die Erfahrungen und Beobachtungen aus dem Arbeitsalltag der Wissenschaftler*innen, die in Gesprächen mit den Cartoonistinnen erörtert wurden. Die Cartoons sensibilisieren auf humorvolle Weise für informelle, geschlechterbezogene Mechanismen im Arbeitsalltag naturwissenschaftlich-technischer Forschungsverbünde. Mit ihnen werden unbewusste Denk-, Handlungs- und Bewertungsmuster aufgedeckt, die tendenziell auf männlich-tradierten Normbildern basieren. So eröffnen  die Cartoons eine neue Möglichkeit zum Dialog über Geschlechterverhältnisse.     

Die Cartoons sind als Postkartenserie erschienen, die von der Grafikdesignerin und Illustratorin Uta Ratz gestaltet wurde.

Kontakt

Dr.in Cindy Roitsch

E-Mail: cindy.roitschprotect me ?!vw.uni-bremenprotect me ?!.de
Tel.:  (0421) 218 - 60189
Gebäude: Unicom 2, Haus Oxford
Raum: 2.0110

Logos der Kooperationspartner*innen des Projekts

Die Cartoons

Drei englischsprachige und sechs deutschsprachige Cartoons greifen unterschiedliche Situationen auf, in denen der Gender Bias im wissenschaftlichen Arbeitsalltag deutlich wird: z.B. Bewertungssituationen, Rollenzuschreibungen, Selbstpräsentation oder auch Führungshandeln und Nachwuchsförderung.

Eine Frau und zwei männliche Kollegen in Laborkitteln stehen vor Beginn eines Expirements zusammen. Ein Kollege äußert: "Ok, Leute, fangen wir an. Wer ist die Protokollantin?"
Eine Frau steht vor einer Tafel, auf der mit Kreide die Formel E = mc² geschrieben ist. Sie sagt: "Also, ich hab' hier mal so eine Idee, aber ich glaube, die ist gar nicht so besonders...". Bildunterschrift: "Einsteins Schwester".
Diverse Frauen konstruieren Roboter oder benutzen Drohnen, Computer und verschiedene High-Tech-Maschinen. Die Bildunterschrift ist: "Frauen und Technik".
Eine Frau steht Fragend vor drei Toiletten-Eingängen auf einem Flur des Fachbereiches "Electrical Engineering". Auf allen Türen sind Herrentoiletten ausgeschildert.
Zwei Polarforschende stehen, komplett verhüllt von Gesichtsmaske, Schneebrille und in dicken Schneeanzügen nebeneinander. Die eine Person komplimentiert die andere mit den Worten: "Whoa, nice curves, honey!".
Ein Hörsaal, in dem eine naturwissenschaftliche Vorlesung stattfindet. Die männlichen Zuhörer sitzen dabei in den ersten beiden Reihen, die weiblichen in den allerletzten zwei - zwischen den beiden Gruppen sind mehrere Sitzreihen unbesetzt. Das Bild trägt den Titel: "Phasentrennung".
Drei Wissenschaftler (Männer in weißen Kitteln) gehen hintereinander einen Flur von rechts nach Links entlang. Bildunterschrift: "Role Models".
Ein Wissenschaftler und eine Wissenschaftlerin stehen in einer Halle mit einer enorm großen Maschine, die große Zahnräder und eine Steuerkonsole hat. Der Mann sagt zu seiner Kollegin: "Maschinenbau-Ingenieurin? Wie will denn ein zartes Persönchen wie Sie mit so einer gewaltigen Maschine zurechtkommen?"
Zwei Kinder unterschiedlichen Geschlechts spielen in einem Zimmer voller Spielzeug. Der Junge fragt das Mädchen, ob sie "Mutter, Vater, Kind" spielen wollte, worauf sie entgegnet: "Klar, aber nur wenn du die Elternzeit übernimmst."
  • Nahaufnahme verpackter Postkarten der Cartoons von dem Projekt "aufgezeichnet".

    Die Postkarten

    Die Cartoons sind als Postkarten sowohl gedruckt als auch digital bei der Arbeitsstele Chancengleichheit erhältlich.

  • Besucherinnen vor einem ausgestellten Cartoon.

    Die Poster

    Daneben können die neun Motive als Poster in Passepartouts gerahmt für eine Ausstellung ausgeliehen werden.

Vorstellung der Cartoons

Panorama der Präsentation vom Projekt "aufgezeichnet". Rechts im Bild sitzen Leiter_innen der Forschungsverbünde und die Cartoonistinnen, sowie Anna-Lena Vallentin.

Am 21. Juni 2018 wurden die Cartoons erstmals den Projektbeteiligten und der Öffentlichkeit präsentiert. Bei einem Podiumsgespräch wurden verschiedene Eindrücke über die Entstehung der Cartoonreihe diskutiert: z.B. der Drahtseilakt der Cartoonistinnen, überspitzte Situationen nicht in Stereotype kippen zu lassen, die Erfahrungen der beteiligten Wissenschaftler*innen, auch einmal auf das eigene Verhalten und Urteilen zu schauen, und darüber was ein Cartoon über Gender Bias mit Humor alles anstoßen kann. Nach der Enthüllung der Cartoons wurde deutlich: Es gibt viel zu reden über Geschlechterdynamiken im Arbeitsalltag!