Prof. Dr. Ricardo Borrmann
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Vita
Im Jahr 2024 hat er in New York City Archivforschung für sein zweites Buch als Postdoctoral Research Fellow des Deutschen Historischen Instituts Washington D.C. betrieben. Von Oktober 2024 bis März 2025 wird er Professorin Delia González de Reufels am Lehrstuhl für Lateinamerikanische Geschichte an der Universität Bremen vertreten.
Ricardo Borrmann ist derzeit am Lehrstuhl für Zeitgeschichte an der Université de Neuchâtel tätig und arbeitet am Projekt „Neuchâtel face à la colonisation: circulations, intrications et mémoire“, unter der Leitung von Professorin Kristina Schulz und Professor Matthieu Gillabert, gefördert vom Schweizerischen Nationalfonds (SNF). Das Projekt zielt darauf ab, Neuchâtels Beteiligung an der Sklaverei und am Sklavenhandel zu untersuchen.
Ricardo Borrmann hat einen Bachelor-Abschluss in Sozialwissenschaften von der Universidade Federal do Rio de Janeiro (UFRJ) und einen Master-Abschluss in Politischer Theorie und Geschichte von der Universidade Federal Fluminense (UFF). Er promovierte in Kulturgeschichte und Wissenschaftsgeschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU). Seine Doktorarbeit, die 2018 im Franz Steiner Verlag (Beiträge zur Europäischen Überseegeschichte) veröffentlicht wurde, trägt den Titel Tobias Barreto, Sílvio Romero und die Deutschen: Die Rezeption deutschsprachiger Autoren in der brasilianischen Rechtsgeschichte (1869-1889).
Im Jahr 2018 war er Research Fellow am Zentrum für Medien-, Kommunikations- und Informationsforschung (ZeMKI) an der Universität Bremen und ist weiterhin Mitglied des Labors für Audiovisuelle Medien und Historiographie, geleitet von Professorin Delia González de Reufels (Lehrstuhl für Lateinamerikanische Geschichte). Im selben Jahr lehrte er auch an der Fakultät für Sozial- und Kulturwissenschaften und gab Kurse zur Geschichte der Eugenik und Medien in Lateinamerika.
Bis 2023 arbeitete er als Postdoktorand und Dozent am Lehrstuhl für Lateinamerikanische Geschichte am Fachbereich Geschichte der Universität Bremen. Sein Habilitationsprojekt konzentrierte sich auf die Rekonstruktion des transnationalen und lateinamerikanischen intellektuellen Netzwerks des brasilianischen Filmkritikers Paulo Emílio Salles Gomes (1916-1977), gefördert durch die Zentrale Forschungsförderung (ZF) der Universität Bremen für Nachwuchswissenschaftler.
Als Assistent von Professorin Delia González de Reufels (Lehrstuhl für Lateinamerikanische Geschichte) beteiligte er sich am Projekt „Win a Tutor: Didaktische E-Learning-Anwendungsszenarien“ am Multimedia-Lehrzentrum (ZMML), das den Einsatz neuer digitaler Technologien und Erklärvideos im Geschichtsunterricht zum Ziel hatte. Außerdem war er Erasmus-Koordinator am Fachbereich Geschichte der Universität Bremen.
In Brasilien arbeitete er als wissenschaftlicher Assistent am Laboratório Cidade e Poder (LCP/UFF) – koordiniert von den Professoren Gizlene Neder und Gisálio Cerqueira Filho – und als Redaktionsassistent der Zeitschrift Passagens – Revue Internationale d'Histoire Politique et Culture Juridique (https://periodicos.uff.br/revistapassagens). Derzeit ist er Mitglied des Redaktionsausschusses dieser Zeitschrift sowie der Zeitschrift Direito em Movimento. Er ist außerdem assoziierter Forscher am Laboratório Cidade e Poder (LCP/UFF) und seit 2009 Mitglied der Nationalen Vereinigung für Universitätsforschung in Geschichte (ANPUH) sowie der Latin American Studies Association (LASA).
Forschungsschwerpunkte
Seine Expertise umfasst die intellektuelle Geschichte Brasiliens und Lateinamerikas (19. und 20. Jahrhundert). Seine Forschung konzentriert sich auf Kulturwissenschaften, deutschsprachige Intellektuelle, die Rezeption von Ideen, Intellektuelle und Kino, Rassismus und Eugenik, mit einem besonderen Schwerpunkt auf theoretischen Rahmenbedingungen wie Postkolonialismus, Dekolonisierungspraktiken, transatlantische intellektuelle Netzwerke sowie die Beziehungen zwischen Rechts- und Religionskultur. Er hat auch die Rezeption deutschsprachiger Autoren durch brasilianische Intellektuelle der Recife-Schule, insbesondere Tobias Barreto und Sílvio Romero, am Ende des 19. Jahrhunderts untersucht.
Lehreund Vorträge
WiSe 2024/2025 | Seminar: Menschenrechte und Autoritarismus in Brasilien: eine historische Einführung (Deutsch) Seminar: Kolonisierung und Sklaverei im 19. Jahrhundert: Europa und der Black Atlantic (Deutsch) Seminar: Die Geschichte der Eugenik und des Rassismus in Lateinamerika: Verflechtung(en) und Rezeption(en) (Deutsch) |
WiSe 2022/2023 | Seminar: Menschenrechte, Gender und Rassismus in Brasilien in einer historischen und vergleichenden Perspektive (Deutsch mit Gastvorträgen und Diskussionen auf Englisch) |
SoSe 2022 | Seminar: Rassismus Gestern und Heute: Medien, Institutionen und Eugenik (Deutsch und Englisch) |
WiSe 2021/2022 | Seminar: Grundlagen historischen Arbeitens (Deutsch) Seminar: Intellektuelle und Film: Diktaturen, Institutionen und Eugenik (Deutsch) |
WiSe 2020/2021 | Seminar: Grundlagen historischen Arbeitens (Deutsch) Seminar: Postcolonialism, Canonic Texts and Interpretations of Brazil and its History (English) |
SoSe 2020 | Seminar: Geschichte, Eugenik und Film: intellektuelle Netzwerke in Lateinamerika (Deutsch) |
WiSe 2019/2020 | Seminar: Die Geschichte des Rassismus und der Eugenik in Brasilien (Deutsch) Seminar: Autoritarismus, Medien und Erinnerungskultur in Brasilien durch Filme (Deutsch) |
WiSe 2018/2019 | Seminar: Die Medienlandschaft in Brasilien: Geschichte und Politik (Deutsch)* *am Zentrum für Medien-, Kommunikations- und Informationsforschung (ZeMKI) |
SoSe 2018 | Seminar: Die Geschichte der Eugenik in Brasilien (Deutsch) |
06.27.24 Eröffnungsredner: „A Alemanha de Tobias Barreto: Direito, Evolucionismo e Antitomismo“. Webinar: 65. Sitzung des Permanenten Forums für Rechtsgeschichte und 9. Sitzung des Permanenten Forums für Vergleichendes Recht. Escola da Magistratura do Rio de Janeiro, EMERJ, Brasilien, ZOOM/Youtube: youtu.be/--K8zFdQamg
06.13.24 Präsentation: „Tobias Barretos eigenes privates Deutschland: Juristisches Denken, Evolutionslehre und Anti-Thomismus“. Workshop: Perspektiven für transatlantische Forschungskooperation. Koordiniert von Prof. Christine Vogel. Universität Vechta, Vechta, Deutschland.
02.14.24 Präsentation: „Migrationen und wirtschaftliche Verflechtungen zwischen dem Kanton Neuenburg und dem kolonialen Atlantik (1800-1920)“. Öffentliche Präsentation: Projekt „Neuchâtel face à la colonisation: circulations, intrications et mémoire“. Koordiniert von den Profs. Kristina Schulz und Matthieu Gillabert. Université de Neuchâtel, Neuenburg, Schweiz.
10.31.23 Präsentation: „Paulo Emílio und die religiöse Kultur: Intellektuelle, Kino und Politik“ (Portugiesisch). Zweites Webinar „Für eine nationale, transnationale und globale Geschichte: Zirkulation von Ideen und kulturelle Aneignungen“. Organisiert von Prof. Gizlene Neder. Universidade Federal Fluminense/Laboratório Cidade e Poder, Rio de Janeiro, Brasilien.
10.31.23 Präsentation: „Paulo Emílio-Vlado: Generationenunterschiede oder religiöse Auseinandersetzungen?“ (Portugiesisch). Erstes Webinar „Für eine nationale, transnationale und globale Geschichte: Zirkulation von Ideen und kulturelle Aneignungen“. Organisiert von Prof. Gizlene Neder. Universidade Federal Fluminense/Laboratório Cidade e Poder, Rio de Janeiro, Brasilien.
08.04.23 Konferenz: „Interpretationen des Schreber-Falls: Ängste eines juristischen Dieners“ (Portugiesisch). EMERJ, Rio de Janeiro (via ZOOM). Einladung von der Richterakademie Rio de Janeiro, Escola da Magistratura do Rio de Janeiro.
07.12.23 Konferenz: „Transnationale Austausche hinter Filmarchiven: das Netzwerk des Filmkritikers Paulo Emílio Salles Gomes (1916-1977)“. Ihila, Universität zu Köln. Einladung von Prof. Dr. Debora Gerstenberger.
Publikationen
Aktuellste Veröffentlichung:
Borrmann, R. (2024) Paulo Emílio Salles Gomes, a cultura religiosa e o ensino do cinema no Brasil. In Neder, G., Barcelos Ribeiro da Silva, A. P., Mendes Gomes, J. R. (eds.) História transnacional e global: circulação de ideias e apropriações culturais. Rio de Janeiro: Mauad X, p. 219-245. ISBN: 9786553771529. https://mauad.com.br/historia-transnacional-e-global-circulacao-de-ideias-e-apropriacoes-culturais
Weitere Veröffentlichungen: