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Vortragsreihe studio WiSe 2025/26

Das Forschungsfeld wohnen+/-ausstellen in der Kooperation des Instituts für Kunstwissenschaft - Filmwissenschaft - Kunstpädagogik der Universität Bremen mit dem Mariann Steegmann Institut. Kunst & Gender lädt ein zu folgenden Veranstaltungen:

Buchpräsentation und Vortrag
11. Dezember 2025, 18 Uhr 
Olbers-Saal, Haus der Wissenschaft Sandstraße 4/5, 28195 Bremen und via Zoom 

Silke Förschler, Astrid Silvia Schönhagen (Hg.) Trophäen. Inszenierungen der Jagd in Wohn- und Ausstellungsräumen
transcript Verlag 2025, Schriftenreihe wohnen+/-ausstellen, Band 12 
 
Christina Threuter, Trier
Hatari! Großwildjäger*innen und ihre Trophäen in der kolonialen Wohnkultur und der Mode des 20. Jahrhunderts 

Der Vortrag fokussiert den Mythos einer erfolgreichen Kolonialzeit in der Vorstellung von den Kolonisator*innen als Großwildjäger*innen, deren erbeutete Trophäen Zeichen ihres Sieges bzw. ihrer Macht sind. Der zeitliche Bogen reicht von der deutschen Kolonialzeit in Tansania über die 1960er Jahre bis heute. Die 1960er markieren dabei eine Schlüsselzeit: Mit der Unabhängigkeit vieler afrikanischer Staaten verband sich Hoffnung auf Dekolonialisierung, während zugleich kolonialrevisionistische Erzählungen der Groß- wildjagd etwa im Tierschutz und in der Massenkultur fortlebten. Die Trophäe überdauerte so bis heute als modernes, in der Regel unhinterfragtes Lifestyleprodukt im Kolonialstil des Wohnens, im modischen Safari-Look sowie im Leo-Print. 

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Vortrag
20. Januar 2026, 18 Uhr
b.zb Bremer Zentrum für Baukultur Am Wall 165/167, 28195 Bremen und via Zoom 


Regine Heß, München
Wer wohnt wo auf großen Ausstellungen? Ungleiche (Wohn-)Modelle zeigen 

Große Ausstellungen wie Welt-, Kunstgewerbe-, Kolonial- und Bauausstellungen verfügen über einen beträchtlichen Anteil von Architektur im Maßstab 1:1. Sie haben auch immer wieder das Wohnen und das Wissen darüber gezeigt: in Palästen, Häusern, Hütten, Zimmern und Gärten. Damit stellten sie (Wohn-)Modelle der Ungleichheit zwischen Klassen, Geschlechtern, Ethnien und Nationen aus. Ausgestellte Menschen interagierten mit Gebäuden und Exponaten und demonstrierten den Prozess des Wohnens. Ausstellungsberichte betonen, dass reale Menschen das Erlebnis und die Besucher*innenzahl steigerten. Das Ausstellungsgelände verstanden als „Territorium“ (Stuart Elden), auf dem die Veranstaltenden über In- und Exklusion bestimmen, ist Schauplatz des Konflikts, wo eine Gruppe die Kontrolle über Andere ausübt. 

Die Veranstaltung ist eine Kooperation mit dem b.zb Bremer Zentrum für Baukultur. 

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Wohnen – jener vermeintliche Ort des Privaten – ist in der Moderne als gesellschaftlicher Schauplatz figuriert, an dem sich die innenorientiert moderne Subjektivität fortwährend veräußert, ausstellt und ausstellen muss. Wohnen richtet als politische, soziale und kulturelle An-Ordnung Zuschreibungen an Geschlechter, Ethnien, Körper und Nation ein. Auch Ausstellen ist eine Konstellation sozialer und kultureller Narrative, die im Akt des Zeigens Wissen und Vorstellungen produziert. Im Forschungsfeld wohnen+/-ausstellen wird das Prinzip des Einrichtens und Ausstellens in verschiedenen bildlichen und räumlichen Formaten des Zu-Sehen- Gebens untersucht. Das Forschungsfeld ist eine Kooperation des Instituts für Kunstwissenschaft – Filmwissenschaft – Kunstpädagogik der Universität Bremen mit dem Mariann Steegmann Institut. Kunst & Gender
(Leitung: Kathrin Heinz). 

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Informationen:

www.mariann-steegmann-institut.de

Die Zoom-Links werden zeitnah bekanntgegeben unter:

www.mariann-steegmann-institut.de

 

Christian Heinz