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BMBF fördert Verbundprojekt „PersonA“ am markstones Institute

Ein neues Verbundprojekt mit Beteiligung der AG „Digitales Marketing“ (Prof. Eisenbeiß) entwickelt ein Privatsphäre-Management-System für personalisierte Assistenzsysteme in Produktion und Service. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das Vorhaben mit 1,5 Mio. Euro.

Die Unterstützung von Arbeitsprozessen mit digitalen Assistenzsystemen dringt inzwischen tief in sämtliche Wertschöpfungsbereiche ein, von der Produktion bis hin zum technischen Service. Sogenannte Wearables wie bspw. Smart Watches oder Augmented-Reality-Brillen assistieren bei der Montage und bei der Reparatur. Diese digitalen Arbeitsmittel ermöglichen es dabei den Beschäftigten, beide Hände für ihre eigentliche Tätigkeit frei zu haben. In diesem Zusammenhang erlauben es diese Wearables aber auch, personenbezogene Daten in bedeutendem Umfang zu sammeln und zu verwerten, wie etwa Daten zu Bewegungsabläufen, Ruhepuls, Blutdruck und Bioimpedanz, aber auch Foto-, Video- und Tonaufnahmen aus dem unmittelbaren Umfeld der Beschäftigten.

Grundsätzlich bieten sich durch die Erhebung und Analyse von personenbezogenen Daten sowohl für Unternehmen als auch für die Beschäftigten wertvolle Potenziale. Zum Beispiel können Wearables hierdurch eine auf den bzw. die einzelne(n) Beschäftigte(n) (in Echtzeit) angepasste, d. h. personalisierte Assistenz bereitstellen. Die angebotene Assistenz kann bspw. dynamisch am kontinuierlich erhobenen, individuellen Wissenstand ausgerichtet werden. Je heterogener die Qualifikationsstrukturen von Beschäftigten ausfallen, desto gewinnbringender erscheint der Einsatz einer personalisierten Assistenz – für das Unternehmen, aber auch für die bzw. den einzelnen Beschäftigten.

In der Praxis steht und fällt der Erfolg derartiger Assistenzsysteme zum einen mit der Akzeptanz seitens der Beschäftigten und zum anderen mit der Rechtskonformität der entwickelten Lösungen. Beschäftigte könnten die Sorge haben, dass die Daten zu anderen Zwecken „missbraucht“ werden, wie etwa zur Beurteilung ihrer Produktivität, Leistung, Arbeitsqualität oder gar ihres Lebenswandels. Sämtliche Vorteile einer personalisierten Assistenz würden unter diesen Umständen in den Hintergrund rücken. Die Folge wäre eine geringe Akzeptanz gegenüber dem neuen Assistenzsystem. Ebenso muss ein Assistenzsystem den geltenden (datenschutz-)rechtlichen Rahmenbedingungen Rechnung tragen, um sich als – rechtlich zulässiges – Produkt auf dem Markt etablieren zu können. Mit dem PersonA-Projekt soll ein Privatsphäre-Management-System für die Erhebung und Verwendung personenbezogener Daten im Rahmen von personalisierten Assistenzsystemen geschaffen werden, das sowohl die Akzeptanz von Beschäftigten steigert als auch die Rechtskonformität gewährleistet und überdies auf unterschiedliche Branchen sowie Arbeitsprozesse anwendbar ist.

Das Verbundprojekt führt das markstones Institute in Kooperation mit dem Institut für Informations-, Gesundheits- und Medizinrecht der Universität Bremen sowie mit der Ruhr-Universität Bochum durch. Praxispartner sind zudem das nextpractice-Institut für Komplexität und Wandel gGmbH, die Ubimax GmbH, die WS System GmbH und die KEMPER GmbH. Das Projekt startete im September 2019 und läuft für drei Jahre. Es wird mit 1,5 Mio. Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und vom Europäischer Sozialfonds gefördert.

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Aktualisiert von: Redaktion