Literatur- und Kunstreise nach Bayern

Auf den Spuren von Dichtern und Malern nach München und ins bayrische Voralpenland

„Was ist das Einzigartige an den Städten Deutschland? Jede, “ – so befand der Dichter G. Hauptmann in seinem „Lobpreis Münchens“, “hat ihr eigenes Gesicht, manche ein Antlitz mit seiner nur ihm zukommenden Schönheit.“ Neugierig geworden folgen wir dem Hauptmannschen Impuls und begeben uns auf die Spurensuche der Einzigartigkeiten - unser Ziel ist München und das bayrische Voralpenland.
Die Anreise nach München beginnt mit einem Zwischenstopp bei Fulda; Schloss Fasanerie mit einer Schlossführung bietet den Auftakt zur Reise, die uns dann in die Kunstmetropole München führt. In München erwartet uns am 2.Tag der Reise unter dem Stichwort “Münchner Malerfürsten und Autoren“ der Besuch des Lenbach-Hauses und der Villa Stuck, wo Gemälde und Plastiken des Künstlerfürsten Franz von Stuck gezeigt werden. Der 3.Tag der Reise führt uns ins hiesige Literaturhaus, das 1997 eröffnet, einerseits Münchens literarische Tradition aufzeigt, andererseits von der wichtigen Stellung der Stadt im europäischen Kontext der Verlagslandschaft spricht. Das Thema des Tages, “Literaturstadt München“ bringt uns zum „Valentin-Karlstadt-Musäum“ – der Name deutet bereits darauf hin: das „Musäum“ ist keine gewöhnliche Ausstellung. Die Schau ist so hintersinnig-originell wie die Münchener Künstler Karl Valentin und Liesl Karlstadt, deren Sprachgenialität hier gedacht wird. Ein literarischer Spaziergang durch das berühmte Schwabing erwartet uns am Nachmittag; gegen Ende des 19. Jahrhunderts lebten hier Schriftsteller und avantgardistische Maler. Berühmtheit erlangte der Simplicissimus, ein politisches Magazin, und es war die Zeit des Kabaretts der Elf Scharfrichter. Blütezeit war die Zeit vor dem Ersten-Weltkrieg mit Namen wie Thomas Mann, Frank Wedekind, Wassily Kandinsky und Paul Klee.
Das Thema des 4. Reisetages lautet “Auf den Spuren von Künstlern und Schriftstellern in die Sommerfrische vom Starnberger See ins „Blaue Land.“ Wir verlassen München und fahren in die Region Südliches Oberbayern- eine Landschaft wie aus dem Bilderbuch. Auf dem Starnberger Seeerwartet uns eine literarische Rundfahrt.
Nachmittags besuchen wir das nördlich von Bernried direkt am See gelegene Lothar G. Buchheim Museum mit expressionistischen Werken und Volkskunst aus Afrika. Wir übernachten im Luftkurort Murnau, der erhöht liegt zwischen Staffelsee und Riegsee nördlich dem Murnauer Moos, durch das früher die römische Handelsstraße Richtung Augsburg verlief.
Der Schwerpunkt des 5. Reisetages führt uns auf die Spuren des Dichters und Dramatikers Ödon von Horvath und Gabriele Münters und ihrer Malerfreunde im Murnauer Moos. Das wohl schönste Gebäude in Murnau ist das Münter-Haus, in dem sich das Museum befindet; hier lebte zwischen 1909 und 1914 G. Münter mit ihrem Lebensgefährten W. Kandinsky. Neben den Werken dieser Künstler befinden sich hier auch Bilder anderer Mitglieder der expressionistischen Künstlergruppe „Der Blaue Reiter.“ Nachmittags erwartet uns eine Kutschfahrt durch das schöne Murnauer Moos.
Der 6. Tag der Reise trägt die Überschrift „Zu Gast bei Franz Marc, Lovis Corinth und Olaf Gulbransson.“
Wir fahren in den Kurort Kochel am See; ein berühmter Sohn der Stadt ist der Künstler Franz Marc. Das Haus in dem er lebte, beherbergt heute das Franz Marc Museum; hier sind neben seinen Werken auch die anderer Künstler des Blauen Reiter ausgestellt.
Am Tegernsee führt uns die letzte Tagesstation in das dortige Olaf-Gulbransson-Museum. 1902 holte Albert Langen den begabten Zeichner nach München an den „Simplicissimus“, der den Norweger schnell berühmt machte und für den er bis zum letzten Jahrgang zeichnete. Er widmete sich in den späteren Jahren auch zunehmend der Malerei; G. starb 1958 auf seinem „Schererhof“ oberhalb des Tegernsees.
Wir übernachten an der pittoresken südbayrischen Stadt Beilngries; die alte Stadt ist heute noch mit Mauern, neun Wehrtürmen und einem Stadtgraben befestigt.
Am siebten Tag führt uns die Heimreise über Bad Lauchstädt; hier erwartet uns ein würdiger Abschluss der Reise mit einer Führung durch das Historische Goethetheater, das 1802 durch Goethe eröffnet wurde. Zu seinen amtlichen Tätigkeiten in Weimar gehörte bis 1817 die Leitung des Herzoglichen Hoftheaters, das er 1791 im Auftrag Herzog Carl Augusts einrichtete. So unterstand das Theater in Bad Lauchstädt ebenso Goethes Oberdirektion.