Arbeitsgruppen

Transnationale Unternehmer sind Migranten, die ein Unternehmen gründen und gleichzeitig die geschäftsbezogene Verbindung zwischen verschiedenen Ländern (meist ihrem Heimat- und Aufnahmeland) aufrechterhalten. Verschiedene Arten von Menschen können sich an transnationalen unternehmerischen Aktivitäten beteiligen, darunter hoch qualifizierte Migranten, Arbeitsmigranten, Expatriates & Repatriates, Geflüchtete, Rückkehrer und die Diaspora. Durch die Globalisierung und den jüngsten technologischen Fortschritt in der Kommunikations- und Transportbranche ist die Zahl der globalen Migranten in den letzten Jahrzehnten drastisch gestiegen, und die Art und die Formen der Migration sind immer vielfältiger geworden. Migranten verfügen über ein einzigartiges Human- und Sozialkapital an verschiedenen geografischen Standorten und sind in der Lage, sie durch ihre kognitive Kapazität zu kombinieren, um idiosynkratrische unternehmerische Werte in einem transnationalen Umfeld zu schaffen.

Facebook, Google, Apple, Tesla, airbnb, Uber, twitter, Dropbox: all diese überaus erfolgreichen Unternehmen sind als innovative Start-ups gestartet und stammen allesamt aus dem Silicon Valley. Warum schafft es diese kleine Region in Kalifornien, eine so hohe Dichte an innovativen Geschäftskonzepten hervorzubringen? Die Antwort auf diese Frage liegt in der kontextuellen Betrachtung der Start-ups und deren Entrepreneure. Sie agieren nicht im Vakuum, sondern im Zusammenspiel mit ihrer Umgebung. Somit kann die hohe Dichte an innovativen und skalierbaren Gründungen im Silicon Valley mit dem erfolgreich etablierten lokalen Entrepreneurial Ecosystem erklärt werden. Als Entrepreneurial Ecosystem werden räumlich begrenzte Regionen bezeichnet, die durch das Wirken vernetzter unabhängiger Akteure und regionaler Ressourcen eine förderliche Umgebung für Unternehmertum bieten und damit vorteilhafte Bedingungen für die Entwicklung von Start-ups liefern.

Start-ups stehen oft vor besonderen Herausforderungen und typischen Engpässen (z.B. Mangel an spezifischen Fähigkeiten, Ressourcen und administrativer Unterstützung, schwache Geschäftsnetze). Inkubatoren und Acceleratoren unterstützen Unternehmer bei der Bewältigung dieser Herausforderungen, indem sie gezielte Ressourcen und Dienstleistungen bereitstellen, wie z.B. Trainings zur persönlichen und geschäftlichen Entwicklung, Finanzierungsmöglichkeiten, Arbeitsräume, Mentoring und Beratung. Insbesondere die Skalierung des Start-ups ist ein anspruchsvolles und riskantes Unterfangen mit Herausforderungen, die oft nur durch eine hochprofessionelle Unterstützung gut entwickelter Acceleratoren bewältigt werden können. Start-ups brauchen ein günstiges Geschäftsumfeld, das es ihnen ermöglicht, sich zu entwickeln und zu wachsen. Diese Bemühungen führen zu einer Start-up Überlebensquote von 40-50%, welche höher ist als die Überlebensquote ohne Hilfe von Inkubatoren und Acceleratoren.

Entrepreneurship als Lehrgebiet ist seit ihrem Beginn in den frühen 1970er Jahren in den USA immer beliebter geworden. Durch die zunehmende Globalisierung und Digitalisierung besteht ein kontinuierlicher Bedarf an der Weiterentwicklung neuer Lehr- und Lernansätze, Lernphilosophien und neuer Bildungsrichtlinien für Entrepreneurship. Seit der Entstehung von Entrepreneurship Education hat es einen starken Anstieg an Programmen und Kursen zur Entrepreneurship-Ausbildung gegeben. Diese Angebote sind nicht nur an Universitäten und anderen Hochschulen verfügbar, sondern finden auch schrittweise Anwendung in Berufsschulen und Fachhochschulen. Angefangen mit einer eher traditionellen Vorgehensweise, die sich auf den Aufbau von Fähigkeiten und das Verstehen verschiedener Aspekte der Unternehmensgründung konzentriert, hat sich Entrepreneurship Education nun zu einem kreativeren, interaktiveren und studentenzentrierten Modell gewandelt.

Die Unternehmensnachfolge ist ein zentrales und fest verankertes Forschungsfeld im Kontext der Forschung zu Familienunternehmen. Nicht nur in Deutschland stehen viele kleine und mittlere Unternehmen (KMU) aktuell vor der Herausforderung, dass ihre derzeitigen Inhaber:Innen altersbedingt nach einer Nachfolgelösung suchen, aber keine familien-interne Nachfolgeoption realisiert werden kann. Mehr und mehr Unternehmen verlassen die Familienhand und suchen nach externen Lösungen. Vor diesem Hintergrund gewinnt das Konzept des Entrepreneurship-through-Acquisition (EtA) zunehmend an Relevanz. EtA beschreibt den Prozess, in dem Unternehmer:innen bestehende Unternehmen übernehmen und durch ihre Tätigkeit weiterentwickeln, anstatt ein neues Unternehmen zu gründen.