(AKAD05) Rainer Maria Rilke: „Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge“ (1910)

Rainer Maria Rilke wurde 1875 in Prag geboren. Nach dem Besuch der Militärschule folgte das Studium der Philosophie, Kunst- und Literaturgeschichte in Prag, ab 1894 beginnt er sein dichterisches Schaffen. 1896 verbindet ihn eine Freundschaft und Liebe mit Lou Andreas-Salomé in München, 1897 übersiedelt Rilke nach Berlin. Mit ihr reist er 1899 und 1900 nach Russland. 1900 übersiedelt Rilke nach Worpswede, 1901 heiratet er dort die Bildhauerin Clara Westhoff, eine Schülerin Rodins., 1902/03 Aufenthalte in Paris. 1905/06 wird er Privatsekretär Auguste Rodins in Paris.

Es folgen zahlreiche Auslandsreisen, u.a. nach Nordafrika und Spanien.
Ab 1919 lebte Rilke in der Schweiz, er starb 1926 in Valmont sur Territet bei Montreux.

Rainer Maria Rilke zählt zu den wichtigsten Wegbereitern der Literarischen Moderne.

Die Literarische Moderne entstand am Ende des 19. Jhd. im Strudel neuen Wissens und neuer Erfahrungen, die mit denen der Klassik, Romantik und des bürgerlichen Realismus nicht mehr zu bewältigen waren. Die Literatur der Moderne setzt sich, auch sprachlich, von der Vergangenheit ab. Rainer Maria Rilke begann 1904, unter dem Eindruck eines ersten Paris-Aufenthalts in konsequenter Abkehr vom realistischen Roman des 19. Jhd., seinen Tagebuchroman „Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge“.

Hier vermischen sich mit den Großstadterlebnissen die Erfahrungen der Außenwelt und ihrer Geräusche; über den Lärm der Industrie legen sich die menschlichen Stimmen - die Geräusche werden in dieser modernen Literatur hörbarer, sie werden zu einem festen Element.
Neben den Geräuschen verfolgt Rilke eine andere Spur: die sichtbaren Dinge werden ihm zur Animation, das „Sehen zu lernen“. Es wird ihm zum Schrecken und entlädt sich in Bildern, die Alltagserfahrungen weit hinter sich lassen. Rilke schreibt dabei mit dem Rüstzeug des Lyrikers, der Roman, an den er sich wagte, wurde zu einem Prosagedicht, das den Roman in einen Bildteppich verwandelte, Großstadterfahrungen vermischen sich mit der dichterischen Imagination.
 

Ausgabe:

Rainer Maria Rilke, „Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge“, kommentierte Ausgabe, Reclam Verlag, Universal Bibliothek.
 


Dozentin: Margrit Platt, M.A.

Zeit:           montags,   10:00 s.t. - 11:30 Uhr   (ab 08.04.2024)

Veranstaltungsart:  hybrid, in Präsenz (Gebäude SFG, Raum 0140 oder wahlweise Online-Teilnahme

Hinweis:   Teilnehmerbegrenzung: 70 Personen in Präsenz

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