(AKAD37) Malerinnen

Im Titel ist das Gendersternchen nicht vergessen worden, in der Veranstaltung geht es in der Tat nur um Frauen, die sich in der Zeit vom 16. Bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts als Malerinnen betätigt haben. Besucht man eine Gemäldegalerie, die vor allem Bilder aus der Zeit vor dem 20. Jahrhundert zeigt, dann sollte es eigentlich auffallen, dass Malerinnen nicht oder nur vereinzelt mit ihren Werken zu sehen sind.

  •  Erst in den letzten etwa 50 Jahren stellt man sich dazu Fragen. Gab es denn gar keine Malerinnen?
  • Es gab einige und davon haben wenige einen höheren Grad an Bekanntheit erlangt. 
  • Wo liegen die Ursachen für die geringe Anzahl und warum wurden sie von den Kunsthistoriker*innen übersehen.

Als die Forschung es geschafft hatte, die Signatur der Malerin Judith Leyster (Niederlande, 17. Jh.) zu entziffern, musste bei einer Reihe von Bildern (unter anderem von Dirck Hals) die Zuschreibung zu ihren Gunsten korrigiert wer-den. Man(n) hatte sich einfach nicht vorstellen können, dass eine Frau so gut malt!
Die Tatsache, dass Frauen weitgehend von höherer Bildung ausgeschlossen waren, hatte Auswirkung auf die Wahl der Bildgattung. Es gibt nur sehr wenige Historienbilder, dafür aber im Verhältnis eine größere Anzahl an Stillleben und Porträts. Dies stellt einen Reflex auf die eingegrenzte Lebenssituation einer Frau dar. Selbst das Landschaftsbild ist selten, da die zur Vorbereitung erforderlichen Studien und Skizzen eine Bewegungsfreiheit erforderte, die den Frauen gemäß den damals geltenden Konventionen nur sehr eingeschränkt oder gar nicht zugestanden wurde. 

Inzwischen wird verstärkt versucht das Fehlende und Falsche zu entdecken, wissenschaftlich zu beforschen und in Ausstellungen zu präsentieren. Ein aktuelles Beispiel hierfür ist die zur Jahreswende in Hamburg gezeigte Ausstellung „Geniale Frauen“. Die amerikanische Feministin Germaine Greer hatte bereits in den frühen 70er Jahren in ihrem Buch „Das unterdrückte Talent“ die fehlende Beachtung der Malerinnen aus einer feministischen Sicht kritisiert.

Die vierteilige Vortragsreihe stellt Malerinnen beginnend mit dem 16. Jahrhundert bis zur klassischen Moderne vor. Im Mittelpunkt steht das Werk. Es wird aber auch gezeigt, wie dieses im Kontext der Künstlerinnenbiografie zu sehen und zu verstehen ist. Welche Widerstände waren zu überwinden und welche Nach-, vielleicht auch Vorteile wurden erfahren.

Die folgende Aufstellung gibt eine Auswahl der in der Veranstaltung vorgestellten Malerinnen wieder:

Sinfonisba Anguissola (1531/32 – 1625)
Artemisia Gentileschi (1592 – nach 1654)
Clara Peeters (1594 – 1658)
Judith Leyster (1609 – 1660)
Rosalba Carriera (1675 – 1757)
Anna Dorothea Therbusch (1721 – 1782)
Angelika Kauffmann (1741 – 1807)
Louie-Elisabeth Vigée-Lebrun (1755 – 1842)
Mary Cassatt (1844-1926)
 


Dozent:             Manfred Janssen

Zeit:                   4 x montags, 14:00 s.t. - 15:30 Uhr  (ab 06.05.2024)

Termine:           06.05. + 13.05. + 27.05. und 03.06. 2024

Veranstaltungsart:      hybrid, in Präsenz (Akademie, Raum B 0770) oder wahlweise Online-Teilnahme

Hinweis:         Teilnehmerbegrenzung: 40 Personen in Präsenz

Entgelt als einzelne Buchung: 55,-Euro (wenn Sie diese Veranstaltungen als einzige im gesamten Sommersemester 2024 belegen)

Kontakt

Wir sind für Sie da:

Nicole Lehmkuhl
Maike Truschinski
Jaroslaw Wasik

Büro:
Zentralbereich / Raum B0670
Bibliothekstraße 2A

Sprechzeiten:
Mo - Fr 10:00 - 12:00 Uhr

Telefon: 0421- 218 61 616
Telefax: 0421 - 218 61 606
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