(AKAD41) Die raue Schönheit Schottlands - Landschaften, Gesteine und Kultur

Schottland ist von 790 Inseln umgeben, von denen etwa 130 bewohnt sind. Zusammen mit dem „Festland“ sind das ein Drittel der Fläche des Vereinigten Königreiches. Jedoch hat Schottland die geringste Bevölkerungsdichte. Die gut fünf Millionen Einwohner leben zumeist in küstennahen Städten, die durch die Öl- und Gasfunde in den letzten Jahrzehnten stetig wuchsen. Für die Besucher bleiben weithin wilde und unberührte Landschaften mit berauschenden Blicken auf eine faszinierende Natur. Auf den Inselgruppen der Orkneys und Shetlands im Norden bzw. der Hebriden im Westen kommt man den Naturgewalten besonders nahe, insbesondere, wenn man Ruhe und Abgeschiedenheit sucht.  
Überall ragen steile Felsformationen aus den schier endlosen Heide- und Wiesenlandschaften, die im Norden zum großen Massiv der Highlands zusammengewachsen sind. Von hier aus verteidigten mutige und eigenständige Clans jahrhundertelang ihre Unabhängigkeit, vor allem gegen den Nachbarn England. Schlösser und Burgen vermitteln auch nach vielen Jahrhunderten die gelebte Geschichte. Oft nur noch als Ruinen erhalten prägen sie das Landschaftsbild Schottlands. Obwohl seit 1707 zum Königreich Großbritannien vereinigt, und seit langem weitgehend autonom verwaltet, besteht bei den meisten Schotten der Wunsch nach Eigenständigkeit. Dies drückt sich auch in den jüngsten Referenden aus und wird zudem durch ein klares schottisches JA zu Europa befeuert. 
Die Schotten gelten als die Erfinder der Steinkreise! Callanish auf Lewis, das gigantische Monument aus 50 Steinriesen wurde vor etwa 5.000 Jahren errichtet. (Stonehenge ist 1.000 Jahre jünger). Auf der Orkney Insel Mainland stehen noch 21 von den ursprünglich 60 Steinen die zum Ring of Brodgar vor 4700 Jahren herbeigeschleppt und aufrichtet wurden. Im benachbarten Skara Brae, dem „Herz des neolithischen Orkney“, sind die Behausungen der Steinzeitmenschen zu finden. Daneben gibt es auch die eisenzeitlichen Brochs, Rundhäuser, die man nur aus Schottland kennt. Das am besten erhaltene steht auf der Insel Mousa, ist 13m hoch und wurde 300 v.Chr. errichtet. Neben diesen archäologischen Besonderheiten wird in den Vorträgen auch die Entstehungsgeschichte der Gesteine beleuchtet und Zusammenhänge mit den typischen Landschaftsmerkmalen geknüpft. 

Die ältere geologische Geschichte Schottlands verlief weitestgehend unabhängig vom „Mainland“. Fjord-artige Buchten (Firths) kennzeichnen den zerklüfteten Küstenverlauf Schottlands und setzen sich oftmals in langgestreckten Seen (Lochs) landeinwärts fort. Auf Karten stechen sie als markanten Linien hervor, die kilometerlange tektonische Brüche nachzeichnen. Diese Brüche sind meistens geologisch sehr alt, wie z.B. die Great Glenn Fault, und können in ihrem Verlauf bis Norwegen bzw. bis Nordamerika verfolgt werden. Dadurch besitzen einige Landschaftsteile Schottlands mehr geologische Ähnlichkeiten mit tausenden Kilometer entfernten Regionen auf der anderen Seite des Atlantiks, als mit den unmittelbar südlich anschließenden Landesteilen. 

In den Vorträgen werden die großen geologisch-tektonischen Muster im Untergrund Schottlands entschlüsselt; sie zeichnen das geologische Bild und in vielen Bereichen auch das heutige Landschaftsbild nach. Eng verknüpft sind auch die Beziehungen zwischen dem geologischen Untergrund und dem Wasser. Es dient als Rohstoff für das „Wasser des Lebens“, das in mehr als 100 Whiskybrennereien produziert wird. Über Zusammenhänge mit dem geologischen Untergrund darf spekuliert werden.
 


Dozent:            Prof. Dr. Jochen Kuss

Termine:           Freitag, 31.05.2024 + Mittwoch, 05.06.2024

Zeit:                  12:00 s.t. - 13:45 Uhr

Veranstaltungsart:       hybrid, in Präsenz (Akademie, Raum B 0770) oder wahlweise Online-Teilnahme

Hinweis:         Teilnehmerbegrenzung: 60 Personen in Präsenz
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Entgelt als einzelne Buchung:  40,- Euro (wenn Sie diese Veranstaltung als einzige im gesamten Sommersemester 2024 belegen)

Kontakt

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Maike Truschinski
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