(J) Zur Archäologie des römischen Mainz

Bühnentheater Mainz
Bühnentheater Mainz

Bis zum 1. Jh. v. Chr. war der Mainzer Raum keltisch besiedelt. Eine damals bestehende Siedlung war nach dem keltisch Gott Mogon benannt; davon leitet sich der lateinische Name „Mogontiacum“ ab. Ariovist überquerte 75 v. Chr. bei Mainz den Rhein in Richtung Gallien. Doch blieb im Mainzer Gebiet die keltische Bevölkerung bis zur Ankunft der Römer intakt. Nach dem Gallischen Krieg lenkte Rom sein Interesse auf den Rhein und Germanien. Es unterwarf die linksrheinischen Gebiete, um von dort aus das rechtsrheinische Germanien zu erobern. Eines der dafür am Rhein errichteten Legionslager war das spätestens 11/12 v. Chr. von Drusus angelegte Lager Mogontiacum an der Mainmündung bei Mainz. Dort lagen bis 90 n. Chr. zwei Legionen, später dann bis zur Mitte des 4. Jhs. nur noch eine Legion. Mainz war Ausgangsort mehrerer Germanienfeldzüge. Daher lagen hier zeitweise bis zu vier Legionen und Auxiliartruppen. Daher baute man bei Weisenau ein zweites Militärlager, das bis zum Ende des 1. Jhs. n. Chr. bestand. Das Hauptlager war in Mainz-Kästrich. Nach der Varusschlacht 9 n. Chr. war der Rhein die Grenze zu den Germanen. 89 n. Chr. wurde Mainz Verwaltungszentrum und Hauptstadt der neu gegründeten Provinz Germania Superior. Im letzten Drittel des 1. Jhs. n. Chr. wurden das Legionslager in Stein, ein Aquädukt und eine Rheinbrücke mit Steinpfeilern erbaut. Von Mainz aus eroberte Rom die Wetterau, der Bau des Limes begann, und die Stadt blühte auf.

Ab dem Ende des 2. Jhs. n. Chr. wurde Mainz zunehmend von Einfällen der Chatten, Alamannen und Vandalen bedroht, besonders nach dem Fall des Limes 258 n. Chr. 259/60 verlor Rom das rechtsrheinische Limesgebiet und Mogontiacum war Grenzstadt. Seit dem 3.Jh. gab es Christen in Mainz, seit spätestens 368 einen Bischof. Im 4. Jh. bedrohten die Alamannen Mainz und besetzten es 352/355. Der kaiserliche Prinz Julian eroberte es 357 zurück und verstärkte die dortige Rheinflotte. In der 2. Hälfte des 4. Jhs. wurde die Stadtmauer aus dem 3. Jh. erneuert. Anfang 407 eroberten und zerstörten die Vandalen Mainz. Nach dem Hunnenüberfall 451 wurde Mainz fränkisch.

Thema unserer Veranstaltung soll die reiche archäologische Überlieferung des antiken Mogontiacum sein, die interessante und spannende Einblicke in das Leben dort und in das Selbstverständnis der Bevölkerung sowie in ihre Romanisierung erlauben. Wir werden die Reste römischer Bauten, römische Schiffsfunde und bedeutende römische Skulpturen behandeln, darunter viele Grabsteine, auf denen sich die Bewohner des antiken Mogontiacum selbst darstellten.
 


Dozentin:    Dr. Birgit Scholz

Termine:    5 x mittwochs

  • 21.02., 28.02., 06.03., 13.03., 20.03.2024

Zeit:    16:15 (s.t.) bis 17:45 Uhr

Entgelt:    55,- Euro

Veranstaltungsart/ -ort:   hybrid, in Präsenz (Akademie, Raum B 0770) oder wahlweise Online-Teilnahme

Hinweis:     Teilnehmerbegrenzung:  40 Personen in Präsenz

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