(K) Das Labyrinth - Darstellung und Mythen von der Bronzezeit bis in die Neuzeit

Ein kretisches Labyrinth
Ein kretisches Labyrinth

Hecken- und Mais-Labyrinthe sind wieder groß in Mode. Unter einem Labyrinth versteht man heute gewöhnlich einen begehbaren Irrgarten. Ursprünglich ist das Labyrinth aber eine bestimmte graphische Form, in der es keineswegs Sackgassen gibt. Sie lässt sich archäologisch zurückverfolgen bis in das 2. Jahrtausend v. Chr. nach Kreta.

Die antike Literatur und Kunst verbindet mit dem Labyrinth einen Mythos (Theseus’ Kampf gegen den Minotauros und Ariadnes Schicksal auf Naxos) und ein Ritual, nämlich einen bestimmten Tanz, was beides in attischen Vasenbildern des 6. und 5. Jh. v. Chr. reflektiert wird. In der etruskisch-römischen Kultur wird daraus ein Reiterspiel. In der römischen Kaiserzeit wird das Labyrinth zu einem beliebten Thema von Mosaikböden.

Die Kenntnis vom Labyrinth geht auch in der Spätantike und im Frühmittelalter nicht verloren. Es lebt mit unterschiedlichen Bedeutungen weiter in jüdischen und christlichen Handschriften, in den Kirchenlabyrinthen (Mosaikböden) der nordfranzösischen gotischen Kathedralen, den Rasenlabyrinthen in England und den „Trojaburgen“ in Skandinavien. Erst in der Renaissance wird das Labyrinth – mittels Hecken – in Oberitalien zum dreidimensionalen ‚Bau‘.
In der Moderne spielt der Minotauros im Werk Pablo Picassos eine bedeutsame Rolle.


Dozentin:    Dr. Luise Seemann

Termine:  4 Terminemontags und donnerstags

  • Montag,         19.02.2024
  • Donnerstag,   22.02.2024
  • Montag,          26.02.2024
  • Donnerstag,    29.02.2024

Zeit:    10:00 (s.t.) bis 11:30 Uhr

Entgelt:    50,- Euro

Veranstaltungsart/ -ort:    hybrid, in Präsenz (Akademie, Raum B 0660) oder wahlweise Online-Teilnahme

Hinweis: Teilnehmerbegrenzung: 40 Personen in Präsenz

Sie möchten sich anmelden?

[Zur Online-Anmeldung]