Aufbau des Studiums

Der Masterstudiengang umfasst insg. 120 CP und sieht eine Regelstudienzeit von vier Semestern vor.

Neben den Pflicht-Modulen, können Sie in Wahlpflichtbereichen individuelle Schwerpunkte setzen:

  • im Hinblick auf die methodische Ausrichtung Ihres Forschungsprojektes (Wahlpflichtbereich Methoden und Analysen)
  • die thematische Ausrichtung Ihres eigenen Forschungsprojektes betreffend (Wahlpflichtbereich Projektschwerpunkt)

Informieren Sie sich hier gerne weiter über die Struktur und die Inhalte des Studienganges.
 

Ziel des Studienganges ist es, dass Sie sich Schritt für Schritt ein Forschungsprojekt erschließen, eine theoretisch fundierte Forschungsfrage entwickeln, das Vorgehen planen und mit angemessenen empirischen Methoden Daten erheben und auswerten können. Die Ergebnisse des Forschungsprojektes stellen Sie dann in Ihrer Master-Arbeit dar.

Wir begleiten Sie dabei von Semester zu Semester und verfolgen dabei folgende Kompetenzziele:

  • eine soziologische Forschungsfrage theoretisch analysieren zu können
  • ein wissenschaftliches Projekt entwickeln zu können
  • fortgeschrittenen Methoden und Analysen der empirischen Sozialforschung verstehen, anwenden und reflektieren zu können
  • ein empirisches Forschungsprojekts praktisch und auf hohem wissenschaftlichem Niveau durchführen zu können
  • Forschungsergebnisse schriftlich dokumentieren und mündlich präsentieren zu können
  • im Team wertschätzend und konstruktiv arbeiten und diskutieren zu können

Im Wahlpflichtbereich Projektschwerpunkte erfolgt die thematische Vertiefung für das eigene Forschungsprojekt. Sie können dabei zwischen zwei Schwerpunkten wählen:

  •  Institutionalisierte Ungleichheiten

  •  Soziale Beziehungen, Netzwerke und Integration

Es werden Ihnen in dem jeweiligen Bereich methodische Werkstätten und Forschungslabore zur Verfügung gestellt.

 

Institutionalisierte Ungleichheiten

Das Themenfeld ‘Institutionalisierte Ungleichheiten‘ umfasst die zentralen Fragen der Soziologie der Sozialstruktur und Lebensformen, sowie die Bereiche Bildung, Arbeit und soziale Wohlfahrt.

Hier finden sich sowohl spezifische Fragen der Familiensoziologie wieder, als auch Fragen der Arbeitsmarktforschung, der Sozialpolitikforschung sowie der klassischen Ungleichheitsforschung, z.B. als Analyse des Wandels von Klassen, Schichten und Lebenslagen., aber auch die Analyse konkreter sozialer Mechanismen, die z.B. Ungleichheiten von Migranten und Einheimischen im Bildungssystem fördern oder abbauen, werden hier untersucht. Auch können hier demographische Ereignisse im Lebenslauf im Mittelpunkt stehen, wie etwa Heirat, Scheidung, Familiengründung oder Morbidität/Mortalität, insbesondere, wenn diese Ereignisse mit sozialer Ungleichheit in Verbindung stehen.


Soziale Beziehungen, Netzwerke und Integration

Die Einbettung von Individuen in Beziehungsnetzwerke ist ein weiterer zentraler Untersuchungsgegenstand der Soziologie. Die sozialen Beziehungen können z.B. auf lokaler Ebene in Stadtteilen oder Nachbarschaften untersucht werden, aber natürlich ebenso in der unmittelbaren Nahumgebung der Familie, sowie in anderen Kontexten, etwa in Organisationen oder Schulklassen. Beziehungen können sowohl aus der Perspektive eines Individuums (ego-zentriert) oder als soziales Netzwerk Gegenstand der Forschung sein. Aber auch Beziehungen zwischen Gruppen, etwa zwischen Zugewanderten und Einheimischen oder zwischen unterschiedlichen ethnischen und religiösen Gruppen, können Gegenstand der Forschungsarbeit werden, wie auch Stereotype und Vorurteile.

Weitere Forschungsfragen befassen sich mit sozialer Ordnungsbildung und Integration, die soziale Kohäsion und das Vertrauen, etwa in die Eigen- und Fremdgruppe, sowie die Frage nach der sozioökonomischen oder kulturellen Segregation von Netzwerken. Ein Schwerpunkt stellt die Integration von Zuwanderern dar, wobei sowohl die soziale Dimension der Beziehungen, Netzwerke, ethnischen Grenzziehungen und Intergruppenbeziehungen, als auch die sozialen Ungleichheiten untersucht werden können.


Bezugnehmende Module:

  • Angewandte Theorien
  • Forschungslabor

Eine wesentliche Aufgabe einer soziologischen Theorie, die für die empirische Forschung fruchtbar gemacht werden kann, besteht darin, für den jeweiligen Gegenstandsbereich systematisch auf einander bezogene Aussagen über Zusammenhänge zu formulieren, die auf methodisch kontrolliert erhobene und analysierte Daten bezogen werden können.

Für die empirische Forschung im Masterstudiengang Soziologie und Sozialforschung sind daher jene Aspekte von Theorie bedeutsam, die analytische Werkzeuge zum Erklären sozialer Phänomene bereitstellen. 

Im Projektschwerpunkt Institutionalisierte Ungleichheiten sind dies u.a. Theorien zur Entstehung, aber auch zur Wirkung von Ressourcenverteilungen, sowie Theorien über die Entstehung, den Wandel und die Wirkung von Institutionen auf die Lebenslagen und Lebenschancen der Individuen.

Im Projektschwerpunkt Soziale Beziehungen, Netzwerke und Integration steht zumeist eine relationale Perspektive im Vordergrund, durch die Prozesse des sozialen Austausches und anderer Form der Interdependenzen zwischen Individuen und Gruppen sichtbar werden. Dies schließt auf der Ebene von sozialen Kollektiven die Entstehung und Wirkung von Sozialkapital mit ein.

Am Beispiel des Sozialkapitalkonzepts wird deutlich, dass nicht nur in den empirischen Forschungsfragen, sondern auch in den themenfeldspezifischen theoretischen Grundlagen, deutliche thematische Überlappungsbereiche vorliegen.

 

Bezugnehmende Module:

  • Soziologische Theorien für Fortgeschrittene
  • Angewandte Theorien

 

Im Wahlpflichtbereich Methoden und Analysen legen Sie Ihre methodische Ausrichtung fest:

  • Qualitative Sozialforschung oder
  • Quantitative Sozialforschung

Das gesamte Studium umfasst eine umfangreiche Ausbildung im Bereich der empirischen Methoden der Sozialforschung. Dabei werden bereits zu Beginn des Studiums die Grundlagen etablierter fortgeschrittener, quantitativer oder qualitativer Methoden und Auswertungsverfahren sozialwissenschaftlicher Forschung vermittelt und praktisch geübt.

Im weiteren Verlauf des Studiums stehen vor allem fortgeschrittene Verfahren der Datenanalyse, sowie die Interpretation und Darstellung komplexer Forschungsergebnisse im Vordergrund.

Die Bearbeitung des eigenen empirischen Forschungsprojektes, mit eigener Datenerhebung oder -aufbereitung, sowie Datenanalyse und -auswertung, wird durch methodische Forschungswerkstätten unterstützt. Es stehen zudem modernste Auswertungssoftware zur Verfügung.

Auch die Verwendung unterschiedlicher Methoden in der empirischen Sozialforschung bei der Analyse eines konkreten Untersuchungsgegenstandes (‚mixed methods‘), werden betrachtet und reflektiert.

Sie wollen sich nicht methodisch festelegen? Kein Problem. Sie können auch die Module der anderen Ausrichtung in Ihrem Wahlbereich belegen.

 

Bezugnehmende Module:

  • Methodenvergleich und -kombination
  • Fortgeschrittene Methoden und Analysen
  • Vertiefende Methoden und Analysen
  • Forschungslabor
  • Methodenwerkstatt

Im Wahlbereich (den sogenannten General Studies) können entsprechend der eigenen Interessen, Stärken oder auch des angestrebten Berufsfeldes, Lehrveranstaltungen außerhalb des Pflichtbereiches besucht werden. Dazu stehen die Angebote aus den General Studies des Faches Soziologie zur Verfügung als auch fachbereichsweite überfachliche Angebote und Fremdsprachen zur Verfügung.


Sie möchten sich für einen Studienplatz im Masterstudiengang Soziologie und Sozialforschung bewerben? Informationen zu den Bewerbungsvoraussetzungen und zum Bewerbungsverfahren finden Sie hier.

Studienfachberatung

Prof. Dr. Michael Windzio

Unicom-Gebäude 9
Raum: 9.2240
Mary-Somerville-Straße 9
28359 Bremen

Tel: 0421 218-58629

E-Mail: mwindzio@uni-bremen.de

Weitere Informationen

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