Projektdetails

Entwicklung und Pilotierung einer Decision-Coaching-Intervention zur Unterstützung einer informierten Entscheidungsfindung bezüglich der Schutzimpfung gegen COVID-19

Laufzeit: 01.09.2021 - 31.03.2022
Projektpartner:innen: Anne Christin Rahn (Sektion für Forschung und Lehre in der Pflege, Institut für Sozialmedizin und Epidemiologie, Universität zu Lübeck)
Projekttyp: Eigenprojekt
Finanzierung: Eigenmittel

Beschreibung

In Folge der anhaltenden COVID-19 Pandemie kommt es weltweit zu großen medizinischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Herausforderungen. Aus Public-Health Perspektive besteht das Interesse eine möglichst hohe Impfquote gegen COVID-19 von Erwachsenen zu erreichen. Damit sollen die Menschen sich und andere vor der Übertragung von Infektionskrankheiten durch eine Herdenimmunität schützen. Es zeichnet sich ab, dass es großer Anstrengungen bedarf, diese Quote zu erreichen. In Deutschland besteht derzeit keine Impfpflicht.

Bürger:innen haben ein Recht auf eine individuelle und informierte Entscheidung hinsichtlich der Schutzimpfung gegen COVID-19. Eine informierte Entscheidung liegt dann vor, wenn die Entscheidung von den Betroffenen basierend auf ausreichendem Wissen über die Handlungsalternativen und im Einklang mit ihren persönlichen Präferenzen getroffen wird.

Insgesamt sind 31% der Ungeimpften unentschlossen bzw. unsicher oder zögerlich sich impfen zu lassen. Die Ursachen für die fehlende Impfbereitschaft sind vielfältig.

Die derzeitige Informationsvermittlung ist möglicherweise zu einseitig, auch wenn die Bereitschaft sich grundsätzlich impfen zu lassen derzeitig hoch erscheint. Zudem gibt es Unterschiede in der Akzeptanz der zur Verfügung stehenden Impfstoffe.

Um sich für oder gegen die Impfung entscheiden zu können, benötigen die Bürger:innen vertrauenswürdige und umfassende Informationen, die die Vor- und Nachteile der Alternativen, Unsicherheiten und die Wahrscheinlichkeiten für den Nutzen und potentielle Risiken verständlich darstellen.

Derzeitig gibt es keine individuelle Entscheidungsbegleitung, in der Ursachen für Entscheidungskonflikte aufgedeckt und Lösungen dafür gesucht werden.

Ziel des Forschungsprojektes ist die Entwicklung einer komplexen Intervention bestehend aus einem nicht-direktiven Decision Coaching durch geschulte Gesundheitsfachpersonen. Bürger:innen werden ermutigt und unterstützt, evidenzbasierte Gesundheitsinformationen im Prozess der Entscheidungsfindung zu nutzen und diese zu verstehen. Dabei haben sie die Möglichkeit, eigene Werte und Präferenzen hinsichtlich der Optionen sowie zu erwartenden Ergebnissen zu klären und schließlich die bevorzugte Option mit anderen zu besprechen

Durch die Coaching-Intervention soll verschiedenen Gruppen (z.B. Jugendliche, vulnerable Gruppen, Gesundheitsfachpersonen) eine informierte Entscheidungsfindung bezüglich der Schutzimpfung gegen COVID-19 ermöglicht werden. Im Vorfeld erhalten die Gesundheitsfachpersonen eine Schulung.

Die Intervention wird in Anlehnung an das MRC-Framework zur Entwicklung und Evaluation komplexer Interventionen in einem iterativen Prozess entwickelt und pilotiert (Phase 1 und 2-Studie).




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