Netzwerk Health Humanities und audiovisuelle Kulturen (He:Ku)

Unser Forschungsnetzwerk Health Humanities und audiovisuelle Kulturen (He:Ku) befasst sich mit Fragestellungen der Gesundheit in Verbindung mit Medienästhetik und Medienkultur. International bilden die Health Humanities eine Schnittstelle zwischen Natur-, Geistes-, Sozial-, Kulturwissenschaften und den Künsten. Sie gelten als Forschungsansätze, die das Schreiben, Denken und Sprechen über Krankheit und Gesundheit diversifiziert haben. Weniger wurden bislang die kulturell-alltagsbasierten, körperlich-performativen und (audio-)visuellen Dimensionen von Krankheit, Gesundheit und Wohlergehen thematisiert. In dem Forschungsnetzwerk He:Ku wollen wir Zugänge zu diesen thematischen und methodologischen Schnittstellen ergründen. Unsere Ziele sind die interdisziplinäre Zusammenarbeit und der Transfer von Forschung und Lehre im Sinne einer fachbereichsübergreifenden Ideenschmiede. Dafür wollen wir Ansätze der Gesundheitswissenschaften, Kulturwissenschaften und Medienästhetik sowie angrenzender Fachdisziplinen abgleichen, diskutieren und in Forschungs- und Vermittlungsformate überführen: u.a. in Forschungskolloquien, einem World Café mit Kulturschaffenden aus Stadt und Umland und öffentlichen Film-Screenings mit Fachgästen und Publikumsgesprächen.

He:Ku wird gefördert von BYRD, Universität Bremen.

Sprecherin:
PD Dr. Solveig Lena Hansen, Universitätslektorin für Public Health Ethik, Fachbereich 11: Human- und Gesundheitswissenschaften mehr

Weitere Gründungsmitglieder:
Tobias Dietrich, M.A., Universitätslektor für den Bereich Filmwissenschaft und -vermittlung am Institut für Kunstwissenschaft – Filmwissenschaft – Kunstpädagogik, Fachbereich 9 mehr
Dr. Thomas Hehlmann, Universitätslektor für Public Health und Health Literacy, Fachbereich 11: Human- und Gesundheitswissenschaften mehr
Dr. Martina Wachtlin, Universitätslektorin im Studiengang Public Health/Gesundheitswissenschaften am Fachbereich 11, Schwerpunkt u.a. Performative Sozialforschung mehr

Filmreihe: Eco-Anxieties: Film, Klimawandel und psychische Gesundheit

Wintersemester 2023/24

„Eco-Anxiety“ ist laut WHO die Reaktion auf spezifische Gefühlslagen, die vom Klimawandel und der Unvorhersehbarkeit seiner Langzeiteffekte hervorgerufen werden. Verzweiflung, Angst und Ohnmachtsempfinden angesichts der globalen Tragweite und Komplexität des Themas sind ebenso Ausdruck davon wie Traurigkeit und Trauer. Medizinhistorisch ist dieser sich seit den letzten Jahren etablierende Begriff von besonderem Interesse, weil wir nachverfolgen können, wie sich seine Bedeutung entwickelt. Es lässt sich quasi in Echtzeit beobachten, wie aus vagen Gefühlen wissenschaftliche Fakten werden. Medienhistorisch allerdings zeigt sich, dass dieses Phänomen gar nicht so neu ist. So lassen sich die ökologischen Effekte auf psychische Prozesse entlang einer langen Bildtradition nachzeichnen, die uns helfen kann, die akute Dringlichkeit hinter dem emotionalisierten Thema mit etwas Abstand besser einzuordnen. „Eco-Anxieties“ in der Mehrzahl meint deshalb auch einen Spielraum möglicher Herangehensweisen, die Anerkennung vieler verschiedener Zwischengefühle in Zeiten wissenschaftlicher Vereinheitlichung und politischer Verengung sowie die Vielfalt filmischer Formen, mit denen dem Thema begegnet wurde und wird.

Kuratiert und eingeführt von Tobias Dietrich (IKFK/ZeMKI, Universität Bremen).

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