Projektdetails

Subjektive Konstruktion von Gesundheit als Grundlage für Handlungsstrategien der Prävention und Gesundheitsförderung. Eine qualitative Untersuchung der Deutungs- und Handlungsmuster im Gesundheitsverhalten von Gesundheits- und Krankenpflegekräften

Laufzeit: 10.10.2012 - 11.10.2017
Forschungsteam:

Maria Stefani (Projektleitung);

 
Projektpartner:innen: Prof. Dr. Ingrid Darmann-Finck
Projekttyp: Promotionsprojekt

Beschreibung

Pflegefachkräfte sind überdurchschnittlich stark von Gesundheitsstörungen betroffen. Diese werden primär im Zusammenhang mit multifaktoriellen Belastungen am Arbeitsplatz gesehen, „die sich durch geeignete betriebliche Präventionsmaßnahmen grundsätzlich reduzieren lassen“ (DAK, 2012). Die professionell erworbenen Gesundheitskompetenzen von Gesundheits- und Krankenpflegekräften versprechen optimale Voraussetzungen bezüglich der Umsetzung gesundheitsrelevanter Interventionen z. B. im Rahmen eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM).

Angesichts der statistisch erfassten Gesundheitsdaten können diese Vorannahmen nur bedingt bestätigt werden. Trotz vermehrter Angebote der Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber zum Erhalt und zur Förderung der Gesundheit der Beschäftigten werden fortwährend hohe krankheitsbedingte Ausfallzeiten in Pflegeberufen verzeichnet. Des Weiteren bestätigt die Evidenzbasis von eingeleiteten Maßnahmen die Ineffektivität vieler Interventionen sowie eine geringe Inanspruchnahme der Gesundheitsangebote. In diesem Zusammenhang geht diese Untersuchung von zwei zentralen Problembereichen aus:

- Das professionelle Wissen der untersuchten Zielgruppe wird nicht „automatisch“ in entsprechendes individuelles Gesundheitshandeln umgesetzt (vgl. Jansen, 2011). Das Gesundheitsverhalten wird wesentlich von individuellen Deutungs- und Handlungsmustern bzw. den subjektiven Gesundheitskonzepten und -theorien bestimmt.

- Bei der Planung präventiver und gesundheitsfördernder Maßnahmen werden subjektrelevante Gesundheitsdeterminanten bzw. die Heterogenität der Zielgruppen unzureichend berücksichtigt (vgl. Altgeld, 2006). Das „Gießkannenprinzip“, die gängige Praxis der Maßnahmenkonzeption, schränkt die Effektivität der Maßnahmen stark ein (vgl. Jansen, 2011).

Ausgehend von diesen Erkenntnissen verfolgt das Promotionsprojekt das Ziel, die Deutungs- und Handlungsmuster im Gesundheitsverhalten von Gesundheits- und Krankenpflegekräften zu ergründen. Analoge und differenzierende Merkmale sollen in eine berufsbezogene Typologie münden und als Planungsgrundlage für gesundheitswirksame Interventionen dienen. Demzufolge bildet die Optimierung der Handlungsstrategien präventiver und gesundheitsfördernder Interventionen, „maßgeschneidert“ und speziell bezogen auf die Berufsgruppe von Gesundheits- und Krankenpflegerinnen und Gesundheits- und Krankenpflegern, das übergeordnete Ziel des Dissertationsvorhabens.

Aus dieser Zielsetzung ergibt sich folgende Forschungsfrage:

  • Welche subjektiven Deutungs- und Handlungsmuster  leiten das Gesundheitsverhalten von Gesundheits- und Krankenpflegekräften?

 

Die Arbeit ist im Bereich der qualitativen Sozialforschung angesiedelt. Zur Datenerhebung werden leitfadengestützte episodische Interviews mit Gesundheits- und Krankenpflegerinnen und Gesundheits- und Krankenpflegern (Auszubildenden und Examinierten) eingesetzt. Zur Erforschung der Dynamik von gesundheitsrelevanten Handlungs- und Deutungsmustern sowie deren Wechselwirkungen mit professionell erworbenen Gesundheitskompetenzen wird eine heterogene Stichprobe bezüglich des Alters, der Berufserfahrung und des Arbeitszeitmodells angestrebt. Das Untersuchungsdesign basiert auf der Grounded Theory-Methodologie.


Weitere Informationen

Kontakt:

Maria Stefani

Dipl.-Berufspädagogin, Fachrichtung Pflege (FH)

E-Mail: Maria.Stefaniprotect me ?!gmxprotect me ?!.net



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