Projektdetails

Interaktionsstrukturen und Ausdrucksformen von Menschen mit fortgeschrittener Demenz – Entwicklung eines personzentrierten Interaktionsmodells auf der Grundlage der Video-Interaktions-Analyse

Laufzeit: 04.02.2009 - 19.08.2019
Forschungsteam:

Karin Welling (Projektleitung);

 
Projektpartner:innen: Prof. Dr. Ingrid Darmann-Finck
Projekttyp: Promotionsprojekt

Beschreibung

Hintergrund und Ziele

Berufliche Handlungssituationen an denen Menschen mit Demenz beteiligt sind, werden von Pflegenden häufig als schwierig und problemhaltig erlebt. Aber auch die Menschen mit Demenz leiden unter der erschwerten Kommunikation und personalen Detraktionen, die ihr Personsein auf Dauer untergraben. Der Prozess der gegenseitigen Verständigung zwischen Menschen mit Demenz und Pflegenden wird mit Verlauf des dementiellen Prozesses immer schwieriger (Arens 2005; Renneke 2005; Bosch 1996). Die Schwierigkeiten in der Interaktion und Kommunikation führen oftmals dazu, dass sowohl Menschen mit Demenz als auch Pflegende sich aus der Beziehung zurückziehen (Gröning 2001; Koch-Straube 1995). Je mehr die verbale Kommunikationsfähigkeit von Menschen mit Demenz abnimmt, desto mehr gewinnt die nonverbale Kommunikation in der Interaktion an Bedeutung (Wagener et al. 1998; Rösler et al. 2005). Bisher wurden interaktive Kompetenzen von Menschen mit Demenz und das nonverbale Interaktionsverhalten nicht oder nur in Ansätzen untersucht. Dieses wäre aber bedeutsam, da der körpersprachliche Ausdruck oft auch noch bei Menschen mit schwerer Demenz vorhanden ist und Pflegenden Aufschluss über ihre Wahrnehmung der Situation geben kann. Es stellt sich die Frage, wie Pflegende an die veränderte Kommunikationsstruktur und Ausdrucksfähigkeit von Menschen mit fortgeschrittener Demenz anknüpfen könnten.
Ziel der Forschungsarbeit ist es, bedeutsame Interaktions- und Ausdrucksfähigkeiten von Menschen mit Demenz als auch gelungene Interventionen der Pflegenden zu identifizieren, um auf der Grundlage der gewonnenen Erkenntnisse ein empirisch gestütztes personzentriertes Interaktionsmodell zu entwickeln, welches für die Pflegebildung genutzt werden kann.

Erkenntnisleitende Fragen

  • Welche Merkmale kennzeichnen gelungene Interaktionssituationen zwischen Menschen mit fortgeschrittener Demenz und Pflegenden?
  • Welche kommunikativen Handlungen (verbal, paraverbal und nonverbal) lassen sich innerhalb dieser Interaktionssituationen auf Seiten der Menschen mit fortgeschrittener Demenz und auf Seiten der Pflegenden beschreiben?
  • Über welche kommunikativen Kompetenzen verfügen Menschen mit Demenz und wie können diese Ausdrucksfähigkeiten gefördert bzw. für die Interaktion genutzt werden?
  • Wie sind die Handlungen der Interaktionspartner aufeinander bezogen? Welche Anschlüsse benötigen Menschen mit Demenz, um erfolgreich kommunizieren zu können?
  • Welche subjektive Bedeutung haben die jeweiligen Interaktionssituationen aus der Perspektive des Menschen mit Demenz und der Perspektive der Pflegenden?



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