Projektdetails

Qualitätssicherung in der Pflege - Projekt in Zusammenarbeit mit dem ZKH Reinkenheide und der Sozial- und Wirtschaftakademie in Bremerhaven

Laufzeit: 01.01.1999 - 31.12.2001
Projektpartner:innen: Dipl.-Soz. Martina Roes (Universität Bremen), Petra Schröder (Sozial- und Wirtschaftsakademie Bremerhaven), Hr. Rudolf als Pflegedirektor und Fr. Stöber als stellvertretende Pflegedirektorin sowie 15 Pflegende und 1 Physiotherapeutin aus drei Abteilungen
Projekttyp: Drittmittelprojekt
Finanzierung: EU-Gelder

Beschreibung

Problem und Fragestellung

Zwei Themen der Gesundheitsreform 2000 beeinflussen derzeit besonders das Gesundheitswesen: Einerseits die Entscheidung, in Krankenhäusern ein internes Qualitätsmanagement verpflichtend ein zuführen und sich an einrichtungsübergreifenden Qualitätssichrungsmaßnahmen zu beteiligen. Andererseits die Einführung eines pauschalierenden Entgeldsystems ab 2003 durch die Einführung eines an Diagnosen orientierten Abrechnungssystems (den Australian Refined - Diagnosis Related Groups) im Juni 2000, deren Anwendungsgebiet neben der Budgetierung und Finanzierung u.a. auch im Benchmarking liegt.
Im Rahmen des Projektes sollte die Frage beantwortet werden, ob die Einrichtung von Qualitätszirkeln und der Anwendung der dezentralen Methode zur Qualitätssicherung hilfreich für die Entwicklung von Prozess- und Handlungsrichtlinien im Kontext der oben genannten gesetzlichen Veränderungen ist, insbesondere die Anbindung der Prozessrichtlinien an einen pflegerischen Leistungskatalog.

Zielsetzung

Insgesamt betrachtet lässt sich der Projektverlauf in drei Phasen gliedern:

  • Die Vorbereitungsphase ist gleichbedeutend mit der Durchführung der Ist-Analyse
  • Die Umsetzungsphase bezieht sich auf die Schulungsmaßnahme, die Entwicklung und Überprüfung von Richtlinien
  • In die letzte Phase fällt die Erstellung des Abschlußberichts sowie eine interne und externe Präsentation

Die Projektaufgabe bestand darin, ein Qualitätssicherungssystem in der Pflege zu etablieren, dessen wichtigstes Ziel die Verbesserung der Pflegequalität beinhaltete. Darunter ist auch die Nähe zum Kunden und die Erfüllung seiner Wünsche und Bedürfnisse zu verstehen. Die Planung des Projektes hatte außerdem zwei weitere Schwerpunkte zu berücksichtigen:

  • Das Projekt sollte wissenschaftlich betreut werden
  • In dieser Qualifizierungsmaßnahme sollte wenig Unterricht im klassischen Sinn erfolgen

Ergebnisse und deren Relevanz

Im Rahmen der Qualitätszirkel wurden insgesamt 23 Prozessverläufe von Patient:innengruppen (von der Aufnahme bis zur Entlassung) sowie 8 Pflegehandlungen in Richtlinien, unter Anwendung der dezentralen Methode zur Qualitätssicherung, abgebildet. Mit dieser Vorgehensweise konnten erste Schritte hin zum internen Qualitätsmanagement im ZKH Reinkenheide initiiert werden.

Derzeit ist noch offen, wie die weitere Betreuung der Qualitätszirkel nach Abschluss des Projektes organisiert werden soll. Denkbar ist die Einbindung sog. Interner Prozessberater:innen die schon im Fachbereich Psychiatrie an Qualitätsprojekten arbeiten. Fernziel sollte sein, die pflegerische Qualitätssicherung in ein Qualitätsmanagement des gesamten Hauses zu integrieren. Wichtige Voraussetzung für die erfolgreiche Implementierung des Qualitätsgedankens "ist eine gemeinsam getragene Vision, die besagt, dass das Management der Qualitäten einer Institution zu verstehen ist als eine alle Mitarbeiter:innen umfassende langfristige Unternehmensphilosophie" (Roes 2000, S.32) auf allen Ebenen. Qualitätsprogramm, Methoden und Instrumente stellen in diesem Zusammenhang lediglich eine Orientierung für die Umsetzung des Qualitätsgedankens dar.

Transfer der Ergebnisse

Im Februar haben zwei (eine interne und externe) Präsentationen im ZKH Reinkenheide in Bremerhaven stattgefunden. Teilnehmer:innen dieser Veranstaltungen waren Pflegende und Mediziner aus dem ZKH Reinkenheide sowie aus anderen Krankenhäusern im Lande Bremen. Außerdem wird ein Abschlußbericht verfasst, indem sowohl das Vorgehen als auch die Ergebnisse des Projektes dokumentiert sind.

Schlagworte

  • Dezentrale Methode zur Qualitätssicherung
  • Qualitätszirkel
  • Richtlinien

Literatur

Giebing H. et.al. (1996): Pflegerische Qualitätssicherung - Konzepte, Methode, Praxis, Eicanos
Görres S. et.al. (1997): Qualitätszirkel in der Alten- und Krankepflege, Huber
Görres S. (1999): Qualitätssicherung in Pflege und Medizin, Huber
Roes M. et.al. (2000): MUM - Ein Qualitätsprogramm zu Anfassen, Huber




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