Projektdetails

ZQP- Perspektivenwerkstatt Patientensicherheit in der ambulanten Pflege. ZQP-Think Tank patient safety in outpatient care

Laufzeit: 01.12.2016 - 31.07.2018
Forschungsteam:

Prof. Dr. Stefan Görres (Projektleitung);

 

Paulina Meinecke, M.A.  Public Health;

 

Maren Riemann;

 

Dr. Caroline Warfelmann;

 
Projekttyp: Drittmittelprojekt
Finanzierung: Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP)

Beschreibung

Hintergrund
Der Begriff der PatientInnensicherheit beinhaltet einen Behandlungs- und Versorgungsprozess, der idealerweise ohne jegliche Schädigung von Betroffenen einhergeht. Dies betrifft mögliche Fehler in der direkten Behandlung ebenso wie jene in der Gesundheitsversorgung insgesamt. Zahlreiche organisatorische, wie auch personale Faktoren wirken sich auf die Sicherheit der Patient:innen aus: Angefangen von Risiken der Morbidität der PatientInnen selbst über Unachtsamkeit, Konzentrationsschwierigkeiten und Behandlungs- und Pflegefehler des Personals bis hin zu iatrogenen Umgebungsfaktoren. Da vor allem menschliches Handeln nie fehlerfrei sein kann (z.B. in der Hygiene, dem Medikamentenmanagement, der Wundversorgung, dem Schutz vor Vernachlässigung und der Einhaltung von Sicherheitsaspekten), müssen sich die Bemühungen zu einer verbesserten PatientInnensicherheit vor allem darauf richten, Risiken frühzeitig zu erkennen, die Ursache von Fehlern zu finden und systematisch aus Fehlern zu lernen. Dazu bedarf es vor allem einer gemeinsamen Sicherheits- oder Fehlerkultur (Deutscher Pflegerat 2014), an der alle in der Versorgung Tätigen beteiligt sind. Dies beinhaltet einen bewussten und sensiblen Umgang mit dem Thema Patient:innensicherheit und den entsprechenden Maßnahmen sowie einen offenen und angstfreien Umgang mit Fehlern, ohne Schuldzuweisung und Skandalisierung. Im Unterschied zur stationären Akutbehandlung in Krankenhäusern und (bedingt) der stationären Langzeitpflege ist die Patient:innensicherheit in der ambulanten Pflege bisher kaum untersucht. Dies, obwohl hier aufgrund vielfältiger Umgebungsfaktoren und der Beteiligung diverser Akteure an der Versorgung das potenzielle Risiko für Fehleranfälligkeit besonders hoch sein kann. Insofern besteht ein erheblicher Nachholbedarf an entsprechender evidenzbasierter Forschung (Krüger-Brand 2014). Das Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP), Berlin, hat das UBC Zentrum für Alterns- und Pflegeforschung, Bremen, beauftragt, eine fundiertere Ausgangssituation zu erarbeiten.

 

Fragestellung

  1. Welche Kriterien und Instrumente stehen zur Verbesserung der PatientInnensicherheit in der ambulanten Pflege zur Verfügung?
  2. Wie können diese Instrumente eingesetzt werden?
  3. Welche Empfehlungen lassen sich daraus ableiten?

 

Ziel
Ziel des Projektes der Perspektivenwerkstatt ist es, mittels eines multiperspektivischen, wissenschafts- und expertenbasierten Ansatzes, praxisrelevante Empfehlungen zur Verbesserung der Sicherheit ambulant versorgter Pflegebedürftiger zu leisten.


Methoden
Es wird eine wissenschaftsbasierte Übersicht zur Datenlage nationaler sowie internationaler Verfahren zur Patient:innensicherheit in der ambulanten Pflege erstellt. Hierbei werden auch die bisherigen Studienergebnisse des ZQP einbezogen. Basierend auf den Rechercheergebnissen werden ausgearbeitete und zielgerichtete Fragestellungen an unterschiedliche Experten gerichtet mit dem Ziel, eine Konsentierung von notwendigen Maßnahmen und daraus resultierend Empfehlungen abzuleiten. Zu diesem Zweck werden drei Fachkonferenzen sowie eine Abschlusskonferenz durchgeführt. Ein Steuerungskreis (SK) mit Vertretern verschiedener Institutionen berät die Erarbeitung der Empfehlungen zur Verbesserung der Sicherheit ambulant versorgter Pflegebedürftiger.


Ergebnisse
Das Produkt der ZQP-Perspektivenwerkstatt stellt ein konsentierter Bericht zum Qualitätsverständnis von Patient:innensicherheit in der ambulanten Pflege dar, verbunden mit praxisrelevanten Empfehlungen zur Verbesserung der Sicherheit ambulant versorgter pflegebedürftiger Menschen


Weitere Informationen

Literatur
Deutscher Pflegerat e.V. – DPR (2014): Im Fokus: Patientensicherheit. Berlin, August 2014

Krüger-Brand, H. E. (2014): Patientensicherheit. Mehr Evaluation nötig. Mit dem medizinischen Fortschritt wachsen auch die Anforderungen an die Patientensicherheit. Deutsches Ärzteblatt. Jg. 111, Heft 1-2. 6. Januar 2014



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