Projektdetails

Praxisprojekt: Gesundheitsförderung für Frauen in Haft (in Kooperation mit dem Verein Bremische Straffälligenbetreuung seit 1837)

Laufzeit: Seit 01.05.2007
Forschungsteam:

Prof. Dr. Henning Schmidt-Semisch (Projektleitung);

 

Sara Benlounis (Projektleitung);

 
Projekttyp: Eigenprojekt
Finanzierung: Eigenmittel

Beschreibung

National wie international bilden Frauen eine Minderheit unter den Menschen in Haft: Ihr Anteil an der Gefangenenpopulation in Deutschland beträgt regelmäßig 4-5%. Dementsprechend werden dem Frauenstrafvollzug im Allgemeinen und der spezifischen Situation und den differenten Problemlagen von weiblichen Gefangenen im Besonderen wenig Beachtung in Politik, Wissenschaft und Öffentlichkeit geschenkt.

Ausgangspunkt des Projektes „Gesundheitsförderung für Frauen in Haft“ war die von Brigitta Kolte und Henning Schmidt-Semisch durchgeführte Studie „Spezifische Problemlagen und gesundheitliche Versorgung von Frauen in Haft“. Diese Studie hatte u. a. ergeben, dass die Situation im Bremer Frauenvollzug durch eine Unterversorgung mit Angeboten im Bereich psychosozialer Gesundheit geprägt ist. Dies ist vor allem auch vor dem Hintergrund bedeutsam, dass der Frauenvollzug regelhaft einen überdurchschnittlich hohen Anteil von Drogenkonsumentinnen aufweist (in Bremen lag er zum Zeitpunkt der Befragung bei 73%). Der Vollzug ist dadurch mit spezifischen gesundheitlichen und psychosozialen Problemlagen konfrontiert, denen aufgrund der strukturellen und ökonomischen vollzuglichen Gegebenheiten nicht immer zufrieden stellend begegnet werden kann. Zugleich ist das Setting Gefängnis v. a. von Fremdbestimmung geprägt, was nur wenig Raum für Selbstbestimmung und Spontanität lässt.

Hier setzt das Projekt „Gesundheitsförderung für inhaftierte Frauen“ an und versucht mit seinen grundsätzlich freiwilligen Angeboten die Selbstbestimmung, das Selbstbewusstsein, die Eigeninitiative und die Kreativität der Inhaftierten zu fördern sowie ihre psychosozialen Ressourcen zu erkennen und zu stärken. Dabei sollen Gruppenangebote in folgenden Bereichen stattfinden:

  • Aufklärung über Infektionsrisiken und -wege bei HIV/AIDS, Sexually transmitted disease und Hepatitis
  • Offene Gesundheitsstunden
  • Gemeinsames Kochen/ gesunde Ernährung
  • Kreativität
  • Wellness

Die HIV-/AIDS- und Hepatitis-Aufklärung ist von Bedeutung, da Inhaftierte bezüglich dieser Erkrankungen höhere Prävalenzen als die Allgemeinbevölkerung aufweisen. Einen Schwerpunkt bildet hier das gemeinsame Erarbeiten von Übertragungswegen und -risiken. Die „offenen Gesundheitsstunden“ bieten einen Raum für intime Gespräche, wobei die Frauen – im Sinne der partizipativen Gesundheitsförderung – die Themen, deren Tiefe und Intensität selber bestimmen. Beim gemeinsamen, gesunden Kochen werden gesunde und günstige Lebensmittel mit den Frauen gemeinsam zubereitet. Um die Nachhaltigkeit zu gewährleisten, werden den Frauen die Rezepte mitgegeben und ausschließlich (mit geringem Budget) bezahlbare Gerichte ausgewählt.

Zusammenfassend zielen die auf der Salutogenese basierenden, ganzheitlichen Angebote sowohl auf die Verbesserung der aktuellen sozialen, psychischen wie körperlichen Verfasstheit der Gefangenen als auch auf die Vermittlung von Kenntnissen und Fertigkeiten, die häufig erst nach der Haftentlassung an Relevanz gewinnen und bei der beruflichen Integration helfen, bspw. Selbstvertrauen und Teamfähigkeit. Diese tragen wesentlich zur Gesundheit und damit letztendlich zur Resozialisierung und Integration in den Arbeitsmarkt bei.

Das Projekt „Gesundheitsförderung für inhaftierte Frauen“ lehnt an das frühere Projekt „Gesundheitsförderung für (drogenkonsumierende) Frauen in Haft“ an. Die Durchführung der Angebote findet unter Einbeziehung des ehrenamtlichen Engagements von Studentinnen der Gesundheitswissenschaften und der Psychologie der Universität Bremen statt.


Weitere Informationen

Aktive ehrenamtliche studentische Mitarbeiterinnen:

  • Sarah Benlounis
  • Marie Neumann
  • Natalie Kröger
  • Lea Ayleen Möbius
  • Lucy Fahrenstück
  • Annika Drosdatis
  • Anika Küchenhoff
  • Emely Gerlach
  • Sara Kestermann,
  • Vivien Kievernagel
  • Stina Spitz
  • Britta Hoffmann
  • Judith Meyer
  • Almut Sann
  • Mecbure-Arzu Isik

 

Ehemalige ehrenamtliche studentische Mitarbeiterinnen:

Alexandra Klawitter, Alexandra Poetsch, Andrea Gonnermann, Anne Langer, Dr. Brigitta Kolte, Britta Klocke, Carina Otto, Colette Speckels, Dr. Corinna Schach, Hannah Oyss, Julia Gartelmann, Katalin Maric, Katharina Funke, Katharina Ruppelt, Kristina Albrecht, Lena Oberascher, Leonie Schilling, Maike Stingel, Martina Rabenberg, Mecbure-Arzu Kocabas, Melanie Böckmann, Mirja Bialke, Monika Dräger, Natalia Schütz, Nina Köster, Nina Raubarth, Ria Buschmann, Roksolana Litvin, Roswitha Bauder, Sarah Beierle, Sarah Klein, Selen Kadak, Tim Ellermann, Tina Stötzel,  Yasmin Langenick, Lena Volk, Franziska Schaub, Hannah Schmitz, Janna Fincke, Lisa Spanka, Nastasja Bleyer, Luisa Tredt, Roswitha Bauder, Merle Richter, Anna Seidel-Chirwa, Hannah Färber, Julia van Look, Vanessa Luttermann, Nicole Neemann,  Pola Vollmer, Carlotta Friedmann, Charlotte Weber, Marlien Hagedorn, Tiara Ratz,Veronika Knebusch, Lisa Baumann, Lena Pöhlmann, Paula Schöpfer, Maike Isford, Johanna von Lenthe, Sara  Griesbeck Garcia,Nina Hildebrandt, Marlene Stratmann, Sinah Evers, Madeleine Hirth, Charlotte Bunge, Anita Bischoff, Christien Budde, Dr. Nadine Ochmann, Nelli Tews, Sehajpreet Gill, Clara Sophie Ott, Jana Pütz, Julia Nowak, Lisa , Marie Lewandrowski, Maya Lesage, Berna Güclücan, Carolin Hauer, Karolie Addicks, Karin Schmidt, Katharina Nöth, Lara Heinbockel, Lara Milena Ausborn, Laura Deerberg, Lea Supke, Lena Grahl, Semra Akgül, Subinur Yiliham, Tonja Bonßdorf, Paula Hartmann, Helle Bethke, Kübra Öztürk, Paulina Sell, Merle Rosseborg, Alicia Schwar, Ayla Klenke, Emily Joanne Sack, Janissa Altona, Jasmin Strickhausen, Lana Warfia, Nike Frey, Seline Keller, Julia Nowak, Emily Burmeister, Annika Schröther, Alina Wallmeyer, Hanna Lehrke, Janine Stöveken, Kim Marie Otten, Meret Lakeberg, Lydia Benlounis, Nicole Wosni, Tanja Kocheva, Suvi Möller, Antonia Düring, Celin Bembenowski, Kayley Randles, Friederike Peter, Lena Schubert, Pauline Tamminga, Charlotte Kähler



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