Projektdetails

In Deutschland ist augenblicklich der „Fachkräftemangel in der Pflege“ und die Frage, wie dem Fachkräftemangel entgegen getreten werden kann, von hoher Aktualität. Hintergrund dafür ist die demografische Entwicklung, die gekennzeichnet ist durch eine Zunahme der Pflegebedürftigkeit und Demenz auf der einen und eine Abnahme des familiären und professionellen Pflegekräftepotenzials auf der anderen Seite. Diese scherenförmige Entwicklung im positiven Sinne zu beeinflussen ist augenblicklich eine zentrale Überlegung sowohl seitens der Pflegewissenschaft als auch seitens der Gesundheitspolitik und den entsprechenden Leistungserbringern auf der Pflegeseite. Eine Lösung wird darin gesehen, Pflegedachkräfte aus dem Ausland anzuwerben, um sowohl qualitativ als auch quantitativ den Pflegenotstand in Deutschland zu lösen. Pflegekräfte aus China sind neben anderen Ländern in Asien (z. B. Indien, Thailand, Vietnam) eine der Optionen, die in Erwägung gezogen werden. Diesem Gegenstand und der Frage, inwieweit Möglichkeiten der Beschäftigung von chinesischen Pflegekräften in Deutschland gegeben sind, aber auch wo die Grenzen liegen, widmet sich die vorliegende Arbeit.

Die allgemeine Fragestellung nach den Möglichkeiten und Grenzen der Beschäftigung von chinesischen Pflegekräften in Deutschland wird differenziert anhand der Fragen:

1)    Welche Möglichkeiten gibt es, dass chinesische Pflegekräfte in Deutschland arbeiten?

2)    Wie verlaufen die Trends der Anwerbung von ausländischen Pflegekräften, die nicht aus EU-Ländern kommen

3)    Welche Chancen bieten sich insbesondere chinesischen Pflegekräften und welche Faktoren können zur Verwirklichung und Verbesserung des Transfers von chinesischen Pflegekräften in Deutschland beitragen?

Darüber hinaus wird nach den Grenzen für chinesische Pflegekräften in Deutschland zu arbeiten gefragt bzw. danach, welche Vorteile und Nachteile sich für Deutschland und China eröffnen, wenn chinesische Pflegekräften in Deutschland arbeiten und schließlich welche Probleme sich insbesondere für die chinesischen Pflegekräften in Deutschland ergeben könnten.

Die Fragen sollten mithilfe einer Literaturanalyse und Experteninterviews (N=16) bearbeitet werden. Hinsichtlich der Literaturanalyse soll in den Datenbanken Medline und Social Sciences sowie ScienceDirect und in Fachzeitschriften gesucht werden. Hinzu kommt die Datenbank CNKI (China National Knowledge Infrastructure) sowie weitere statistische Datenbanken des Ministeriums für Gesundheit in China sowie der Chinese Academy of Medical Sciences (CAMS) und diverser anderer Institutionen. Die Experteninterviews werden mit je 8 Experten aus China und Deutschland durchgeführt.