Projektdetails

Evaluation der Studiengänge "Pflege und Gesundheit" der Fachhochschule Hamburg

Laufzeit: 01.01.1997 - 31.12.2000
Forschungsteam:

Prof. Dr. Stefan Görres (Projektleitung);

 

Dipl. -Psych. Ingo Markus Hinz;

 
Projekttyp: Drittmittelprojekt
Finanzierung: Universität Bremen, Dekanekonferenz pflegewissenschaftlicher Studiengänge Deutschlands

Beschreibung

Problem und Fragestellung

Die Fachhochschule Hamburg hat im Rahmen eines Modellversuchs Studiengänge im Bereich der Pflege und der Gesundheit eingerichtet. Die externe Evaluation durch die Universität Bremen in Kooperation mit dem IGUS e.V., Hamburg, bezieht sich dabei vor allem auf folgende Schwerpunkte:

 

  • Zum ersten geht es um eine Ziel-/Mittel-Relation und um die Frage der zukünftigen Organisationsform für die Modellstudiengänge Pflege und Gesundheit an der Fachhochschule Hamburg. Erwartet werden Ergebnisse zur inhaltlichen bzw. curricularen Gestaltung im Hinblick auf die beruflichen Bedarfsfelder, zu Zulassungsvoraussetzungen bzw. Zugangswegen und deren Optimierung, zur Situation der Studienabbrecher hinsichtlich ihrer Gründe und Motive, zur Formalisierung von Studienvoraussetzungen, -abschlüssen und Studienprofilen mit dem Ziel der internen Qualitätssicherung.
  • Zum zweiten wird es ganz wesentlich darum gehen, zu einer eindeutigen Profilbildung der Studiengänge an der Fachhochschule Hamburg zu kommen, um einerseits hiermit eine gezieltere Vernetzung mit anderen Studiengängen zu ermöglichen, andererseits aber auch auf die Besonderheiten des Hamburger Studiengangs hinzuweisen unter besonderer Berücksichtigung der Bedarfsorientierung und Berufsfeldentwicklung.
  • Eine letzte und für die weitere Etablierung pflege- und gesundheitswissenschaftlicher Studiengänge in der Bundesrepublik Deutschland wesentliche Erwartung richtet sich an die Frage des Transfers der Ergebnisse aus der Evaluationsstudie auf andere schon bestehende oder noch zu entwickelnde Studiengänge in der Bundesrepublik Deutschland.

Zielsetzung und eigene Vorarbeiten

Zielsetzung des Projekts ist die Evaluation des Modellversuchs "Studiengänge Pflege und Gesundheit" an der Fachhochschule Hamburg.

Methoden

Bei der Untersuchung wird der gesamte Studiumsverlauf, beginnend mit dem Sommersemester 1996 und endend mit dem Wintersemester 1999/2000 (8 Semester) zu berücksichtigen sein, wobei die bereits durchgeführten Semester retrospektiv betrachtet werden sollen.
Grundgesamtheit der Evaluationsstudie sind diejenigen StudentInnen, die mit dem Sommersemster 1996 das Studium im 1. Semester aufgenommen haben (erster Studiendurchgang - N = 68). Die Untersuchung ist insgesamt als prozessuale Evaluationsstudie angelegt, unterteilt in eine Erstbefragung (t1), Zweitbefragung (t2) und eine Schlussbefragung (t3).
Im Rahmen der Evaluation werden folgende Instrumente eingesetzt:

  • schriftliche Befragung der Studierenden
  • schriftliche Befragung der Praxiseinrichtungen, in denen das Praxis-Semester erfolgt
  • Gruppendiskussionen mit den Studierenden und den Lehrenden
  • Dokumentenanalyse
  • Gruppendiskussionen mit einschlägigen Vertretern der beruflichen Praxis

Erwartete Ergebnisse und deren Relevanz

  • Überprüfung der Zielsetzungen des Modellversuchs "Studiengänge Pflege und Gesundheit"
  • Bewertung der Studienorganisation im Hinblick auf die zu erreichenden Ziele. In diesem Kontext sollen auch die Kooperations- bzw. Vernetzungsbeziehungen Berücksichtigung finden: z.B. studiengangsbezogen, fachhochschulintern, beispielsweise bezogen auf die weiteren in die Studiengänge "Pflege und Gesundheit" einbezogenen Studiengänge bzw. Fachbereiche der Fachhochschule, fachhochschulübergreifende, praxisfeldbezogene Kooperationsbeziehungen, beispielsweise "Gemeinsame Kommision", Beirat, bezogen auf die Umsetzung von Praxisaustausch und Praxissemester, Theorie-Praxis-Transfer.
  • Bewertung des Curriculums unter besonderer Berücksichtigung einer Zusammenführung der Studiengänge in einen Studiengang. Bezogen auf die curriculare Dimension sollen die einzelnen Studienabschnitte die Untersuchungseinheiten (im Wesentlichen Grund- und Hauptstudium sowie das Praxissemester) bilden. In diesem Kontext wird in besonderem Maße die Bewertung der hinderlichen und förderlichen Aspekte hinsichtlich der Zusammenführung der inzwischen getrennten Studiengänge "Pflege und Gesundheit" zu berücksichtigen sein.
  • Bewertung von Studien- und Prüfungsordnung hinsichtlich der Eignung zur Erreichung der für die Ausbildung maßgeblichen Ziele. Die ordnungsmittelbezogene Dimension soll auch im Hinblick auf die Zusammenführung bzw. Differenzierung der Studiengänge "Pflege und Gesundheit" bewertet werden.
  • Bewertung der räumlichen und sächlichen Ressourcen zur Erlangung der Ausbildungsziele
  • Bewertung der personellen Ressourcen hinsichtlich ihrer fachlichen Breite und Quantität
  • Vergleich der inhaltlichen Angebote mit denen anderer Studiengänge und Bewertung im Hinblick auf die angestrebten Ziele
  • Ermittlung der Berufsperspektive der Absolvent:innen
  • Ermittlung der Erwartungen der Studierenden und ihrer Einschätzung am Ende bzw. in der Mitte des Studiums
  • Ermittlung der Gründe für den Abbruch des Studiums
  • Abschließende Bewertung unter Berücksichtigung der Berufsentwicklung und der möglichen Organisationsform im Rahmen der Studiengänge

Grundsätzlich und abschließend kann davon ausgegangen werden, dass es den beiden Studiengängen innerhalb kurzer Zeit und trotz aller Hindernisse auf unterschiedlichen Ebenen gelungen ist, ein tragfähiges Konzept, ausgearbeitete Curricula und eine, wenn auch noch zu optimierende, funktionsfähige Studienstruktur und -organisation aufzubauen. Die "Kinderkrankheiten" der Studiengänge – diese sind typisch für alle Modellversuche und daher nicht ungewöhnlich – sind überwunden, so dass jetzt die Aufmerksamkeit der inhaltlichen Weiterentwicklung gelten kann. Der Modellversuch kann insgesamt als ein innovatives Beispiel in der bundesdeutschen Landschaft gesundheits- und pflegewissenschaftlicher Studiengänge betrachtet werden.

Transfer der Ergebnisse

Die Ergebnisse der Evaluationsstudie werden in Form eines Abschlussberichts dem Auftraggeber im Juni 2000 vorgelegt. Darüber hinaus erfolgt eine kontinuierliche Rückkopplung von Zwischenergebnissen im Rahmen von Informationsgesprächen mit dem Auftraggeber. Die Zwischen- und Endergebnisse werden vom Auftraggeber an die Behörde für Wissenschaft und Forschung der Freien und Hansestadt Hamburg weitergeleitet.

Schlagworte

  • Evaluation
  • Studiengänge Pflege und Gesundheit
  • Fachhochschule

Literatur

Görres, S., Luckey, K. (1998): Evaliation des Modellversuchs der Studiengänge Pflege und Gesundheit an der Fachhochschule Hamburg, Zwischenbericht, 12/1998, Bremen




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