Projektdetails

Problem und Fragestellung

Das Projektvorhaben zielte darauf ab, Wirkung und Akzeptanz des Förderpreises "Humanitäre Hilfe für Mittel- und Osteuropa", ausgeschrieben von der Robert Bosch Stiftung, abzuschätzen. Als zentrales Anliegen der Evaluation ging es um die Klärung der Frage, ob der Förderpreis ein geeigneter Weg ist, ehrenamtliche deutsche Projektinitiativen optimal in ihrer Arbeit zu unterstützen. Der Bearbeitung dieser Aufgabenstellung lagen u.a. folgende Fragenkomplexe zugrunde:

• Wurden die formulierten Ziele sowohl hier wie auch in den Partnerländern erreicht?
• Was konnte vor Ort - auch dauerhaft - verändert werden?
• Was hat der Förderpreis für die deutschen Initiativen bedeutet?
• Welche Probleme oder Anregungen gibt es?

Methoden

Die Vielschichtigkeit des Förderpreises "Humanitäre Hilfe für Mittel und Osteuropa" erforderte eine Evaluation, die in ihrer Vorgehensweise mehrdimensional angelegt war. Diese Mehrdimensionalität ergab sich zum einen aus den in unterschiedlicher Weise beteiligten Akteuren und zum anderen den entsprechend ihrer Intention versetzt gelagerten Zielebenen. Demgemäß bestanden die einzusetzenden Instrumente aus einem Mix aus quantitativen und qualitativen Methoden. Zum Einsatz kamen:

• Akten- und Dokumentenanalyse
  Analyse schriftlicher Quellen wie Protokolle, Laudationes, der Reaktionen der Presse, Öffentlichkeit und Politik. Die Ergebnisse dieser Analyse lieferten i.S. einer Strukturevaluation einen Überblick über die Anträge seit Bestehen des Programms, über die erfragten und durch die Preisträger erfüllten Kriterien sowie über die vorhandenen strukturellen Rahmenbedingungen, unter denen die Initiative gestartet wurde.
• Fragebögen
  an die ausgezeichneten Preisträger hinsichtlich der Weiterführung ihrer Arbeit, deren Organisation und Probleme ebenso wie die positiven internen und externen Auswirkungen durch die Preisverleihung und zur Generierung von Anregungen und Ideen zur Fortführung des Förderpreises und/oder andere sinnvoller Aktionen und Initiativen. Parallel dazu wurden diejenigen Projektinitiativen als Quasi-Vergleichsgruppe mittels Fragebögen befragt, die in den Jahren von 1995-1998 von der Robert Bosch Stiftung durch Einzelförderungen finanziell unterstützt wurden.
• Interviews
  mit Vertretern ausgewählter Initiativen, die einen Hauptpreis bekommen haben, sowie mit Vertretern von Nicht-Regierungs-Organisationen und den entsprechenden Ministerien und der Stiftung.

Die beiden Instrumente Fragebögen und Interviews dienten im wesentlichen der Prozessevaluation und sollten die Entwicklung und Durchführung des Förderpreises im zeitlichen Ablauf abbilden. Sie sollen i.S. der Ergebnisevaluation aber auch dazu beitragen, das Förderprogramm aus Sicht exponierter Akteure und Institutionen hinsichtlich seines Nutzens und seiner Akzeptanz zu bewerten.

Schlagworte

• Humanitäre Hilfe
• Entwicklungszusammenarbeit
• Evaluation
• Ehrenamtlichkeit
• Mittel- und Osteuropa
• Förderpreis

Literatur

Auswärtiges Amt: www.auswaertiges-amt.de
Borrmann, A., Fasbender, K., Holthus, M., von Gleich, A., Reichl, B., Shams, R. (1999) Erfolgskontrolle in der deutschen Entwicklungszusammenarbeit. Analyse, Bewertung, Reformen. 1. Aufl. Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges.
Gensicke, T. (2001) Freiwilliges Engagement in den neuen und alten Bundesländern. Ergebnisse des Freiwilligensurveys 1999. In: Bundeszentrale für politische Bildung (Hrsg.): Aus Politik und Zeitgeschichte, B 25-26/ 2001, S. 24-32
Klages, H. (1998) Engagement und Engagementpotential in Deutschland. Erkenntnisse der empirischen Forschung. In: Bundeszentrale für politische Bildung (Hrsg.): Aus Politik und Zeitgeschichte, B 38/ 98, S. 29-38
Kuhn, M. (2000) Humanitäre Hilfe der Europäischen Gemeinschaft: Entwicklung, System und primärrechtlicher Rahmen. Berlin: Verl. A. Spitz
Robert Bosch Stiftung Förderpreis Humanitäre Hilfe für Mittel- und Osteuropa - Preisverleihung 8. Juli 1998 in Erfurt
Sangmeister, H.: Ist Entwicklungshilfe noch zeitgemäß? In: Bundeszentrale für politische Bildung (Hrsg.): Aus Politik und Zeitgeschichte, B 9/97/ 1997, S. 3-11
Statistisches Bundesamt: www.statistisches-bundesamt.de