Projektdetails

WGQual: Forschungsbasierte Qualitätsentwicklung zur Stärkung von Lebensqualität und präventiven Potenzialen in ambulant betreuten Wohngemeinschaften für pflegebedürftige ältere Menschen

Laufzeit: 01.05.2009 - 30.06.2012
Forschungsteam:

Prof. Dr. Karin Wolf-Ostermann (Projektleitung);

 

Dr. Johannes Gräske;

 

Andreas Worch;

 
Projekttyp: Drittmittelprojekt
Finanzierung: Bundesministerium für Bildung und Forschung (SILQUA)

Beschreibung

Zusammenfassung:
Gegenstand des Vorhabens ist die Entwicklung und Evaluation eines Qualitätsentwicklungskonzeptes einschließlich forschungs- und wissensbasierter Qualitätsindikatoren für ambulant betreute WG für ältere pflegebedürftige Menschen, auch für Menschen mit Demenz, eingebettet in einen handlungsorientierten, partizipativen Interventionsforschungsansatz. Zielrichtung des Qualitätskonzeptes soll die Wahrung und Steigerung der Lebensqualität Betroffener sowie die Prävention von zunehmenden gesundheitlichen Beeinträchtigungen sein (Sekundär- und Tertiärprävention bei Pflegebedürftigkeit und/oder demenziellen Erkrankungen).

In das Qualitätsentwicklungskonzept werden neben den in den WG tätigen Pflegediensten und den Bereitstellern des Wohnraums, auch die beteiligten niedergelassenen Ärzte und Therapeuten einbezogen, um das wohnortnahe Hilfesystem insgesamt zu stärken und zu entwickeln. Von großer Bedeutung ist auch die Einbindung von Angehörigen und Betroffenen selbst.

Die vorliegende Studie bezog alle ambulanten Pflegedienste im Land Berlin ein, die für Menschen in ambulant betreuten WG im Sinne des § 4 (1) Wohnteilhabegesetz Berlin (WTG) Pflege- und Betreuungsleistungen vorhalten oder zur Verfügung stellen. Die WGQual-Studie beinhaltete eine Quer- und eine Längsschnittstudie.
Durch die Cluster-Randomisierung im Längsschnitt sollte die Qualitätsentwicklung in den Gruppen unterschiedlich begleitet werden. Zum einen sollte eine Gruppe von WG systematisch bei der Umsetzung der Qualitätsentwicklung anhand der definierten Qualitätsindikatoren begleitet werden, zum anderen sollte eine weitere Gruppe keinerlei Intervention erhalten.
Insgesamt konnten n = 104 WG-Bewohner:innen (n = 34 WG) in die Längsschnittstudie eingeschlossen werden. N = 68 der ursprünglich Teilnehmenden konnten zwölf Monate später erneut befragt werden. Durch die Randomisierung befanden sich 49 Personen (47,1 %) in der Interventionsgruppe und 55 Personen (52,9 %) in der Kontrollgruppe. N = 68 der ursprünglich Teilnehmenden konnten zwölf Monate später zum Zeitpunkt t1 erneut befragt werden. Zum Zeitpunkt t0 ist ein Anteil von 73,1 % aller Untersuchten weiblich. Das mittlere Alter der Stichprobe beträgt 79,0 Jahre. Die Teilnehmenden leben zum Zeitpunkt des Studieneintritts seit durchschnittlich etwa drei Jahren (33 Monate) in der WG. Ungefähr 87,0 % aller Teilnehmer:innen haben eine ärztlich diagnostizierte Demenzerkrankung.
In der Querschnittsuntersuchung lagen Daten von insgesamt n = 396 Bewohner:innen aus 58 Wohngemeinschaften (n = 25 Pflegedienste) für die Auswertung vor. Mit 69,4 % überwiegt der Anteil weiblicher Personen in allen WG (Männer: 30,6 %). Das Durchschnittsalter der Bewohner:innen beträgt 78,4 Jahre. Die durchschnittlichBewohner/innenBewohner:innene Bewohnergemeinschaft einer WG besteht aus 7,1 Bewohner:innen, variierend zwischen drei in vier WG und maximal 12 Bewohner:innen in einer WG. Mit 73,1 % (n = 282) hat fast drei Viertel der WG-Bewohnerschaft mit Diagnoseangaben eine Demenzerkrankung. Durchschnittlich leben die Bewohner:innenca. 2,7 Jahre in der WG.
Im Rahmen der Studie wurden Qualitätsindikatoren zur Beurteilung des Leistungsgeschehens in WG erarbeitet. Die Indikatoren (n = 39) basieren auf den Resultaten einer systematischen Literaturrecherche, in welche 567 Publikationen eingeschlossen wurden. Die Qualitätsindikatoren (Worch et al. 2011) wurden insbesondere für den Einsatz in ambulant betreuten WG erarbeitet, teilen sich in Struktur-, Prozess- und Ergebnisindikatoren auf und beziehen alle Akteursgruppen in WG ein.


Weitere Informationen

Vortrag / Poster

Wolf-Ostermann, K., 2014: Quality of Care and its Impact on Residents Neuropsychiatric Symptoms - Results from the WGQual Study, 29th International Conference of ADI “Dementia: Working Together For A Global Solution”, San Juan, Vereinigte Staaten von Amerika, 01.05.2014



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