Projektdetails

Rolle der Pflegeberufe bei internationalen Katastropheneinsätzen - Global Disaster Nursin

Laufzeit: 01.01.2010 - 31.12.2011
Forschungsteam:

Prof. Dr. Stefan Görres (Projektleitung);

 

Niels Harenberg;

 

Theresia Krieger;

 

Dörte Magens;

 

Ewa Sander;

 
Projekttyp: Drittmittelprojekt
Finanzierung: Robert Bosch Stiftung und das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

Beschreibung

Hintergrund

Humanitäre Hilfe wird weltweit immer wichtiger – Gründe hierfür sind Man-made- und Naturkatastrophen die mit erheblichen Opferzahlen besetzt sind. Hierbei kommen nicht nur Hilfen technischer und medizinischer Art zum Einsatz – es werden auch in großem Umfang Pflegekräfte in der internationalen Katastrophenhilfe eingesetzt.
Nach wie vor ist wenig bekannt über die genaue Zahl, die Qualifikation und die Erfahrungen der deutschen Pflegekräfte bei derartigen Einsätzen. Auch über die Aufgaben von Pflegekräften bei nationalen Katastrophen (z.B. Massenunfälle, Epidemien etc.) liegen keine systematischen Erkenntnisse vor. Die Ergebnisse einer systematischen Analyse von nationalen und internationalen Studien, die am Institut für Public Health und Pflegeforschung (IPP) durchgeführt wurde, konnte auf diese Datenlücke hinweisen und einen deutlichen Handlungsbedarf aufzeigen. Unter dem Thema „Global Disaster Management and Nursing“ wurden am 13. Oktober 2009 in der Bosch Repräsentanz Berlin im Beisein von hochrangigen Vertretern einschlägiger international tätiger Hilfsorganisationen für Deutschland erstmalig mögliche Strategien auf nationaler und internationaler Ebene diskutiert. Die Teilnehmer des Expertenworkshops befürworten die Erstellung einer nationalen Synopse im Sinne des systematischen Zusammentragens von Informationen.

Zielsetzung

Erstellung einer nationalen Synopse

Fragestellungen und Methoden

Im Rahmen der Erstellung einer nationalen Synopse sollen folgende Fragen beantwortet werden:

  • Ist-Analyse als empirische Grundlage: Wie viele Pflegende werden in Deutschland aktuell pro Jahr in Katastropheneinsätze geschickt, was sind dort ihre Tätigkeiten?
  • Welche Kompetenzen werden bereits jetzt in welchen Kontexten (z.B. in den Organisationen, Pflegeschulen und Hochschulen) vermittelt?
  • Welche Kompetenzen werden von allen Organisationen gefordert, welche nur von einigen? Gibt es einen curricularen Kern?
  • Was sind die zukünftigen Bedarfe über diese Kompetenzen hinaus? Eher eine generalistische Ausbildung oder eine Spezialisierung?
  • Ist die Entwicklung von Weiterbildungscurricula oder eines weiterbildenden Masters in Zusammenarbeit zwischen Hilfsorganisationen und Hochschulen sinnvoll und realistisch?

Die Datenerhebung erfolgt einerseits mittels Telefoninterview bei den Leitungen der Hilfsorganisationen und andererseits mittels Onlinebefragung bei Pflegekräften mit Felderfahrung. Das Konzept zur Erstellung der nationalen Synopse soll mit den am Expertenworkshop beteiligten Vertretern der Hilfsorganisationen, des DBfK und der Robert Bosch Stiftung sowie weiteren relevanten Akteuren vorgestellt, abgestimmt und weitere Handlungsschritte festgelegt werden. Der Expertenworkshop versteht sich diesbezüglich als beratende Arbeitsgruppe.

Zu erwartende Ergebnisse und deren Relevanz

Forschung:

  • Ermittlung der Zahl der tatsächlich eingesetzten Pflegekräfte in der Humanitären Hilfe bzw. im Katastrophenfall international
  • Einsatzbereiche und Arbeitsschwerpunkte der Pflegekräfte
  • Belastungssituationen für die Pflegekräfte

Nachhaltige Netzwerkbildung von Pflegeverbänden, Hochschulen und Hilfsorganisationen und Militär zum Erfahrungsaustausch und zur Ermittlung des Bedarfs an Aus- und Weiterbildung von Pflegekräften

Definition eines Kernaufgabenbereiches und der benötigten Kompetenzen der Pflegekräfte im Katastropheneinsatz

Entwicklung von Rahmenkonzepten, Standards, Richtlinien und Curricularen Eckpunkten für die Ausbildung von Pflegekräften, Lehrkräften und Pflegeführungskräften, die bei nationalen und internationalen Einsätzen zur Verfügung stehen können oder für die „Ausbildung“ zuständig sind

Weiteres Informationsmaterial:

Flyer Bremer Summer School Global Disaster Management 06.-09. Juni 2012

 




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