Projektdetails

Männerschuppen als gemeindebezogene Gesundheitsförderung für Männer 50 plus (MASH)

Laufzeit: 01.11.2020 - 31.12.2021
Forschungsteam:

PD Dr. Karin Bammann (Projektleitung);

 

Birte Albrecht;

 

Linda Föttinger;

 
Projektpartner:innen: Dirk Gansefort (Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen e.V.)
Projekttyp: Drittmittelprojekt
Finanzierung: BMBF - Bundesministerium für Bildung und Forschung

Beschreibung

Hintergrund

Männerschuppen sind ein Konzept der gemeindebasierten Gesundheitsförderung älterer Männer, das ursprünglich in Australien entwickelt wurde. Ein Männerschuppen ist eine öffentliche gemeinnützige kommunale Einrichtung für Männer, in der gemeinsamen Aktivitäten nachgegangen werden kann. Diese Aktivitäten und auch die Rahmenbedingungen variieren von Schuppen zu Schuppen, zentral sind jedoch in aller Regel Reparatur- und Holzarbeiten, oft für soziale und wohltätige Zwecke. Veranstaltungen zu gesundheitsbezogenen Inhalten, z.B. zu Diabetes oder Alzheimer, erweitern häufig das Angebot der Männerschuppen. Zu den gesundheitsrelevanten Effekten von Männerschuppen zählen insbesondere eine Reduzierung sozialer Isolation, eine Steigerung des psychischen Wohlbefindens und eine verbesserte Gesundheitskompetenz der beteiligten Männer. Trotz dieser positiven Aspekte sind Männerschuppen nur in wenigen Ländern einer breiteren Öffentlichkeit bekannt. Da das Konzept der Männerschuppen erst seit etwa zehn Jahren größere Beachtung findet, gibt es bislang keine stabile Erkenntnis über die wissenschaftliche Evidenz der Wirksamkeit.

Projektziele

Das Ziel von MASH ist die Erstellung einer systematischen Übersichtsarbeit gesundheitsbezogener Auswirkungen von gemeindebasierten Männerschuppen bei älteren Männern. Zentral sind die folgenden Fragestellungen:

  • Wie ist die wissenschaftliche Evidenz für die Effektivität der Wirkung gemeindebasierter Männerschuppen auf a) den subjektiven Gesundheitszustand, b) das subjektive Wohlbefinden und c) die soziale Isolation von älteren Männern ab 50 Jahren?
  • Gibt es Unterschiede in der Effektivität der Maßnahme je nach a) Sozialschicht, b) nach Migrationsstatus, c) nach Altersgruppe sowie d) nach Gesundheitszustand?

Da bislang in Deutschland kaum Erfahrungen zur Implementation von gemeindebasierten Männerschuppen bestehen, sollen zusätzlich anhand der einbezogenen Literatur Erkenntnisse zusammengetragen werden, die für einen möglichen Transfer des Konzepts in Deutschland relevant sind. Hier sollen die folgenden Fragestellungen untersucht werden:

  • Welche Subgruppen älterer Männer nehmen an Männerschuppen oder an deren einzelnen Komponenten teil und welche nicht?
  • Welche Rahmenbedingungen (bspw. Öffnungszeiten) existieren und welchen Einfluss haben diese auf die Teilnahme? Welche potenziell unerwünschten Effekte werden berichtet und wie können diese verhindert werden?
  • Was sind die Merkmale eines bzgl. Teilnahme und Nachhaltigkeit erfolgreichen Männerschuppens (z.B. Vergleich ländlicher und städtischer Raum)?

Die Ergebnisse des Vorhabens liefern eine solide wissenschaftliche Basis für die Entscheidung, ob gemeindebasierte Männerschuppen in Deutschland weiter erprobt werden sollen.


Weitere Informationen

Zeitschriftenbeitrag referiert

Albrecht, B.Föttinger, L.Bammann, K., 2021: Men’s sheds as community-based health promotion for men aged 50 plus: protocol for a mixed-methods systematic review, in: Systematic Reviews, 10, S. 215 (2021), doi:10.1186/s13643-021-01762-x



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