Projektdetails

DemWG: Reduktion des Risikos für Krankenhauseinweisungen bei Menschen mit Demenz in ambulant betreuten Wohngemeinschaften

Laufzeit: 01.04.2019 - 31.12.2022
Forschungsteam:

Prof. Dr. Karin Wolf-Ostermann (Projektleitung);

 

Janissa Altona, M. A.;

 

Timm Frerk, MA;

 

Anna-Carina Friedrich, M. A.;

 

Dr. Katrin Ratz;

 

Annika Schmidt;

 

Dr. Susanne Stiefler;

 
Projektpartner:innen: AOK Bayern; AOK Hamburg/Rheinland; Kassenärztliche Vereinigung Bayern; Deutsche Alzheimer Gesellschaft e. V.; Bayrisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit; Das Bayrische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege und weitere
Projekttyp: Drittmittelprojekt
Finanzierung: Gemeinsamer Bundesausschuss (G-BA) - Innovationsfonds

Beschreibung

Hintergrund

Neuere Wohnmodelle, wie ambulant betreute Wohngemeinschaften (WG) finden zunehmend Zuspruch. Die Studienlage weist darauf hin, dass ambulant betreute WG für die Zielgruppe Menschen mit Demenz (MmD) etwa 4/5 der bundesweit geschätzten ambulant betreuten WG ausmachen. Die Klientel in ambulant betreuten WG ist zumeist hochaltrig und weiblich und das Risiko einer Krankenhauseinweisung lässt sich für die Bewohner:innen ambulant betreuter WG als hoch einstufen. Generell ist festzustellen, dass Krankenhauspatient:innen in Deutschland immer älter werden. Im Jahr 2005 waren 48% der Patient:innen in Krankenhäusern 60 Jahre oder älter, 2030 wird der Anteil bei über 55% liegen. Festzustellen ist jedoch auch, dass die Datenlage in Bezug auf die Anzahl der versorgten MmD in deutschen Krankenhäusern als nicht verlässlich einzuschätzen ist. Ein Grund für die höhere Hospitalisierungsrate von MmD ist das Vorliegen komplexer medizinischer Komorbiditäten. Die Studienlage deutet darauf hin, dass ein Krankenhausaufenthalt negative Auswirkungen für den MmD, aber auch für dessen Familie, als auch für das Gesundheitssystem haben kann.

Ziele

Primäres Ziel des Projektes ist, die Anzahl der Krankenhauseinweisungen für MdD aus ambulant betreuten WG und die damit zusammenhängenden Folgekosten zu reduzieren. Überdies sollen Erkenntnisse über Häufigkeit und Gründe für Krankenhauseinweisungen von MmD im Setting der ambulant betreuten WG gewonnen werden. Sekundäre Projektziele sind die Verbesserung der Lebensqualität, die Reduktion herausfordernder Verhaltensweisen, die Senkung des Sturzrisikos und die Stabilisierung der kognitiven Fähigkeiten der MmD. Dafür wird in dem geplanten Projekt „DemWG“ eine komplexe Intervention durchgeführt, mit

(A) einem Schulungsangebot für die in den WG aktiv mitarbeitenden Personen im Erkennen von Risiken für eine Krankenhauseinweisung,

(B) einer Förderung der Einbindung der zuständigen Ärzte bei gesundheitlichen Problemen und

(C) einem Training nach dem MK-WG-Therapie Konzept (Training zur Verbesserung der motorischen und kognitiven Fähigkeiten). Hierfür wird u.a. das bereits wissenschaftlich überprüfte MAKS-Konzept zur Stabilisierung der Selbständigkeit und Kognition von MmD in Pflegeheimen für das Setting „Demenz-WG“ weiterentwickelt und neu manualisiert (MK-WG).

Fragestellung

Die Studie geht den folgenden Fragestellungen nach:

  • Welche Effekte hat die komplexe Intervention (Komponenten A, B und C) auf das Auftreten von Krankenhauseinweisungen und deren Kostenfolgen?
  • Wie wirken sich die Maßnahmen der komplexen Intervention (Komponenten A, B und C) auf die Lebensqualität, herausfordernde Verhaltensweisen, Stürze und kognitive Fähigkeiten von Menschen mit Demenz in ambulant betreuten WG aus?


Methoden

Geplant ist eine Mixed-Methods-Studie, die multizentrisch, clusterrandomisiert, prospektiv angelegt ist (standardisierte Assessments, qualitative Experteninterviews, Fokusgruppen, GKV-Routinedatenanalyse) und ein Wartegruppen-Design umfasst – unter Berücksichtigung des Phasenmodells der Entwicklung und Evaluation komplexer Interventionen.

Projektadresse: DemWGprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de

Weblink: www.demwg.de

Konsortialpartner: Zentrum für Medizinische Versorgungsforschung der Psychiatrischen Universitätsklinik Erlangen, Prof. Dr. Elmar Gräßel, AOK Bremen/Bremerhaven
Beteiligte Partner: Kompetenzzentrum für Klinische Studien Bremen (KKSB), Universität Bremen, Prof. Dr. Werner Brannath, SOCIUM Forschungszentrum Ungleichheit und Sozialpolitik, Universität Bremen, Prof. Dr. Heinz Rothgang
Kooperationspartner: AOK Bayern, AOK Hamburg/Rheinland, Kassenärztliche Vereinigung Bayern; Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Bayrisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit; das Bayrische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege – Frau Staatsministerin Melanie Huml MDL; die Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit und Verbraucherschutz Bremen – Frau Prof. Quante-Brant; Die Senatorin für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung Berlin – Frau Dilek Kolat; Anbieter-Verband qualitäts-orientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen e.V.; die ambulante PFLEGE Bremer Heim-stiftung; Evangelischer Verband für Altenarbeit und pflegerische Dienste; Koordinationsstelle ambulant betreute Wohngemeinschaften in Bayern; Hamburger Koordinierungsstelle für Wohn-Pflege-Gemeinschaften STATTBAU




Aktualisiert von: IPP-Content