Projektdetails

Deutsch-Französisches Verbundprojekt DRUSEC: Umgang mit Drogen in der Öffentlichkeit - Herausforderungen für die Sicherheit in Städten (BMBF)

Laufzeit: 01.08.2017 - 31.12.2020
Forschungsteam:

Prof. Dr. Henning Schmidt-Semisch (Projektleitung);

 

Dr. Susanna Prepeliczay;

 

Claas Sonntag;

 

Nico Werring;

 
Projektpartner:innen: Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main Albert-Ludwigs-Universität Freiburg Frankfurt University of Applied Sciences Fachhochschulbereich der Akademie der Polizei Hamburg Centre national de la recherche scientifique (CNRS) Bordeaux
Projekttyp: Drittmittelprojekt
Finanzierung: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF in Deutschland), L’Agence nationale de la recherche (ANR in Frankreich)

Beschreibung

Abstract

Großstädte sind ein heterogenes und multikulturelles Lebensumfeld, in dem diverse Konflikte zwischen unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen auftreten (können). Neben verschiedenartigen Gruppierungen von Konsumierenden einerseits und der (Fach-)Öffentlichkeit andererseits sind zudem unterschiedliche Settingsbzw. ’Szenen’ des Konsums von Alkohol und der unterschiedlichen illegalen Drogen zu differenzieren. Mit Alkohol- und Drogenkonsum assoziierte Störungen, Risiken und Probleme kommen dabei zum einen in semi-öffentlichen Ausgeh-Settings des urbanen Nachtlebens (z.B. Discotheken, Tanz-Clubs) vor. Zum anderen wird in Bremen seit den 1980er Jahren die „offene Drogenszene“ als Grund für Sicherheitsprobleme thematisiert; dabei ist es hier seit der Jahrtausendwende zu einer Dezentralisierung dieser offenen Szene in diverse Teil-Szenen des öffentlichen Alkohol- und Drogenkonsums gekommen, deren einschlägige Treffpunkte sich auf bestimmte Stadtteile konzentrieren. Diese öffentlichen Alkohol- und Drogenszenen bestehen mit Blick auf Geschlecht, Alter und Migrationsstatus aus einem heterogenen Personenkreis. Aus dieser Gemengelage ergeben sich jeweils sehr unterschiedliche Perspektiven auf damit assoziierte Risiken und Gefahren sowie auf geeignete Möglichkeiten der Prävention und Risikominderung.

Vor diesem Hintergrund wird das Bremer Teilvorhaben einen regional spezifischen Beitrag zur Erforschung von subjektiven und objektiven Sicherheitsproblemen und Risiken im Umfeld von öffentlichem Alkohol- und Drogenkonsum liefern und die parallel erfolgenden Erhebungen der Projektpartner in anderen Städten (u.a. Hamburg, Frankfurt, München, Bordeaux) ergänzen, um zur Entwicklung empirisch fundierter Lösungsvorschläge beizutragen. Dazu wird das Projekt mittels qualitativer Methoden (Teilnehmende Beobachtung, Einzelinterviews, Focus Groups) die unterschiedlichen Perspektiven von Betroffenen (also Anwohner, Passanten, Geschäftstreibende, Konsumierende etc.) und damit befasster Berufsgruppen (etwa Sozialarbeit, Drogenhilfe, Polizei) sowie politischer Entscheidungsträger erheben, um diese bei der Entwicklung entsprechender präventiver Maßnahmen und Interventionen angemessen berücksichtigen zu können. Dabei sollen Kooperationen und Partnerschaften aus der niedrigschwelligen Drogenhilfe, Sozialarbeit, Streetwork und Polizei den Feldzugang und die Kontaktaufnahme mit auskunftsbereiten Personen aus offenen Alkohol- bzw. Drogenszenen erleichtern.

Die angestrebten Projektergebnisse sollen unterschiedlichen professionellen Zielgruppen zur Verfügung gestellt werden, deren Bedarfe im Rahmen der geplanten Erhebungen ebenfalls zu ermitteln sind. Dabei sind u.a. auch sog.Best Practice-Modelle zur (Sekundär)Prävention aus diversen Tätigkeitsfeldern der niedrigschwelligen Drogenhilfe (z.B.Streetwork, Drogenkonsumräume, Peer-Projekte) und aus institutionalisierten Kooperationskontexten auf ihre sicherheitsrelevanten Wirkungen i.S. ziviler Sicherheit zu bewerten.

  • Assoziierte Partner
  • Jugendhilfe e.V.,Hamburg
  • Polizei Hamburg
  • Chill Oute.V. Potsdam
  • Fixpunkt e.V. Berlin
  • Condrobs e.V.München
  • eve&rave Münster e.V.
  • Verein für Innere Mission in Bremen e.V.
  • comeback GmbH, Bremen
  • Bruker Daltonik GmbH, Bremen
  • BAS!S e.V., Frankfurt am Main
  • AIDS-Hilfe Frankfurt e.V.
  • integrative Drogenhilfe e.V., Frankfurt am Main
  • La Case – Médecins du monde, CEID Bordeaux (Frankreich)
  • Toulouse nocturne, Université Toulouse (Frankreich)
  • CNRS, Grenoble (Frankreich)

Weitere Informationen

Zeitschriftenbeitrag referiert

Prepeliczay, S.Schmidt-Semisch, H., 2021: Gesundheitliche Risikolagen in der Bremer Drogenszene. Empirische Befunde einer qualitativen Studie, in: Prävention und Gesundheitsförderung, 16, S. 368 - 373, doi:doi.org/10.1007/s11553-020-00820-xLink (Stand: 12.12.2020)

Prepeliczay, S.Schmidt-Semisch, H., 2021: ‘Tolerance Zones': A pragmatic approach to respond to problems related to open alcohol and drug scenes in Bremen/Germany, in: Drugs and Alcohol Today, 21 (3), S. 225 - 235, doi:doi.org/10.1007/s11553-020-00820, 27.07.2021, Link (Stand: 26.07.2021)

Zeitschriftenbeitrag

Schmidt-Semisch, H.Prepeliczay, S., 2021: Verbundprojekt "DRUSEC". Umgang mit Drogen in der Öffentlichkeit, in: impu!se für Gesundheitsförderung, 4/2021 (113), S. 26, 20.12.2021

Schmidt-Semisch, H.Prepeliczay, S., 2020: Drugs & Urban Security (DRUSEC), in: IPP-Info, 15 (17), S. 10 - 11

Graue Literatur

Prepeliczay, S., 2021: Forschungsbericht zum Thema: Offene Alkohol- und Drogenszenen. Forschungsprojekt Drugs & Urban Security (DRUSEC). Teilvorhaben Bremen: Qualitative Untersuchung von (Un)Sicherheit und Risikowahrnehmungen in urbanen Kontexten des Alkohol- und Drogenkonsums, Universität Bremen, Download PDF

Steckhan, S.; Werse, B.; Prepeliczay, S.; Klaus, L.; Germes, M.; Auwärter, V.; Kamphausen, G.; Zielinski, A.; Jamin, D.; Dichtel, A.; Wandt, J.; von der Burg, L.; Stöver, H.; Schmidt-Semisch, H., 2020: Handlungsempfehlungen des Forschungsverbunds DRUSEC (Drugs and Urban Security) für Städte mit offenen Drogenszenen und Drogenkonsumräumen, Frankfurt u.a., Download PDF

Steckhan, S.; Werse, B.; Prepeliczay, S.; Klaus, L.; Padberg, C.; Germes, M.; Auwärter, V.; Kamphausen, G.; Zielinski, A.; Jamin, D.; Wandt, J.; von der Burg, L.; Stöver, H.; Schmidt-Semisch, H., 2020: Handlungsempfehlungen des Forschungsverbunds DRUSEC (Drugs and Urban Security) für Clubszenen, „Feiermeilen“ und andere Party-Settings , Frankfurt u.a., Download PDF



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