Projektdetails

Externe Prozessevaluation der Studie „INSIST – Internetbasierte ‚Soziale Normen‘-Intervention zur Prävention von Substanzkonsum von Studierenden“

Laufzeit: 01.04.2013 - 31.07.2015
Forschungsteam:

Prof. Dr. Stefan Görres (Projektleitung);

 

Diplom-Gerontologin Sabine Blom, M.A. Sozialwissenschaften;

 

Christin Ellermann, M.Sc.  Public Health;

 
Projektpartner:innen: Institut für Epidemiologie und Präventionsforschung – BIPS unter der Leitung von Prof. Dr. Hajo Zeeb
Projekttyp: Drittmittelprojekt

Beschreibung

Hintergrund

Im Zentrum dieser  Studie steht ein Interventionsansatz zur Prävention und Reduktion von Substanzkonsum bei Studierenden. Es ist bekannt, dass Studierende den Substanzkonsum von Gleichaltrigen (Peers) häufig überschätzen und diese Fehleinschätzung als Rechtfertigung für den eigenen, meist überhöhten, Substanzkonsum heranziehen. Erstmals wird in Deutschland ein in den USA entwickelter Ansatz zur Korrektur dieser Fehleinschätzung getestet, mit dem Ziel der Anpassung des eigenen an den tatsächlichen Substanzkonsums der Peers. Dieser Interventionsansatz hat sich bereits in den USA vor allem bei Studierenden mit Hochrisikokonsum als erfolgversprechende Drogenpräventionsstrategie erwiesen und wird in dieser Machbarkeitsstudie an mehreren deutschen Hochschulen eingesetzt sowie auf seine Wirksamkeit hin überprüft. Das methodische Vorgehen dieser Studie wird durch zwei internetbasiertierte Befragungswellen markiert: Die erste Welle konzentriert sich auf die Einschätzung sowohl des eigenen als auch des peerspezifischen Substanzkonsums. Aus diesen Angaben wird ein korrektives Feedback entwickelt, das auf der Projektwebseite über eventuelle Fehleinschätzungen aufgeklärt. Die zweite Welle erfasst die Verhaltensänderungen durch eine Follow-up-Erhebung. Die Studie wird an acht deutschen Hochschule durchgeführt, die wiederum in vier Interventions- und vier Kontrollhochschulen unterteilt und in denen jeweils mindestens 600 Studierende als Studienteilnehmer rekrutiert werden.

Die Studie wird vom BIPS durchgeführt, das IPP führt die externe Prozessevaluation durch, indem sie die Umsetzung und Durchführung der Intervention dokumentiert und analysiert.
  
Zielsetzung

Das Ziel dieser externen Prozessevaluation ist es, die einzelnen Maßnahmen sowie das Gesamtvorgehen in der Studie zu bewerten. Hierzu werden geeignete Indikatoren entwickelt und eingesetzt.

Forschungsleitende Fragen

Hinsichtlich der Bewertung der Strategien zur Rekrutierung von Studienteilnehmer:innen in der Studie:

1. Welche Strategien eigneten sich besonders gut bzw. weniger gut bei der Rekrutierung von Studienteilnehmer:innen und welche Handlungsempfehlungen können für in Zukunft geplante Rekrutierungen von Studienteilnehmer:innen hieraus abgeleitet werden?

Hinsichtlich der Bewertung des Gesamtvorgehens in der Studie: 

2. Konnte das Projekt der Planung entsprechend durchgeführt werden? (Projekttreue)

3. Waren die eingeplanten Strukturen und Mittel, die dem Projekt zur Verfügung standen, angemessen? (Ressourcen)

4. Fand eine hinreichende Information der Zielgruppe über die Zielsetzung des Projektes statt und wurde die Intervention genutzt? (Projektreichweite)

5. Wie wurde die Intervention von der Zielgruppe angenommen? (Projektakzeptanz)

Methodisches Vorgehen

Die Zielerreichung dieser externen Prozessevaluation umfasste zwei Schritte:

Im ersten Schritt erfolgte die Entwicklung eines Online-Fragebogens, mit dessen Hilfe die gewählten Strategien zur Rekrutierung von Studienteilnehmer:innen bewertet wurden. Dieser wurde an die Rekrutierer:innen an den teilnehmenden Hochschulen verschickt.

Im zweiten Schritt wurde ein leitfadengestützter Fragebogen für das Projektteam des BIPS entwickelt, der anhand von Indikatoren die Bewertung des Gesamtvorgehens in der Studie erlaubte.

Erste erwartete Ergebnisse
 

Die Ergebnisse der Online-Befragung der Rekrutierer:innen an den teilnehmenden Hochschulen zeigten eine klare Dominanz der Ansprache per E-Mail an potentielle  Studienteilnehmer:innen. Diese Strategie erwies sich an nahezu allen Hochschulen, die an dem Projekt teilnahmen, als eine gut geeignete Strategie zur Gewinnung von Studienteilnehmer:innen.

Die Ergebnisauswertung des leitfadengestützten Fragebogens, der vom Projektteam des BIPS ausgefüllt wurde, zeigt einen regulären Verlauf des Projektes auf, in dem es zwar in einigen Arbeitsphasen zu zeitlichen Verzögerungen kam, die sich jedoch nicht negativ auf das Erreichen der geplanten Meilensteine auswirkten. Die Frage nach der Nachhaltigkeit der Intervention im Sinne einer Veränderung des Substanzkonsums bei den teilnehmenden Studierenden kann noch nicht abschließend beantwortet werden.




Aktualisiert von: IPP-Content