Projektdetails

IGIs-SHS - Effekte der Tabakkontrollpolitik auf soziale Ungleichheiten bei der Tabakrauchexposition von Kindern

Laufzeit: 01.02.2013 - 30.06.2018
Forschungsteam:

Prof. Dr. Gabriele Bolte (Projektleitung);

 

Sarah Nanninga, M.Sc.;

 
Projekttyp: Eigenprojekt
Finanzierung: Eigenmittel

Beschreibung

Das Projekt IGIs-SHS beschäftigt sich mit der Frage, inwiefern sich Maßnahmen der Tabakkontrollpolitik als Beispiel für eine universelle Public-Health-Intervention auf soziale Ungleichheiten bei der Tabakrauchexposition insbesondere von Kindern auswirken. Das Rahmenübereinkommen der Weltgesundheitsorganisation zur Eindämmung des Tabakgebrauchs (WHO Framework Convention on Tobacco Control, FCTC) ist das erste globale Public-Health-Abkommen. Zum Schutz der Bevölkerung vor den Gesundheitsrisiken einer Tabakrauchbelastung wird im FCTC Artikel 8 der Schutz vor Passivrauchen an geschlossenen öffentlichen Orten geregelt. Solche universellen Interventionsstrategien, die nicht spezifisch auf bestimmte Bevölkerungsgruppen ausgerichtet sind, können unbeabsichtigt sozial benachteiligte Gruppen verfehlen und bestehende soziale Ungleichheiten verstärken. Man nennt diesen Effekt auch „Intervention-generated Inequalities“ kurz: IGIs. Aktuell wird mit Bezug auf das Konzept der IGIs diskutiert, welche Präventionsmaßnahmen der Tabakkontrollpolitik ungewollt soziale Ungleichheiten im Rauchverhalten bzw. in der Exposition gegenüber Tabakrauch verstärken. Soziale Ungleichheiten im Rauchverhalten von Eltern und damit in der Tabakrauchbelastung von Kindern in privaten Räumen wurden bereits umfassend untersucht. Die Auswirkungen einer Nichtraucherschutzgesetzgebung auf die Tabakrauchbelastung von Kindern in Privaträumen wurden in den letzten Jahren in mehreren Staaten untersucht. Neu ist die Fragestellung, ob soziale Ungleichheiten in der Tabakrauchexposition systematisch vergrößert werden. Im Rahmen des Projekts werden Daten aus eigenen Studien ausgewertet, systematische Übersichtsarbeiten erstellt (equity-focused systematic review) und Konzepte weiterentwickelt.


Weitere Informationen

Zeitschriftenbeitrag referiert

Nanninga, S.Lehne, G.Ratz, T.Bolte, G., 2019: Impact of public smoking bans on social inequalities in children’s exposure to tobacco smoke at home: an equity-focused systematic review, in: Nicotine & Tobacco Research , 21 (11), S. 1462 - 1472, doi:10.1093/ntr/nty139

Nanninga, S.; Lhachimi, S.; Bolte, G., 2018: Impact of public smoking bans on children’s exposure to tobacco smoke at home: a systematic review and meta-analysis, in: BMC Public Health , 18 (749), doi:10.1186/s12889-018-5679-z, 21.06.2018

Zeitschriftenbeitrag

Bolte, G.; Wildner, M.; Fromme, H., 2015: Auswirkung der Nichtraucherschutzgesetzgebung auf die Tabakrauchbelastung von Kindern und auf soziale Ungleichheiten in der Exposition, in: Prävention, 1, S. 7 - 9

Vortrag / Poster

Bolte, G., 2017: Universelle Interventionen und gesundheitliche Chancengleichheit: Möglichkeiten und Grenzen des Erkenntnisgewinns durch Equity-focused Systematic Reviews, Kongress Armut und Gesundheit 2017. „Gesundheit solidarisch gestalten“, Berlin, Deutschland, 17.03.2017

Nanninga, S.Bolte, G., 2017: Effekt von Nichtraucherschutzgesetzen auf die Tabakrauchbelastung von Kindern – Metaanalyse und Equity-focused Systematic Review, Gemeinsame Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Epidemiologie (DgEpi), der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Soziologie (DGMS) und der Deutschen Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention (DGSMP), Lübeck, Deutschland, 05.09.2017

Bolte, G., 2013: Tabakkontroll-/Nichtraucherschutzpolitik und soziale Ungleichheit bei Aktiv- und Passivrauchen, 18. Kongress Armut & Gesundheit, Fachforum „Soziale Ungleichheiten durch Public-Health-Interventionen“. 06.-07.03.2013, Berlin, Deutschland



Aktualisiert von: IPP-Content