Projektdetails

Bedarfsanalyse zur Inanspruchnahme eines „aktivierenden Hausbesuchs“ bei Senioren und Seniorinnen in Bremen

Laufzeit: 01.11.2012 - 30.04.2013
Forschungsteam:

Prof. Dr. Stefan Görres (Projektleitung);

 

Dr. Svenja Schmitt;

 

Dr. Susanne Stiefler;

 
Projekttyp: Drittmittelprojekt
Finanzierung: Deutsches Rotes Kreuz, Kreisverband Bremen e.V.

Beschreibung

Problemhintergrund:

Der Erhalt von Gesundheit und Lebensqualität im Alter ist eng verknüpft mit den jeweiligen Möglichkeiten des Einzelnen, körperlich und geistig aktiv zu sein und durch Teilhabe die Gesellschaft bewusst mitzugestalten. Zunehmende körperliche Einschränkungen im Alter und damit verbundene Immobilität führen jedoch häufig dazu, dass bestehende Angebote außer Haus (Angebote mit sog. „Komm-Struktur“) nicht mehr wahrgenommen werden können. Da zudem immer mehr ältere Menschen aufgrund veränderter Haushalts- und Familienstrukturen in Single-Haushalten leben, besteht die Gefahr, dass diese Personen wenig soziale Kontakte haben und gesellschaftliche Teilhabe nicht gesichert ist. Bislang existieren kaum gezielte Angebote für diese Personengruppe, mit denen auch in dieser Lebenssituation die körperliche, psychische und soziale Gesundheit gefördert und ein „aktives Altern“ in der eigenen Wohnung unterstützt werden kann.

Der DRK Kreisverband Bremen e. V. möchte diesen Bedarf aufgreifen und den beschriebenen Herausforderungen mit einem innovativen Konzept - dem „aktivierenden Hausbesuch“ - begegnen. Um vorab zu klären, ob die beschriebene Zielgruppe an einem solchen Aktivierungsangebot interessiert ist, soll eine Bedarfsanalyse unter potenziellen Kunden des DRK Kreisverbands Bremen e.V. durchgeführt werden.

Zentrale Ziele und Forschungsfragen:

Ziel des Forschungsvorhabens ist es, Aussagen zum Bedarf an „aktivierenden Hausbesuchen“ zu treffen, anhand derer das geplante Angebot des DRK Kreisverbands Bremen e. V. gezielt ausgerichtet und umgesetzt werden kann.

Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, ob und in welchem Umfang ein Bedarf an aktivierenden Hausbesuchen bei älteren Menschen besteht, die ihr Zuhause aufgrund von Hilfe- und Pflegebedürftigkeit nicht mehr eigenständig verlassen können. Ergänzend soll der zukünftig zu erwartende Bedarf erhoben werden bei Senioren:innen, die bislang noch ausreichend mobil sind und verschiedene, außer Haus stattfindende Angebote (z. B. Gymnastikkurse) nutzen: Inwieweit wären diese Personen bereit, bei zunehmender Immobilität einen „aktivierenden Hausbesuch“ in Anspruch zu nehmen?

Im Rahmen dieser Bedarfserhebung ist darüber hinaus von Interesse, welche Rahmenbedingungen die Inanspruchnahme fördern oder behindern und inwieweit die Zielgruppe beispielsweise bereit wäre, ein solches Angebot durch einen Eigenbetrag mit zu vergüten.

Entsprechend dieser Zielsetzung werden folgende forschungsleitende Fragestellungen zugrunde gelegt:

    • 1. Wie hoch und welcher Art ist der aktuelle Bedarf an „aktivierenden Hausbesuchen“ bei Senior:innen, die ihr Zuhause nicht mehr selbstständig verlassen können?

2. Wie hoch und welcher Art ist der zukünftig zu erwartende Bedarf an „aktivierenden Hausbesuchen“ bei Senioren:innen, die derzeit noch ausreichend mobil sind und aktivierende Angebote außerhalb ihres Hauses in Anspruch nehmen?

3. Welche förderlichen und hinderlichen Rahmenbedingungen zur Inanspruchnahme eines „aktivierenden Hausbesuchs“ lassen sich identifizieren?

Basierend auf den Ergebnissen zu diesen Fragestellungen werden Handlungsempfehlungen zur Umsetzung des Angebots „aktivierender Hausbesuch“ abgeleitet.

Methodisches Vorgehen:

Zur Durchführung der Bedarfsanalyse erfolgt eine quantitativ angelegte Fragebogenerhebung unter aktuellen oder bisherigen Kunden des DRK Kreisverbandes Bremen e. V. Diese Zielgruppe umfasst in etwa 1000 Senioren:innen, die Angebote der Dienstleistungszentren oder der Begegnungsstätten nutzen oder Sportkurse des DRK besuchen, so dass der Kontakt über diese Wege hergestellt werden kann.
Dabei werden zwei unterschiedliche Personengruppen befragt:

    • a. Personen, die in ihrer Häuslichkeit von Mitarbeitenden des DRK betreut werden (z. B. durch Nachbarschaftshilfe) und ihre Wohnung nicht mehr verlassen können.

b. Personen, die noch mobil sind und verschiedene Angebote des DRK wahrnehmen.

Erwartete Ergebnisse und deren Relevanz:

Im Ergebnis wird das Projekt den aktuellen und zukünftig zu erwartenden Bedarf und seinen Umfang an aktivierenden Hausbesuchen bei Senioren:innen in Bremen aufzeigen. Unterstützende Einflussfaktoren oder Barrieren für die Umsetzung aktivierender Hausbesuche werden für die Zielgruppe aufgedeckt. Auf Basis der erhobenen Daten werden im Rahmen eines Abschlussberichts Handlungsempfehlungen zur Implementierung des „aktivierenden Hausbesuchs“ erarbeitet. Hiermit wird schließlich ein zielgruppenorientiertes Angebot geschaffen, das es älteren Menschen, die ihre Wohnung nicht mehr selbstständig verlassen können, ermöglicht, ihre körperliche und geistige Funktionsfähigkeit zu fördern und soziale Kontakte aufrechtzuerhalten.


Weitere Informationen

Vortrag / Poster

Görres, S.Schmitt, S.Stiefler, S., 2013: Bedarfsanalyse zur Inanspruchnahme eines "aktivierenden Hausbesuchs" bei Senioren und Seniorinnen in Bremen, Abschlussveranstaltung des Deutschen Roten Kreuz Bremen e.V. zur Bedarfsanalyse "aktivierende Hausbesuche", deutsch, Deutschland, 17.06.2013



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