Thema der diesjährigen Konferenz war der maritime Klimaschutz. Herr Staatsrat Stührenberg begrüßte die Anwesenden und stellte die Relevanz klimaneutraler Schifffahrt gerade für den Schifffahrtsstandort Bremen heraus. Herr Prof. Michal Kucera, Konrektor für Forschung und Transfer der Universität Bremen, betonte die Relevanz von interdisziplinärem Austausch und Kooperationen zwischen Wissenschaft, Industrie und Politik.
Håvard Lien (VARD) gab einen Überblick über alternative Schiffsantriebssysteme. Zwar seien einige Kraftstoffe bereits umfangreich erforscht, bisher stellten aber die im Vergleich zu herkömmlichem Schiffsdiesel höheren Kosten das größte Hemmnis auf dem Weg der grünen Transformation dar. Dr. Eva Ricarda Baddenhausen (Universität Bremen) stellte anschließend den internationalen und Europäischen Rechtsrahmen für klimaneutrale Schifffahrt vor. Dieser zeichnet sich durch eine Vielzahl, teils überlappender Regelungen aus. Die rasche Änderung der einschlägigen Normen erhöht die Komplexität des Regelungsregimes weiter. Im vergangenen Herbst seien zudem gegenläufige Tendenzen zu beobachten gewesen. Prof. Dr. Katharina Reiling (Universität Konstanz) diskutierte drei mögliche theoretische Ansätze, die einen Beitrag zur Konzeption einer grenzüberschreitenden Regulierung klimaneutraler Schifffahrt unter Beteiligung staatlicher und privater Akteure bieten könnten. Die Vielzahl beteiligter Interessen und die globale Relevanz der Thematik machten es besonders anspruchsvoll, ein kohärentes Regime zu entwickeln.
In einer abschließenden Paneldiskussion in der Moderation von PD Dr. Till Markus (Universität Bremen) zeigte sich die wirtschaftliche Brisanz langfristiger Investitionen in klimaneutrale Schifffahrt. Michael Vinnen (Vinnen GmbH & Co KG) sowie Daniel Sahnen (Meyer Werft) vertraten die Perspektive der maritimen Wirtschaft. Jochen Kreß (Referatsleiter Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation Bremen) betonte die Notwendigkeit von Planungssicherheit für staatliche Investitionen für grüne Hafenumschläge.
Die Konferenz sprach ein breites Publikum von Wissenschaft, Industrie, Politik und Verwaltung an. Ca. 80 Personen nahmen teil und tauschten sich über maritime Themen aus. Wir danken dem Forschungsverbund Maritimes Recht für die Finanzierung der Konferenz und Herrn Robert Völkl vom Bremer Rhederverein für die organisatorische Unterstützung.
Die nächste Konferenz zum Maritimen Recht ist im November 2027 geplant.




