Forschungsschwerpunkt: Digitalisierung

Weltkarte digital

Zu den Forschungsschwerpunkten des Fachbereichs gehört auch der Prozess der Digitalisierung, verstanden als Sammelbegriff für eine Reihe von technischen Ent-wicklungen, die wesentliche Teilbereiche der Gesellschaft, wie Wirtschafts- und Bildungssystem, Politik und Verwaltung und nicht zuletzt das Rechtssystem selbst verändern. Für eine verantwortungsvolle Gestaltung des Digitalisierungsprozesses sind Fragen des Datenschutzes und der Datensicherheit zentral.

Sie stehen im Zentrum der Forschung des Instituts für Informations-, Gesundheits- und Medizinrechts (IGMR), das die aktuellen europäischen Rechtsentwicklungen in diesem Bereich (DS-GVO, „E-Privacy“ und Cybersecurity-Gesetzgebung) begleitet. Die Forschung ist interdisziplinär ausgerichtet. Das Institut kooperiert insbesondere mit der Informatik und den Medienwissenschaften und ist am Wissenschaftsschwerpunkt Minds, Media, Machines beteiligt.

Ein weiterer Fokus liegt auf der Digitalisierung der Kommunikation. Soziale Netzwerke und Kommunikationsforen wie Facebook und Twitter haben die Bedingungen öffentlicher Meinungsbildung verändert. Sie sind zu einem wichtigen Forum politischer Auseinandersetzung geworden und werden auch von staatlicher Seite zu Informations- und Kommunikationszwecken genutzt. Das IGMR unter der Leitung von Prof. Benedikt Buchner und Prof. Jörn Reinhardt untersucht die rechtlichen Rahmenbedingungen digitaler Kommunikation, wie etwa die Anforderungen an staatliches Informationshandeln und die Bedeutung der Medien- und Meinungsfreiheit für die (Selbst-)Regulierung von sozialen Netzwerken und Intermediären.

Die Digitalisierung verändert auch den Rechtsmarkt und juristisches Arbeiten. Der Fachbereich bietet den Studierenden die Möglichkeit, im Bereich „Legal Tech“ Schlüsselqualifikationen zu erwerben. Dabei geht es nicht nur um den Erwerb technischer Fertigkeiten, sondern auch um normative Fragen im Zusammenhang mit automatisierten Entscheidungen und künstlicher Intelligenz. Die mit der Digitalisierung einhergehende umfassende Vernetzung („Internet of Everything“) ermöglicht zudem neue Formen der Arbeit, der Gesellschaftssteuerung und Entscheidungsfindung. Vor allem das Bremer Institut für Gender-, Arbeits- und Sozialrecht (BIGAS) beschäftigt sich mit den Auswirkungen der Plattformökonomie.

 

Aktualisiert von: Antje Kautz