Philosophie der Technik und Raumfahrt

Teilprojekt: Digitales Design und menschliche Erfahrung

Wie verändern neue digitale Methoden sowohl Designprozesse als auch unsere Erfahrung? In diesem Projekt geht es darum, wie mithilfe von künstlicher Intelligenz und Machine Learning neue Objekte entworfen werden können – und dies in so unterschiedlichen Disziplinen und auf so unterschiedlichen Größenskalen wie in der Pharmazie (Moleküle) und in der Architektur (Gebäude/Quartiere). Und es geht um die Möglichkeiten und Folgen, die sich daraus für menschliche Wahrnehmungs- und Erfahrungsprozesse ergeben.

Dieses Projekt wird insbesondere zusammen mit dem Singapore-ETH Centre und über Kollaborationen wie etwa "AI-Augmented Architectural Design" betrieben.

Teilprojekt: space-based geoengineering

Dem Klimawandel vom Weltraum aus begegnen? Zusammen mit der OHB, dem Bremer Raumfahrtunternehmen, und weiteren internationalen Institutionen aus der Raumfahrt- und Umweltforschung ist die Theoretische Philosophie der Universität Bremen teil eines Konsortiums zum Thema space-based geoengineering. Wir diskutieren ergebnisoffen, inwiefern wir dem Klimawandel aus dem All heraus begegnen können und sollten.

Die Philosophie fragt dabei nicht wie Geoengineering konkret umsetzbar ist, sondern fragt nach dem Warum im Sinne allgemeiner theoretischer und gesellschaftlicher Rahmenbedingungen. Die konkrete Forschung zur Machbarkeit wird so reflektiert und in einen größeren Zusammenhang eingeordnet. Der interdisziplinäre Austausch steht dabei im Vordergrund, ohne den Einfluss weiterer Interessengruppen. Wir untersuchen, welche Metaphern und Analogien im Zusammenhang mit geoengineering und solar-radiation management verwendet werden («framing»). Was für ein Verständnis der Erde ergibt sich aus diesen? Inwiefern beeinflussen diese frames unsere Akzeptanz von geoengineering? Und was verraten sie über unser Verhältnis zur Natur? Zukünftige Projekte könnten sich mit der Frage beschäftigen, ob wir unsere Probleme auf der Erde einfach nur ins Weltall verschieben möchten («outsourcing»); oder mit der Frage, inwiefern eine solche Konsortiumsarbeit tatsächlich Interaktionen und einen Austausch zwischen Disziplinen erfordert und ermöglicht («genuine» interdisciplinarity) – im Gegensatz zu einer bloßen Aneinanderreihung einzelwissenschaftlicher Kompetenzen («assembly line» multidisciplinarity).

Teilprojekt: Raumfahrt

Was kann man im Weltraum schlussendlich lernen, was wir nicht auch “zu Hause” auf der Erde lernen könnten? Was ist, salopp gesagt, so interessant am Mars im Gegensatz zu dem, was wir in irdischen Labors untersuchen können oder was wir auf der Erde noch erforschen können (wie etwa die Tiefsee)? Warum soll etwas interessant(er) sein, nur weil es weit weg ist? Als Theoretische Philosophen sind wir insbesondere an solchen epistemischen Fragen zur Raumfahrt interessiert - natürlich nie in vollständiger Isolation von den spannenden ethischen, anthropologischen und technikphilosophischen Fragen, die sich im Zuge von Raumfahrt ergeben. Wir betreiben Philosophie der Raumfahrt insbesondere im Kontext der Bremer Forschungsinitiative "Menschen auf dem Mars".

Arbeiten zu den Teilprojekten:

: Prof. Dr. Dr. Norman Sieroka
Prof. Dr. Dr.

Norman Sieroka

Einrichtung Philosophie (Phil)

Gebäude/Raum: SFG 4190
Telefon: +49 (0)421 218 67830
E-Mail: sierokaprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de

: Dr. Abootaleb Safdari
Dr.

Abootaleb Safdari

Einrichtung Philosophie (Phil)

Gebäude/Raum: SFG 4180
Telefon: +49 (0)421 218 67834
E-Mail: asafdariprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de

Postadresse

Universität Bremen
Institut für Philosophie, FB 9
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