Der deutschlandweit an der Universität Gießen ausgetragene Studentenwettbewerb simuliert eine Zivilrechtsverhandlung vor dem Landgericht Gießen. Nachdem zunächst alle Teams aufgefordert waren, eine Klageschrift oder eine Klageerwiderung einzureichen, treten im zweiten Teil des Wettbewerbs die Teams mit den acht besten Schriftsätzen in mündlichen Verhandlungen gegeneinander an.
Am Mittwoch, dem 23. Juli 2025 wird es für die vier Bremer Teams in den mündlichen Verhandlungen ernst. Denn die Verhandlungsrunden werden von Anfang an nach dem KO-Prinzip ausgetragen. Wer eine Runde gewinnt, kommt in die nächste Runde. Beide Halbfinale-Runden und das Finale werden am Donnerstag, dem 24. Juli 2025 ausgetragen. Ab dem Halbfinale gibt es beim Justus-Liebig-Moot Court eine weitere Besonderheit. Dort wird nicht mehr der Fall, zu dem die Schriftsätze angefertigt wurden, sondern ein modifizierter Sachverhalt verhandelt. Die Bremer Studentinnen und Studenten aus dem vierten und sechsten Fachsemester werden also vor der Herausforderung stehen, ähnlich wie bei einer Prozessvertretung mit nur kurzer Einarbeitungsphase einen fremden Fall zu verhandeln.
Die Thematik – ein Vertragsschluss durch generative künstliche Intelligenz – wird aber bei allen Verhandlungen erhalten bleiben. Im Ausgangsfall hat ein Gebrauchtwagenhändler sich ohne das Wissen eines privaten Autoverkäufers bei den Vertragsverhandlungen und dem Vertragsschluss zum Kauf eines Oldtimers durch eine generative KI vertreten lassen und will nun vom Vertrag Abstand nehmen, weil die KI einen Fehler bei der Berechnung des angemessenen Kaufpreises gemacht hatte.
Die Bremer Teams werden gegen Studierende aus Marburg und Konstanz antreten. Das letzte Viertelfinale wird als Duell zwischen zwei Teams des Fachbereich Rechtswissenschaft der Universität Bremen ausgetragen. Die Verhandlungen werden von einer dreiköpfigen Kammer bestehend aus dem Richter am Bundesgerichtshof, Prof. Dr. Patrick Gödicke, einer Vertreterin der Rechtsanwaltskammer Frankfurt, RA‘in Tanja V. Pfitzner, LL.M. und Prof. Dr. Martin Gutzeit von der Universität Gießen geleitet.
Die bremischen Teams werden in diesem Jahr von RA’in Dr. Sandra Gerdes, LL.M. mit Unterstützung von Tobias Pinkel gecoacht. Der Fachbereich gratuliert Claudius Maximilian Dirks, Bleron Mehmeti, Julia Olszewska, Makan Sabet-Daylami, Sözdar Seker, Lucas Welte und Arap Ali Yilmaz zum Einzug ins Viertelfinale des Justus-Liebig-Moot Courts und wünscht viel Erfolg bei den mündlichen Verhandlungen.

